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Ungebremste Emotionen: SCF-Coach Christian Streich bejubelt in Hannover den zweiten Auswärtssieg der Saison
Ungebremste Emotionen: SCF-Coach Christian Streich bejubelt in Hannover den zweiten Auswärtssieg der Saison

SCF am Maximum: "Mehr geht nicht"

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Hannover - "Ja! - Ja! - Ja! - Ja!!!", schrie Christian Streich auf dem Weg in die Kabine seine Freude nach dem Spiel seines SC Freiburg bei Hannover 96 heraus - und bei jedem der vier Jas ballte der Freiburger Trainer die Fäuste.

222 Freiburger Sprints

Für die ausgelassene Freude gab es mehrere Gründe: Erstmals konnten die Badener in ihrer Bundesliga-Geschichte bei den heimstarken Niedersachsen gewinnen. Und: Freiburg hat als Tabellen-Zehnter nach zwölf Spieltagen bereits drei Punkte mehr auf der Habenseite als im Vorjahr nach der gesamten Hinrunde. Damals waren die Freiburger mit 13 Zählern Schlusslicht der Liga.



Ganz besonders aber freute sich der 47-Jährige darüber, dass seine Taktik aufgegangen war. Die Breisgauer setzten die Gastgeber von Beginn an unter Druck, legten mit 117,4 Kilometern fast fünf Kilometer mehr als der Gegner zurück und legten ein Tempo vor, mit dem der Europa-League-Teilnehmer in keiner Phase des Spiels zurecht kam. Die Schnapszahl von 222 Sprints in den 90 Minuten sind Bestwert der aktuellen Saison.

"Mehr geht nicht. Das war unser höchstes Level", schwärmte Streich noch auf der Pressekonferenz von seiner Mannschaft. "Und das allerschönste ist, dass du so ein Spiel auch noch gewinnen darfst."

Freiburg jubelte nicht das erste Mal in dieser Saison im zweitgrößten Bundesland. Vor dem 2:1 in Hannover gab es jeweils ein 2:0 beim VfL Wolfsburg und im DFB-Pokal bei Eintracht Braunschweig zu bejubeln. Kein Wunder, dass Streich konstatierte: "Niedersachsen ist ein schönes Bundesland. Wir kommen gerne hierher."

Slomka lobt - Rosenthal lebt einen Traum



Der taktischen Meisterleistung der Freiburger zollte auch Streichs Gegenüber Respekt: "Wir haben nicht damit gerechnet, so früh attackiert zu werden. Der Sieg war hochverdient", gab 96-Coach Mirko Slomka zu.

Als Musterbeispiel für das Pressing der Freiburger, "Hannover hoch und mutig anzugreifen", wie Streich seine taktische Maßnahme beschrieb, steht der Treffer zum 2:1-Endstand durch Jan Rosenthal. Er hatte das Tor selbst eingeleitet, als er gegen Innenverteidiger Karim Haggui aggressiv nachsetzte und 30 Meter vor dem Tor den Ball eroberte.

"Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mir das die letzten Tage nicht häufiger vorgestellt habe", gab der 26-Jährige zu, der als 15-Jähriger zu den Roten gekommen und dem Club bis zu seinem Wechsel nach Freiburg 2010 treu geblieben war.

"Chancen für sechs Tore"



Eine Tatsache, die auch Streich ins Kalkül gezogen hatte: "Vielleicht sind es ein paar Prozentpunkte, weil er in Hannover besonders motiviert ist", hatte der Coach den ersten Einsatz der Saison von Rosenthal in der Startformation begründet.

Seinen Coup in der alten Heimat wollte der Angreifer aber nicht überbewerten. "Es sind nur drei Punkte. Wir müssen konzentriert weiterarbeiten", sagte Rosenthal: "Wir müssen an unserer Chancenverwertung arbeiten."

In der Tat hatten die Freiburger "Chancen für sechs Tore", wie Max Kruse einräumte. "Wir sind heute mal nicht bestraft worden wie zuletzt sehr häufig, als wir eine Führung noch aus der Hand gaben, weil wir das Tor nicht treffen."

Kruse bremst



Daher gibt es für den Ex-St. Paulianer auch keinen Grund, in der Tabelle nach oben zu schauen. "Es ist erst ein Drittel der Saison gespielt. Wir sind froh, dass wir 16 Punkte haben. Wir tun aber gut daran, das Ziel 40 Punkte nicht aus den Augen zu verlieren."

Drei weitere am kommenden Sonntag im Derby gegen den großen baden-württembergischen Kontrahenten VfB Stuttgart wären Grund genug für einen weiteren Euphorie-Ausbruch von Christian Streich.

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs