Den Kopf behält der SC Freiburg um Christian Günter (r.) oben - trotz der Niederlage in Leverkusen
Den Kopf behält der SC Freiburg um Christian Günter (r.) oben - trotz der Niederlage in Leverkusen

Sport-Club Freiburg trotz Rückschlag auf Kurs

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Köln - Beim SC Freiburg ist weiterhin Geduld gefragt. Die Breisgauer kommen sportlich nach der 0:1-Niederlage in Leverkusen nicht vom Fleck und müssen nun auch noch den sechsten verletzten Spieler in der Rückrunde beklagen.

Ausfälle treffen Freiburg hart

In den vergangenen Jahren schnitt der SC Freiburg in der zweiten Saisonhälfte traditionell viel besser ab als in der Hinrunde. Das ist auch ansatzweise in diesem Jahr so. In den ersten sechs Spielen im Jahr 2015 fuhr die Mannschaft von Trainer Christian Streich sieben Punkte ein und damit bereits immerhin drei Zähler mehr als in den gleichen Partien der Vorrunde. Die Südbadener präsentierten sich in allen Begegnungen absolut konkurrenzfähig, spielten diszipliniert und machten es jeden Gegner schwer.

So auch der Werkself aus Leverkusen, der sie nur ein einziges Tor gestattete. Der Treffer von Simon Rolfes allerdings reichte den Rheinländern zum 1:0-Sieg. "Die Gegner sagen immer: 'Wir haben nicht so gut gespielt, aber irgendwie gewonnen.' Das ist sehr bitter für uns", sagt Christian Streich. "Wir können im Moment nicht den Fußball spielen, den ich gerne spielen lassen würde: mutig sein und hoch verteidigen. Dazu fehlt uns die Kraft."

Sechs wichtige Spieler stehen dem charismatischen Trainer derzeit nicht zur Verfügung, in Leverkusen erwischte es nun Felix Klaus. Damit fehlen dem Coach die Alternativen. Ein Verein wie der Sport-Club kann die Ausfälle irgendwann auch nicht mehr richtig kompensieren. "Es ist hart für uns. Wir müssen immer auf Spieler verzichten", klagt Torhüter Roman Bürki. "Das ist bitter für eine Mannschaft wie uns, die jede Kraft braucht, um als Team zu funktionieren."

"Ein sehr langer Weg, da unten rauszukommen"

Mit Leverkusen hat Freiburg immerhin bereits den fünften Club aus den aktuellen Top Ten der Bundesliga "abgearbeitet", das Rückrunden-Programm hatte es durchaus in sich. Sieben Punkte und 7:7-Tore sind deshalb eine ordentliche Ausbeute. Den einzigen Vergleich gegen einen direkten Konkurrenten konnten die Breisgauer zudem in Berlin mit 2:0 für sich entscheiden. Mit Bremen, Wolfsburg und Augsburg warten in den nächsten drei Bundesliga-Runden drei weitere dicke Brocken auf den SCF, bevor dann im Saison-Endspurt die Endspiele gegen die gefährdeten Vereine anstehen.

Die Chance auf den Klassenerhalt ist nach wie vor groß, auch wenn der Sport-Club nach dem 23. Spieltag wieder auf den direkten Abstiegsplatz 17 abrutschte und der Rückstand zum rettenden Ufer sich auf zwei Punkte vergrößerte. "Es wird ein sehr langer Weg, da unten rauszukommen", weiß Kapitän Julian Schuster. "Eine Mannschaft, die in irgendwelchen Bereichen nachgibt, wird auf der Strecke bleiben. In den letzten Jahren war es unsere große Stärke, dass wir nie aufgehört oder nachgegeben haben. So werden wir es auch wieder dieses Jahr tun."

Im Pokal kann sich der SC Freiburg ein Erfolgserlebnis holen und Selbstvertrauen tanken. Am Dienstag gastiert der 1. FC Köln an der Dreisam, ein Gegner, der in der Hinrunde 1:0 geschlagen wurde. "Wir hoffen, dass wir an diese Leistung anknüpfen können", sagt Sascha Riether, für den es ein Wiedersehen mit seinem Ex-Club wird. "Ich spiele immer gerne gegen die Kölner. Sie sind gerade auswärts sehr stark, sie werden die Räume eng machen und sich hinten reinstellen. Sie haben selbst den Bayern Probleme bereitet."

Wichtiges Spiel Samstag gegen Werder

Das wichtigere Spiel steigt dann aber am Samstag gegen Werder Bremen. In den letzten Jahren hat der Sport-Club die Furcht vor dem ehemaligen Angstgegner abgelegt und blieb vier Mal in Folge ungeschlagen. Soll der Klassenerhalt wieder gelingen, muss gegen die Hanseaten gepunktet werden.

 Tobias Gonscherowski