Ein großer Dankeschön: Robert Lewandowski verneigt sich vor den BVB-Fans
Ein großer Dankeschön: Robert Lewandowski verneigt sich vor den BVB-Fans

"Das war Wahnsinn"

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Dortmund - Als Robert Lewandowski sich weit über eine Stunde nach dem Abpfiff den Journalisten stellte, wirkte er immer noch gerührt. Die BVB-Fans hatten ihm in seinem letzten Heimspiel einen emotionalen Abschied beschert und lange mit stehenden Ovationen gefeiert. Dass er sich beim 3:2 gegen 1899 Hoffenheim nicht selbst in die Torschützenliste eintragen konnte, schmerzte den polnischen Nationalspieler da kaum noch.

Frage: Robert Lewandowski, als in der 90. Minute die Nummer neun auf der Auswechseltafel aufleuchtete und Sie den Platz verlassen haben, was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen?

Robert Lewandowski: Ich wusste, dass dies mein letzter Gang zum Trainer und zur Bank im BVB-Trikot war. Natürlich war das ein schwerer Moment für mich. Aber was ich vor und nach dem Spiel gehört habe von unseren Fans, das war Wahnsinn! Ich kann mich nur bedanken bei unseren Fans. Die Stimmung und meine Emotionen sind auch jetzt immer noch sehr hoch.

Frage: Waren Sie vor dem Spiel nervös, weil Sie nicht genau abschätzen konnten, wie die Fans reagieren?

Lewandowski: Ich war mir schon sicher, dass ich auf dem Platz die Unterstützung der Fans habe. Vielleicht war es eine kleine Frage, was nach dem Spiel passiert und wie es dann sein wird. Aber dann war es einfach unglaublich! Es war für mich nach dem Abpfiff ein sehr schwerer, aber auch ein sehr schöner Moment. Wirklich Wahnsinn!

Frage: Kommt in so einem Moment auch mal ein Tränchen?

Lewandowski: Ein bisschen bin ich immer noch gerührt. Es waren und sind vier tolle Jahre für mich beim BVB, in denen ich so viele Tore geschossen und so viele tolle Spiele erlebt habe, ob in der Champions League oder in der Bundesliga. Wir sind zwei Mal Meister geworden. Und ich hoffe, wir werden auch zwei Mal Pokalsieger. Meine Geschichte hier in Dortmund ist noch nicht zu Ende geschrieben.

Frage: Jürgen Klopp hat Sie lange in den Arm genommen bei Ihrer Auswechslung. Was hat er Ihnen gesagt? 

Lewandowski: Das ist unser Geheimnis. Ich habe viel beim BVB gelernt. Ich weiß, dass ich jetzt ein besserer Spieler bin als vor vier Jahren. Aber es ist ja auch noch nicht vorbei. Es war zwar jetzt mein letztes Spiel in Dortmund, aber wir haben schließlich noch zwei Spiele in Berlin.

Frage: Sie jagen auch noch den Titel des Torschützenkönigs. Allein in der ersten Halbzeit haben Sie gegen Hoffenheim fünf Torschüsse abgegeben. Ärgern Sie sich, dass es nicht mit einem Treffer geklappt hat?

Lewandowski: Das wäre perfekt gewesen, wenn ich beim letzten Spiel in Dortmund auch noch ein Tor geschossen hätte. Aber nach allem, was ich nach dem Spiel von den Fans gehört habe, spielt das keine Rolle mehr. Das war Wahnsinn! Ich kann mich wirklich nur bei den Fans bedanken für diesen Abschied.

Frage: Haben Sie sich Ihre letzten Tore fürs Pokalfinale gegen die Bayern aufgehoben?

Lewandowski: Wenn wir dann auch gewinnen - warum nicht? Ich bin noch immer ein Spieler des BVB und habe noch diese zwei Spiele in Berlin im Kopf. Das ist in diesem Moment für mich am wichtigsten.

Frage: Aber Sie schielen auch noch in der Bundesliga auf die Torjägerkanone?

Lewandowski: Ich will mir da keinen Druck machen. Wenn ich Torschützenkönig werde, wäre das natürlich cool. Aber es ist schwerer, wenn man sich selbst zu viel Druck macht. Dann fehlt die nötige Lockerheit.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte