Erleichterung: Nach sechs Spielen gewinnen die Frankfurter um Alexander Meier und Srdjan Lakic (v.l.n.r.). Fürth bleibt weiterhin ohne Heimsieg
Erleichterung: Nach sechs Spielen gewinnen die Frankfurter um Alexander Meier und Srdjan Lakic (v.l.n.r.). Fürth bleibt weiterhin ohne Heimsieg

"Saisonziel erreicht": Veh freut sich über den Klassenerhalt

xwhatsappmailcopy-link

Fürth - Von Armin Veh ist mittlerweile bekannt, dass er sich gerne ein wenig anders verhält. Zumindest anders, als es vom Trainer einer Mannschaft im Unterhaltungsbetrieb Bundesliga angenommen wird. Am Sonntagabend, nach dem , wirkte Veh jedenfalls sehr erleichtert, dann sagte er: "Das Ziel Klassenerhalt ist durch. Das freut mich am meisten." Frankfurt, wohlgemerkt, steht nach wie vor auf einem Platz, der zur Teilnahme am Europacup berechtigt. Und Veh, der seinen Vertrag nach langem Überlegen gerade wie üblich nur um ein Jahr verlängert hat, wäre dann dabei.

Neues Saisonziel ausgegeben

Zugegeben, die Eintracht hatte sechs Spiele nacheinander nicht gewonnen, ehe sie die knapp 200 Kilometer nach Fürth fuhr. Deswegen war der Abstieg trotzdem kein Thema gewesen, schon lange nicht mehr, nicht in dieser Saison. "Unser Ziel als Aufsteiger ist erst mal, die Klasse zu halten", betonte Veh trotzdem unverdrossen, und jetzt habe seine Mannschaft ja endlich "die 40 Punkte". Es sind sogar 42 - so viele hat auch Schalke 04 auf Rang vier, der zur Teilnahme an der Qualifikation für die Champions League berechtigt.



Selbstverständlich ist auch Veh die günstige Konstellation nicht entgangenen. Deshalb benötigte er auch nur Sekunden, um umgehend das Saisonziel neu zu definieren. "Jetzt wollen wir natürlich versuchen, Sechster zu werden", sagte er. Frankfurt ist Fünfter, Vorsprung auf Rang sechs derzeit: drei Punkte. Veh bleibt vorsichtig, und das aus gutem Grund. Womöglich sogar bis zum elftplatzierten 1. FC Nürnberg (35 Punkte) geht der Kreis der Kandidaten, die sich um die Ränge von vier bis sechs balgen.

Nicht mal bei einer Niederlage wäre Frankfurt aus dem Mehrkampf um die Europacup-Plätze ausgeschieden, aber es "war schon wichtig", bemerkte Alexander Meier, "dass wir gesehen haben, dass wir wieder gewinnen können". Dass sie gewannen, lag auch an Meier. Erst legte er Fürths Nikola Djurdjic unfreiwillig das 1:0 auf (2.), bereitete dann aber den Ausgleich durch Takashi Inui vor (13.) und erzielte schließlich nach Stefan Aigners 2:1 für die Eintracht (59.) das am Ende entscheidene dritte Tor der Frankfurter selbst (69.).

Kramer vermisst den letzten Punch



Besonders hübsch anzuschauen war der Sieg allerdings nicht, er stand sogar auf der Kippe, als Djurdjic gerade mal zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer von Sercan Sararer (73.) das Gestänge des Frankfuter Tores traf. "Wir haben schon bessere Spiele gemacht, aber die haben wir leider nicht gewonnen", sagte Veh, während sich die bald wieder in der zweiten Liga beheimateten Fürther mal wieder grämten: "Da machst du zuhause schon mal zwei Tore und hast wieder nur null Punkte", sagte Heinrich Schmidtgal.

Nur zur Erinnerung: Frankfurt und Fürth sind vor Beginn dieser Saison gemeinsam aufgestiegen - beim zweiten Duell wurde deutlich, warum Fürth am Saisonende wieder absteigen wird. "Der letzte Punch hat gefehlt", sagte Trainer Frank Kramer, er wies außerdem lächelnd darauf hin, dass bei seiner Mannschaft der Ball "einen halben Meter vorbeigeht, bei denen geht er knapp rein, das sind halt die kleinen Unterschiede." Die ein oder andere Mannschaft in der Bundesliga sei außerdem "abgewichster" als die seine, "das ist halt so".

Beim ersten Bundesliga-Heimsieg im 14. Versuch wäre Fürth noch einmal bis auf sechs Punkte an den FC Augsburg auf Regelagtionsplatz 15 herangerückt, nun geht endgültig nichts mehr. Frankfurt bereitet sich derweil auf "ein leichtes Spiel" vor, wie Veh anmerkte. Es geht gegen den FC Bayern, der am Samstag dann womöglich auch offiziell deutscher Meister wird. Egal, sagte Veh: "Wir haben unser Saisonziel sogar früher erreicht als die Bayern."