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Der FC Schalke 04 um die Defensivspieler Marco Höger (r.) und Dennis Aogo (l.) verspielte gegen 1899 Hoffenheim einen Zwei-Tore-Vorsprung (© Imago)
Der FC Schalke 04 um die Defensivspieler Marco Höger (r.) und Dennis Aogo (l.) verspielte gegen 1899 Hoffenheim einen Zwei-Tore-Vorsprung (© Imago)

S04 unglücklich über glücklichen Punkt

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Sinsheim - Am Ende dieses zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem FC Schalke 04 war niemand wirklich mit dem Ergebnis zufrieden. Die Stimmungslage nach diesem für die Zuschauer so aufregenden und für die Beteiligten so rätselhaften 3:3 war vor allem auf Schalker Seite von Frust geprägt. Trainer Jens Keller war einfach nur "maßlos enttäuscht" von seiner Mannschaft. Und auch die Spieler waren nach dieser bitteren zweiten Hälfte "stinksauer", wie Torschütze Kevin Prince Boateng erklärte.

Heldt angefressen

Nein, stolz war bei Schalke niemand nach diesem Spiel, auch nicht auf eine sehr starke erste Halbzeit. 3:1 hatten die Gelsenkirchener da geführt, die Aufführung hatte da noch wie ein Spaziergang für sie im Kraichgau gewirkt. Hoffenheim spielte fast ohne Gegenwehr in der Rückwärtsbewegung. Schon nach drei Minuten traf Boateng nach einer tollen Kombination zum 1:0 und nach zwölf Minuten Matip per Kopf zum 2:0. Und nach Högers Solo zum 3:1 in der 40. Minute (Modeste hatte in der 16. Minute zum 1:2 getroffen) sah alles nach einem klaren Sieg der Schalker aus.



Aber der schnelle Anschlusstreffer nach Wiederanpfiff zum 2:3 durch Firmino per Elfmeter (48.) - vorangegangenen waren ein naives Abwehrverhalten von Matip und ein vermeidbares Foul von Aogo - kippte die Partie. Schalke schoss nur noch ein Mal durch Boateng auf Hoffenheims Tor (71.), während Abraham nach einem unnötigen Foul von Jones per Freistoß schnell das 3:3 gelungen war (60.). Am Ende war der Punkt für Schalke drei Tage vor dem Champions-League-Spiel beim FC Basel nur eines: glücklich.

"Nein", sagte auch Schalkes Manager Horst Heldt, "über diesen einen Zähler kann ich mich nicht freuen." Zumal dieser am Ende nur deshalb bestehen blieb, weil die Hoffenheimer durch Firmino (84.) und Schipplock (89.) nach leichten Fehlern der Schalker Jones und Höger beste Gelegenheiten zum Siegtreffer ausließen. "Auf Dauer sind solche individuellen Fehler nicht akzeptabel", haderte Heldt. "Wir haben einen Gegner, der am Boden lag, selbst wieder aufgebaut."

Konstant unkonstant



Es war ja nicht das erste Mal in dieser Runde, in der Schalke in einem Spiel zwei verschiedene Gesichter zeigte. Am Charakter der Spieler will Trainer Keller das nicht festmachen. "Ich würde das fehlende Konzentration nennen", sagte er. Für Manager Heldt kommen diese großen Leistungsunterschiede noch immer zu oft während der Spiele vor. Schon in der letzten Saison war diese fehlende Leistungskonstanz das Schalker Problem. Nun setzt sich dieses Manko auch in der neuen Runde fort.

"Eine Spitzenmannschaft", haderte Heldt, "hätte dieses Spiel locker nach Hause gebracht." Die Schalker verlieren so immer mehr Punkte auf die Spitzenplätze und bleiben mit nur acht Punkten nach sieben Spieltagen im unteren Mittelfeld der Tabelle stecken. Auch das ist nämlich enttäuschend: Während die anderen deutschen Champions-League-Teilnehmer Dortmund, Bayern und Leverkusen die ersten drei Tabellenplätze einnehmen, hinkt Schalke in der Liga hinterher.

Schalke muss nach Basel



Nun können die Schalker am Dienstag ja in der europäischen Königsklasse vielleicht Selbstvertrauen für die Liga tanken. Zum Auftakt haben sie Steaua Bukarest besiegt, nun geht es zum FC Basel, der zum Start beim Gruppenfavoriten FC Chelsea überraschend gewonnen hatte. "Das wird ein Hexenkessel", glaubt Manager Horst Heldt. "Zumal in deutsch-schweizerischen Duellen immer viel Adrenalin drin ist."

Doch die Blicke gingen auch schon zum kommenden Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg. "Denn da", wusste Kapitän Benedikt Höwedes, "zählen keine Ausreden mehr. Da müssen wir gewinnen."

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter