Rückschritt: Kapitän Benedikt Höwedes (M.) und Co. schafften nur ein 1:1 gegen Eintracht Frankfurt
Rückschritt: Kapitän Benedikt Höwedes (M.) und Co. schafften nur ein 1:1 gegen Eintracht Frankfurt

S04 hadert und rutscht ab - Frankfurt punktet weiter

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Gelsenkirchen - Das Auf und Ab des FC Schalke 04 geht weiter. Nach der enttäuschenden Vorstellung in Leverkusen und dem erfreulichen 1:0-Erfolg gegen Piräus erlitten die "Knappen" im tabellarischen Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt wieder einen leichten Rückschlag. Schalke musste sich mit einem begnügen und gleichzeitig den ewigen Rivalen Borussia Dortmund an sich vorbeiziehen lassen.

BVB zieht vorbei

Dabei sah es zwischenzeitlich weitaus besser aus. Klaas-Jan Huntelaar hatte die "Königsblauen" nach einem schweren Patzer des Frankfurters Stefan Aigner und einem feinen Pass von Lewis Holtby früh in Front geschossen und damit seine 590 Minuten andauernde Torflaute beendet. Über die Anzeigetafel flimmerte gleichzeitig die Botschaft der Mainzer Führung gegen Dortmund.



Doch schon im Gegenzug glich die Eintracht durch abermals Aigner aus, Schalke spielte nach schwacher erster und starker zweiter Halbzeit nur Remis. Dortmund, das die Partie in Mainz noch drehte, steht nun auf Platz 2, Schalke ist nur noch Dritter. Der Trend der vergangenen Wochen setzte sich fort.

Gemischte Gefühle beschlichen dann auch anschließend Schalkes Youngster Julian Draxler. "Nach der ersten Halbzeit können wir mit dem Punkt gut leben. In der zweiten waren wir klar die bessere Mannschaft. Mit ein bisschen mehr Durchschlagskraft hätten wir das 2:1 machen können. Aber unter dem Strich können wir mit dem 1:1 gegen einen direkten Konkurrenten leben."

Genug Chancen, zu wenig Tore



Schalke tut sich weiter schwer gegen Teams von ganz oben. In den vier Topspielen gegen Bayern (0:2), Dortmund (2:1), Frankfurt (1:1) und Leverkusen (0:2) holte die Elf von Huub Stevens nur vier Punkte. Damit verloren die Schalker weiter an Boden im immer spannender werdenden Kampf um die Champions-League-Plätze. Aus fünf Punkten Vorsprung auf den BVB wurde binnen fünf Wochen ein Zähler Rückstand.

"Wir schauen nicht auf die Tabelle", meint Außenverteidiger Christian Fuchs beinahe trotzig. "Es gibt immer wieder Phasen, in denen man alles trifft und dann welche, in denen nicht alles klappt", beschwichtigt Teamkollege Jermaine Jones. "In den letzten Spielen hatten wir genug Torchancen. Aber wir haben die Tore nicht gemacht."

Kein Grund zur Panik also. "Unser Ziel war, dass wir unsere junge Mannschaft weiter entwickeln wollten und wieder ins internationale Geschäft wollen", sagt Jones weiter. Dafür stehen die Aussichten nach wie vor blendend.

Frankfurt bleibt auf dem Boden



Vom Europapokal redet auf Frankfurter Seite dagegen niemand. Obwohl sich die Eintracht nach 13 Spieltagen mit bereits 24 Punkten in den Top 5 der Bundesliga festgebissen hat und der Vorsprung auf Platz 6 stattliche fünf Punkte beträgt, halten die Spieler der Eintracht am Saisonziel Klassenerhalt fest. "Wir müssen noch ein paar Punkte sammeln, um in der Klasse zu bleiben. Wir sind gut beraten, nicht abzuheben und weiter konzentriert zu bleiben", betont Eintracht-Keeper Kevin Trapp.

Auf dem gleichen Niveau wie Schalke sieht auch Pirmin Schwegler die Eintracht nicht. "Wir sind definitiv nicht auf Augenhöhe mit Schalke. Im Moment machen wir es richtig gut und können den Unterschied zwischen den Vereinen wettmachen. Wir haben als Mannschaft einen guten Charakter. Deswegen können wir auch in solchen Spielen mithalten. Aber normalerweise würden wir nicht da stehen", stapelt der Mannschaftskapitän weiter tief.

Schon am kommenden Dienstag geht es für Schalke und Frankfurt weiter: Die "Knappen" gastieren beim Hamburger SV, die Eintracht freut sich aufs Derby gegen den 1. FSV Mainz 05.

Aus Gelsenkirchen berichtet Tobias Gonscherowski