Der Österreicher Philipp Zulechner (M.) möchte beim SC Freiburg den nächsten Schritt machen. Sein ehemaliger Co-Trainer...(© Imago)
Der Österreicher Philipp Zulechner (M.) möchte beim SC Freiburg den nächsten Schritt machen. Sein ehemaliger Co-Trainer...(© Imago)

Zulechner: Spätstarter vor dem Durchbruch

xwhatsappmailcopy-link

Wegen sportlicher Differenzen ans Aufhören gedacht

München - Im Sommer 2010 wollte Philipp Zulechner eigentlich seine Fußballschuhe an den Nagel hängen. In den letzten sechs Monaten startete er beim österreichischen Erstligisten SV Grödig jedoch richtig durch. Ab sofort geht der 23-Jährige für den SC Freiburg auf Torejagd. Sein ehemaliger Co-Trainer Eduard "Edi" Glieder traut ihm den großen Durchbruch zu.

"Der Wechsel zum SC Freiburg ist der richtige Schritt für ihn. Philipp hat im letzten halben Jahr eine Riesen-Entwicklung genommen ", sagte Glieder, der selbst in der Saison 2003/04 für Schalke 04 in der Bundesliga kickte, im Gespräch mit bundesliga.de. Für den SC-Neuzugang ist es die langersehnte Chance, sich in einer europäischen Top-Liga zu beweisen.

Noch vor über drei Jahren lag diese Option noch in weiter Ferne. Ausgebildet in der Jugend von Austria Wien zog es ihn über Admira Wacker Mödling in die Nachwuchsabteilung von Red Bull Salzburg. Dort sah Zulechner jedoch keine Chance auf einen Profi-Einsatz.

2010 wechselte er zum damaligen Regionalligisten SV Grödig. Sportliche Differenzen mit seinem Trainer ließen den gelernten Mittelstürmer jedoch fast verzweifeln. Der damals 20-Jährige dachte bereits über ein Karriereende nach, entschied sich jedoch dagegen. "Ich bin froh, dass ich damals nicht aufgehört habe", erzählte Zulechner dem Onlineportal sport10.at.

Über die Zwischenstation SV Horn fand er 2013 zurück zu Grödig - und zündete im zweiten Anlauf. Zulechner erzielte in der vergangenen Hinrunde in 15 Erstligapartien elf Tore und feierte sein Debüt in der Nationalmannschaft. Bei Freiburg stand er schon länger auf der Liste. "Wir beobachten ihn schon eine Weile und sehen nicht nur seine Torjägerqualitäten in der laufenden Saison, sondern auch die Entwicklung, die er in den vergangenen Spielzeiten kontinuierlich genommen hat", sagte SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach.

Glieder: "Er muss bereit sein, an sein Limit zu gehen" 

Im Hinblick auf einen möglichen Abgang von aktuellen Freiburger Profis im Sommer ist Zulechner sicher eine sinnvolle Investition für die Zukunft. Aber auch für den Abstiegskampf in der laufenden Saison könnte er noch wertvoll werden. Glieder beschreibt den neuen SC-Stürmer als "sehr schnellen und wendigen Spieler, der dort hingeht wo es weh tut. Er lässt den Ball gerne prallen, um dann in die Tiefe zu starten." 

Grödig muss zwar ab sofort ohne seinen Top-Torjäger auskommen, traurig ist man dort jedoch nicht. Im Gegenteil. "Natürlich ist es schade. Grundsätzlich sehen wir uns jedoch als Ausbildungsverein. Von daher sind wir sehr glücklich, dass Philipp den Schritt in die Bundesliga geschafft hat", freut sich Glieder. Der Ex-Profi rät seinem Schützling für die neue Aufgabe: "Er muss bereit sein, jederzeit an sein Limit zu gehen." Stehvermögen hat der Mittelstürmer in seiner Karriere jedenfalls schon bewiesen.

Yannik Schmidt