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David Alaba (r., mit Franck Ribery) kam in der vergangenen Spielzeit zu drei Bundesligaeinsätzen
David Alaba (r., mit Franck Ribery) kam in der vergangenen Spielzeit zu drei Bundesligaeinsätzen

Rot-weiß-rote Trendfarbe

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In der Bundesliga ist ein neuer Trend zu beobachten: Etliche Vereine haben sich im Sommer die Dienste österreichischer Spieler gesichert. Ob Marko Arnautovic (Werder Bremen), Erwin Hoffer (Kaiserslautern), Martin Harnik (VfB Stuttgart) oder Emanuel Pogatetz (Hannover) - Profis aus Austria sind in der deutschen Eliteklasse eindeutig in Mode gekommen.

Zuletzt verpflichtete Mainz 05 den Bochumer Christian Fuchs und verstärkt damit nach Andreas Ivanschitz seine rot-weiß-rote Fraktion. "Fuchs beweist seine Qualitäten bereits seit einigen Jahren", lobt 05-Manager Christian Heidel seinen Neuzugang. 2008 war Fuchs in die Bundesliga zum VfL Bochum gewechselt, bestritt seitdem 53 Bundesligapartien für die Westfalen und erzielte sechs Tore. Beeindruckend für einen Verteidiger - ebenso wie die Bilanz seines neuen Teamgefährten, der es in seinem ersten Jahr in Mainz auf sechs Treffer und sieben Assists brachte.

Trendwende EM 2008

Dabei waren Spieler aus dem südöstlichen Nachbarland in der deutschen Bundesliga lange Zeit nicht mehr gefragt. Nach den Glanzzeiten eines Bruno Pezzey, Andreas Herzog oder Toni Polster wurde es ruhig um Austrias Spieler. Mit dem Niedergang des einst ruhmreichen österreichischen Fußballs in die internationale Drittklassigkeit fanden nur noch selten Spieler den Weg nach Deutschland.

Die Trendwende leitete die EM 2008 ein, die die Alpenrepublik zusammen mit der Schweiz ausrichten durfte. "Das Turnier diente als Antrieb, vermehrt in die Talententwicklung zu investieren", erklärt der ehemalige "Löwen"-Profi Harald Cerny, jetzt U-16-Trainer des FC Bayern, auf der Website des Rekordmeisters. "Es blüht jetzt dort auf, was sie vor langer Zeit gesäht haben."

FC Bayern setzt auf österreichische Jugendliche

Und das ist allemal beachtlich: 2007 wurde die U 20-Nationalmannschaft WM-Vierter, aktuell spielt die U19 in Frankeich um den EM-Titel - mit den Bayern-Spielern David Alaba und Christoph Knasmüllner. Alaba kam im Alter von 17 Jahren bereits in der vergangenen Saison zu einigen Profieinsätzen und durfte sogar in der Champions League ran, während Knasmüllner erst in der kommenden Spielzeit an die Profimannschaft herangeführt werden soll.

Nicht weniger als elf Österreicher haben die Münchner mittlerweile unter ihren Fittichen - bis hinunter in die U 13. "In Österreich wird hervorragende Nachwuchsarbeit betrieben. Da wären wir ja dumm, wenn wir uns da nicht umschauen würden", sagt Bayerns junior-team-Leiter Werner Kern.

Arnautovic mit Vorschusslorbeeren

Einer, der von der Jugendarbeit verschiedener Wiener Vereine profitierte, ist Marko Arnautovic. Werder Bremen holte das österreichische Juwel von Inter Mailand, wo er sich angesichts einer schweren Verletzung und der geballten Konkurrenz nicht durchsetzen konnte.

Dennoch ist man an der Weser von der großen Qualität des 21-Jährigen überzeugt : "Er hat sein Potenzial unter Beweis gestellt und wird uns helfen, unsere kurzfristigen Ziele mit dem Einzug in die Champions League zu erreichen. Und er wird uns helfen, den großen Erwartungen in der Bundesliga gerecht werden zu können", sagt Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs.

Gegen Deutschland in der EM-Quali

Vorschusslorbeeren genießt auch Erwin Hoffer, den der 1. FC Kaiserslautern vom SSC Neapel auf Leihbasis verpflichtete.
" Hoffer ist genau der Stürmertyp, den wir gesucht haben. Er ist ein schneller Instinktfußballer, der weiß wo das Tor steht und ideal zu den Spielern passt, die wir bisher im Angriff zur Verfügung haben", kommentiert FCK-Cheftrainer Marco Kurz den Neuzugang. Der Schritt zu den "Roten Teufeln" sei "eine Chance, auch wieder eine Rolle im Nationalteam zu spielen", gesteht Hoffer.

Dann könnte der Stürmer in der EM-Qualifikation auf die deutsche Nationalmannschaft treffen, die in der gleichen Gruppe spielt. Ob sich das österreichische Nationalteam bereits für die Titelkämpfe 2012 in Polen und der Ukraine qualifizieren kann, erscheint fraglich. Doch dank der konsequenten Talentförderung, von der auch die Bundesliga profitiert, dürfte die Alpenrepublik spätestens in vier Jahren wieder konkurrenzfähig sein.


Johannes Fischer



Österreicher in der Bundesliga:
Erwin Hoffer, Marco Knaller (beide 1. FC Kaiserslautern), Rubin Rafael Okotie (1. FC Nürnberg), Christian Fuchs, Andreas Ivanschitz (beide 1. FSV Mainz 05), Andreas Ibertsberger, Ramazan Özcan (beide 1899 Hoffenheim), Bernhard Janeczek (Borussia Mönchengladbach), Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt), David Alaba (FC Bayern München), Emanuel Pogatetz (Hannover 96), Marko Arnautovic, Sebastian Prödl (beide SV Werder Bremen), Martin Harnik, Clemens Walch (beide VfB Stuttgart)

Österreicher in der 2. Bundesliga:
Markus Obernosterer (FC Energie Cottbus), Ronald Gercaliu (FC Ingolstadt 04), Michael Langer (FSV Frankfurt 1899), Daniel Beichler (Hertha BSC)