"Das war ein leistungsgerechtes Unentschieden", befindet SC-Coach Christian Streich nach dem 1:1 gegen Hoffenheim
"Das war ein leistungsgerechtes Unentschieden", befindet SC-Coach Christian Streich nach dem 1:1 gegen Hoffenheim

SC Freiburg: Im Tunnel zum Klassenerhalt

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Freiburg - Das größte Lob kam vom Gegner: "Freiburg hat eben eine ungeheure Qualität bei Freistößen", erklärte 1899-Coach Markus Gisdol. "Da bin ich froh, dass wir nur einmal ein Gegentor nach einem Freiburger Standard zugelassen haben." Einmal mehr war dem Freiburger 1:0 durch Immanuel Höhn ein Freistoß vorangegangen, den Jonathan Schmid punktgenau über die Gäste-Abwehr auf den Fuß des Verteidigers zirkelte. Das akribische Standard-Training, für das beim SC Freiburg Co-Trainer Lars Voßler zuständig ist, hat also wieder mal Früchte getragen.

Mit dem 1:1 im innerbadischen Derby war SC-Trainer Christian Streich dann auch zufrieden. "Das war ein leistungsgerechtes Unentschieden, über das ich mich umso mehr freue, weil wir um die Qualität der Hoffenheimer Spieler wussten." So sah es auch Routinier Sascha Riether, der auf der rechten Abwehrseite eine starke Partie zeigte: "Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben, auch indem ich versuche, den jüngeren Spielern ein wenig zu helfen."

Ordentliche Punktausbeute in der Rückrunde

Während Hoffenheim in der ersten halben Stunde passiv agierte und mit vielen taktischen Fouls aufwartete, warfen sich die Freiburger Spieler im ersten Durchgang in die Zweikämpfe, als gäbe es kein Morgen. Nach den starken Partien gegen Frankfurt, in Mönchengladbach und Berlin - sowie der schwachen gegen den BVB - stehen nunmehr sieben Zähler aus fünf Rückrunden-Partien zu Buche. Angesichts der Verletztenmisere – auch gegen Hoffenheim fehlten schließlich fünf Stammspieler – ist das weit mehr, als die meisten Fans erwartet hätten.

"Es war ein leidenschaftliches Spiel von beiden Mannschaften", sagte Youngster Maximilian Philipp. "Unter dem Strich geht die Punkteteilung in Ordnung. Für uns zählt jeder Punkt, auch wenn wir lieber gewonnen hätten." Sorgen bereitet derweil allerdings die Personalsituation. Neben Christopher Jullien fallen mit Marc-Oliver Kempf und Stefan Mitrovic drei Innenverteidiger aus, nach der Roten Karte für Marc Torrejon fehlt am kommenden Sonntag der vierte verletzungsbedingt. Höhn und Routinier Pavel Krmas werden also am Samstag in der Startformation alternativlos sein.

Mit Personalsorgen nach Leverkusen

"Das alles trifft uns natürlich brutal", ächzte Christian Streich, der auch gegen Hoffenheim auf seine drei torgefährlichsten Spieler verzichten musste: Admir Mehmedi (der immerhin zu einem Kurzeinsatz kam) fehlte ebenso in der ersten Elf wie Nils Petersen und Mike Frantz. Doch all das, so Streich, sei verschmerzbar, wenn das Team weiter so couragiert kämpfe wie seit Beginn der Rückrunde. "Wir sind auch heute als Mannschaft aufgetreten, die dagegenhält. Das macht mir Mut, die Spieler sind allesamt hochkonzentriert."

Schon zu Beginn der Rückrunde hatte Streich seinen Spielern ja ein Leben im "Tunnel" nahegelegt: Frühe Bettruhe, gesunde Ernährung, allenfalls mal ein Spaziergang, "nichts tun, was die Konzentration aufs Wesentliche beeinträchtigt." Das Leben im Tunnel scheint den SC-Spielern allem Anschein nach gut zu bekommen. "Wir haben genug Qualität im Kader", versichert Philipp. "Da müssen eben andere für die Ausfälle in die Bresche springen."

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf