"Sampdoria hat mehr Angst vor uns"

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Bremen - Marko Marin geht in sein zweites Jahr bei Werder Bremen. In der vergangenen Saison überzeugte der kleine Dribbelkünstler im grün-weißen Trikot mit der Raute auf der Brust und wurde unter Trainer Thomas Schaaf schnell zum Stammspieler.

Auch Bundestrainer Joachim Löw war von den Qualitäten Marins überzeugt und nahm ihn mit zur Weltmeisterschaft nach Südafrika. Dort reichte es immerhin zu zwei Kurzeinsätzen.

In dieser Saison scheint Marin schon wieder gut in Form. Beim 4:0 im DFB-Pokal in Ahlen erzielte er nach seiner Einwechslung das Tor zum Endstand. Mit bundesliga.de sprach er über seine Fitness, mögliche Zu- und Abgänge, die Saisonziele sowie das schwere Spiel gegen Genua (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker), wenn es um den Einzug in die Champions-League-Gruppenphase geht.

bundesliga.de: Herr Marin, die neue Saison steht vor der Tür. Sind Sie nach dem anstrengenden letzten Jahr mit der WM und wenig Urlaub eigentlich schon wieder ganz fit?

Marko Marin: Ich bin erst seit zwei Wochen im Training. Aber mit den Pflichtspielen bekommt man schnell wieder seinen Rhythmus. Und im DFB-Pokal sah das ja schon ganz gut aus, vor allem beim 4:0.

bundesliga.de: Werder Bremen hat bislang "nur" Marko Arnautovic und den jungen Felix Kroos verpflichtet. Reicht das, um auf allen Hochzeiten ein Wörtchen mitzureden?

Marko Marin: In der letzten Saison haben wir mit dieser Mannschaft auch Erfolg gehabt. Aber man weiß ja nicht, was noch passiert. Denn es wird ja viel spekuliert. Aber wir Spieler wollen uns nicht an diesen Spekulationen beteiligen. Wir müssen uns auf unsere Aufgaben konzentrieren. Dann werden wir sehen, wo wir stehen. Wir wollen wieder um die Meisterschaft und in der Champions League eine gute Rolle spielen.

bundesliga.de: Welche persönlichen Ziele haben Sie sich denn für die neue Saison gesetzt? Wollen Sie endlich mal mehr als vier Tore in einer Spielzeit erzielen?

Marin: (lacht) Die Vorlagen sind doch das wichtigste, oder? Aber es stimmt schon, ich möchte natürlich mehr Tore schießen. Wichtiger ist aber, dass ich insgesamt meine Leistung aus der Vorsaison bestätige.

bundesliga.de: Ist es Ihnen dabei egal, ob Trainer Schaaf im 4-4-2 mit Raute oder 4-2-3-1 spielen lässt?

Marin: Jedes System hat seine Vorteile. Für uns ist es aber gut, dass wir mehrere Systeme spielen können. Das macht uns ein Stück weit unberechenbar. Mir ist es eigentlich egal, ich will einfach Fußball spielen.

bundesliga.de: Zum Saisonauftakt geht es nach Hoffenheim, am 3. Spieltag folgen die Bayern. Ist es eher ein Nachteil, wenn man gleich zu Beginn schwere Gegner vor der Brust hat?

Marin: Nein, jede Partie hat seinen eigenen Reiz. Und ob es nun einfach oder schwierig wird, dass weiß man im Vorfeld ja nie. Ich freue mich auf jedes Spiel.

bundesliga.de: Sie haben schon erklärt, dass Werder oben mitspielen will. Welche Teams sind denn neben dem FC Bayern und Schalke 04 in dieser Saison die größten Konkurrenten?

Marin: Wolfsburg hat sich enorm verstärkt. Die haben sicherlich Ambitionen. Aber es sind viele Teams, die oben mitspielen wollen. Wir sollten den Bundesliga-Start einfach mal abwarten. Dann wissen wir alle ein bisschen mehr.

bundesliga.de: Für Werder steht vorher schon eines der wichtigsten Spiele der Saison auf dem Programm. In der Champions-League-Qualifikation geht's gegen gegen Sampdoria Genua. Ist Ihnen davor bange?

Marin: Wir haben natürlich Respekt vor Sampdoria. Sie haben eine klasse Saison gespielt. Aber ich glaube, dass die Italiener mehr Angst vor uns haben. Denn Werder hat in den letzten Jahren - und da vor allem in der vergangenen Spielzeit - einen super Fußball gespielt. Es wird eine interessante Partie. Aber wir müssen das packen.

Das Gespräch führte Michael Reis