Bayern-Rückkehrer Sandro Wagner bewirbt sich für mehr

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München - 11, 13, 6: Die Einsatzzeiten von Sandro Wagner in den ersten drei Partien der Rückrunde waren überschaubar. Dennoch machte der Stürmer nach seiner Rückkehr zum FC Bayern München das Beste daraus. "Ich habe die Stellenbeschreibung gut gelesen und wusste, dass ich auch mit wenigen Minuten trotzdem meine Chancen bekomme und meine Tore machen kann", sagte Wagner. Mit seinem ersten Tor verfasste der 30-Jährige am Samstag das passende Bewerbungsschreiben für mehr Spielminuten

Wagner feiert Torpremiere: "Juble gegen jeden"

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Bei seinem Chef rennt Wagner damit allerdings nur offene Türen ein. "Wenn ich den Zeitpunkt für richtig erachte, wird er von Anfang an spielen", sagte Jupp Heynckes vor der Partie gegen die TSG Hoffenheim. Nach dem 5:2-Erfolg bestätigte Wagner, dass ihm der Bayern-Trainer in nächster Zeit den ersten Startelf-Einsatz in Aussicht gestellt hat.

Am Samstag stellte er aber auch als Joker seine Effektivität unter Beweis. Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung bugsierte Wagner in bester Mittelstürmer-Manier eine abgefälschte Flanke von Rafinha irgendwie mit dem Oberschenkel über die Linie. "Es kann sein, dass das beste Stück auch noch mit dabei war", erklärte Wagner hinterher scherzhaft. Zugleich relativierte er die Bedeutung seines Tores zum 5:2-Endstand. "Ich bin Realist. Ich habe ein Tor gemacht, das nicht so schwer war. Wir hätten auch so gewonnen. Ich könnte mich jetzt hier feiern, aber das mache ich an anderer Stelle mal."

- © imago

Heynckes schätzt Wagners Stärken

Wagner ist ebenfalls bekannt für sein selbstbewusstes Auftreten auf und neben dem Platz. Aber nicht nur deswegen ist der einzige Winter-Neuzugang eine perfekte Ergänzung für den bereits bestens aufgestellten Kader des Rekordmeisters. "Sandro ist ein super Typ", sagt Sven Ulreich. "Er ist für mich einer der besten deutschen Stoßstürmer. Das ist natürlich super, wenn man so jemanden bringen kann." Vor allem auch als Entlastung für Toptorjäger Robert Lewandowski. "Ich kann auch nicht jedes Spiel über 90 Minuten spielen", erklärt der Pole. "Wenn ich manchmal ein bisschen weniger Minuten bekomme, kann ich im nächsten Spiel noch besser spielen."

Die Schlussphase gegen Hoffenheim nutzte Heynckes indes auch, um für wenige Minuten die Variante mit seinen beiden Mittelstürmern gleichzeitig auf dem Feld zu testen. "Er ist sehr laufstark, sehr ehrgeizig, sehr diszipliniert", umreißt Heynckes Wagners Stärken. "Er ist deutscher Nationalspieler und hat auch Ambitionen, nach Russland mitzufahren."

Mit erfolgreichen Einsätzen für die Bayern steigen natürlich Wagners WM-Chancen. "Es ist für einen Stürmer schon gut, wenn er trifft - und sein Konkurrent nicht trifft", schickte der siebenmalige Nationalspieler eine entsprechende Kampfansage Richtung Mario Gomez. Wagners volle Konzentration gilt aber zunächst dem FC Bayern. "Es ist ja auch meine Aufgabe, Tore zu machen. Es freut mich, wenn das so gut klappt. Ich hoffe, das klappt auch noch in den nächsten Wochen und Monaten so gut."

Aus München berichtet Maximilian Lotz