Adam Szalai (l.) und Torschütze Klaas-Jan Huntelaar (M.) bekleckern sich beim FC Nöttingen nicht mit Ruhm (© Imago)
Adam Szalai (l.) und Torschütze Klaas-Jan Huntelaar (M.) bekleckern sich beim FC Nöttingen nicht mit Ruhm (© Imago)

Schalke glanzlos - Keller schonungslos

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Karlsruhe - Nicht wenige Zuschauer pfiffen, als Schiedsrichter Christian Dietz die Partie beendete. Tatsächlich war die Schalker Leistung beim 2:0-Sieg alles andere als berauschend gewesen.

Keller: "Waren arrogant und überheblich"

Damit fügte man sich allerdings bestens in das Gesamtbild der Liga ein, deren Erst- und Zweitliga-Vertreter am vergangenen Wochenende ja reihenweise schwach gegen unterklassige Gegner gespielt hatten.



Schalke, immerhin, ist allerdings eine Runde weitergekommen. "Da können wir froh sein, das Ergebnis war heute das einzig Positive", fand dann auch Trainer Jens Keller. "Wir haben extrem arrogant und überheblich gespielt."

2:0 siegte die im ungewohnten grün spielende Schalker Elf gegen den starken Oberligisten FC Nöttingen, der es am kommenden Wochenende mit dem FV Ravensburg zu tun bekommt. Immerhin: Die Treffer von Klaas-Jan Huntelaar (30.) und Leon Goretzka (90.+4) sorgten dann doch für Freude bei den etwa 6000 Schalke-Fans im Publikum.

"Wir hatten Glück", gab Schalke-Torwart Timo Hildebrand unter Verweis auf zwei Nöttinger Lattentreffer im ersten Durchgang zu. "Aber so ist es doch oft im Pokal. Der Underdog wächst über sich hinaus und bei den Profis geben manche vielleicht ein paar Prozent weniger."

Neuzugänge als Lichtblicke



Da tatsächlich bei fast allen Schalkern höhere Prozentzahlen zur Leistungsgrenze fehlten, waren die Schalker Anhänger nach der Partie genauso schlau wie zuvor. Viele waren auch aus Bayern, Hessen oder der Pfalz nach Karlsruhe gekommen, um sich kurz vor Rundenstart ein Bild über den Leistungsstand ihrer Elf zu machen.

Immerhin nahmen sie die Erkenntnis mit, dass sowohl Adam Szalai als auch Christian Clemens, die beiden Neuverpflichtungen dieses Sommers, in der Startelf standen, Clemens war dabei sogar einer der wenigen Lichtblicke auf der rechten offensiven Außenbahn. Und der dritte. Leon Goretzka, traf unmittelbar nach seiner Einwechslung.

Kellers Rat an Wittwer



Trainer Keller konnte auch das nicht gnädig stimmen, bei der Analyse des Spiels nahm er kein Blatt vor den Mund. "Wir wollten früh draufgehen und den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen, leider haben wir das nicht umgesetzt." Möglicherweise, so Keller, sei man nach den bislang starken Begegnungen der Saisonvorbereitung auch zu oft gelobt worden. "Vielleicht war das ja jetzt heute ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit."

Am Sonntag, im Heimspiel gegen den Hamburger SV, werde man anders auftreten müssen, um das Spiel erfolgreich zu gestalten. Und Keller legte sogar noch nach: Als Kollege Michael Wittwer erläuterte, er werde seinem Team vor der kommenden Partie gegen den FV Ravensburg empfehlen, wie Schalke aufzutreten, schnappte sich Keller nochmals das Mikrofon: "Mach das lieber nicht, wenn deine Mannschaft so auftritt wie wir heute, ist das nicht gut."

Aus Karlsruhe berichtet Christoph Ruf