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Der FC Bayern feierte die 24. Meisterschaft der Vereinsgeschichte
Der FC Bayern feierte die 24. Meisterschaft der Vereinsgeschichte

Schale in der Hand, Berlin im Kopf

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München - Jerome Boateng hatte noch am meisten Kraftreserven. Der Innenverteidiger musste beim mühevollen 1:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart aufgrund einer Rotsperre zusehen und wetzte nicht wie seine Kollegen während der 90 Minuten über den Platz, sondern erst bei der obligatorischen Bierdusche danach. Boateng füllte sein XXL-Bierglas etliche Male und behielt es sich auch höchstpersönlich vor, Trainer Pep Guardiola selbst zu entweihen.

Guardiola: "Ich bin ein Munschener"

Aber anstatt wegzurennen stellte sich der Spanier tapfer und ließ das Ritual souverän und mit ausgebreiteten Armen über sich ergehen. "Es ist kalt, es brennt in den Augen", gestand Guardiola, der aber auch selbst austeilte und Toni Kroos mit einem Schwall Bier benetzte (die besten Bilder).

Der Trainer des FC Bayern meisterte auch seine erste Rede auf dem Rathausbalkon am Münchner Marienplatz gekonnt. Nachdem sich der 41-Jährige bei den Fans, seiner Mannschaft und dem Verein bedankt hatte, schloss er seine Rede mit den Worten: "Ich liebe euch, ich bin ein Munschener, mia san mia." Da war es dann auch zu verschmerzen, dass Guardiola, der seine erste Meisterfeier mit den Worten "speziell, ich bin sehr stolz" quittierte, die Schale in der Allianz Arena mal eben auf den Rasen hatte fallen lassen.

Doch bei aller Freude über den 24. Titel der Vereinsgeschichte, die auch auf der internen Party im Postpalast ungebrochen war (Bayerns Meister-Sause zum Nachlesen), war den Münchnern anzumerken, dass das DFB-Pokal-Finale in Berlin nicht nur in den Hinterköpfen war. "Ich hoffe, dass wir uns nächsten Sonntag wieder gemeinsam hier sehen", sagte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge in einer kurzen Ansprache auf dem Rathausbalkon. Besagten Balkon und den Marienplatz haben die Bayern schon einmal vorläufig reserviert. In der Hoffnung, dass es auch klappt mit dem Finalsieg gegen Borussia Dortmund und dem Double.

Bangen um Schweinsteiger

"Der Pokalsieg würde uns natürlich gut tun", machte Guardiola deutlich. Bei Flügelspieler Arjen Robben steigt indes die Vorfreude auf das Kräftemessen der beiden besten deutschen Vereinsmannschaften. "Wir alle wissen, worum es geht am nächsten Samstag. Das sind für alle doch die schönsten Spiele", betonte der Niederländer.

Ob Mittelfeldmotor Bastian Schweinsteiger im Berliner Olympiastadion mitwirken kann, ist fraglich. Der 29-Jährige wurde gegen den VfB bereits nach 37 Minuten mit Knieproblemen ausgewechselt. "Der Doktor hat mir gesagt, es ist die Patellasehne. Wir haben noch sechs Tage Zeit", so die letzte Wasserstandsmeldung von Guardiola.

Kapitän Philipp Lahm, der im Falle eines Ausfalls Schweinsteigers im defensiven Mittelfeld einspringen könnte, schießt schon erste Giftpfeile zum Rivalen nach Dortmund. "Wir sind definitiv für Dortmund präpariert", ist sich der Nationalspieler sicher. "Wir haben einen Titel in der Tasche, jetzt wollen wir den zweiten." Bierduschen inklusive.

Aus München berichtet David Schmidt