Arjen Robben (r.) beginnt nach dem Ausfall von Franck Ribery in Dortmund auf der linken offensiven Außenbahn und hat dort mit Jakub Blaszczykowski (h.) und Kevin Großkreutz zwei unangenehme Gegenspieler
Arjen Robben (r.) beginnt nach dem Ausfall von Franck Ribery in Dortmund auf der linken offensiven Außenbahn und hat dort mit Jakub Blaszczykowski (h.) und Kevin Großkreutz zwei unangenehme Gegenspieler

Robben: "Das Beste, was es gibt!"

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Dortmund - Glatter 3:0-Sieg beim BVB, sieben Punkte Vorsprung in der Tabelle - und Arjen Robben hat spätestens jetzt einen Lieblingsgegner. Mit seinem vorentscheidenden Treffer zum 2:0 hat der Niederländer auch seine persönliche Erfolgsgeschichte gegen Dortmund fortgesetzt.

Entsprechend schwärmte Robben nach dem Abpfiff vom und hatte zudem ein dickes Lob für seine Mitspieler Thiago und Götze parat. Von einer Vorentscheidung im Titelrennen aber will Münchens Flügelflitzer auch nach dem Sieg nichts wissen.

Frage: Arjen Robben, dieser Sieg tut den Bayern richtig gut, oder?

Arjen Robben: Es war ein großer Sieg. Ob du in der Tabelle mit einem Punkt Vorsprung vorne stehst oder mit sieben Punkten, das ist schon ein großer Unterschied. Keine Frage, es war für uns ein ganz wichtiger Sieg.

Frage: Sie haben nach Ihrem Tor auch entsprechend in stolzer Pose vor den Fans gefeiert.

Robben: Ich war in diesem Moment auch sehr stolz. Stolz und glücklich. Man muss so ein Tor und so einen Sieg auch ein bisschen feiern mit den Fans. Ich habe den Moment einfach genossen.

Frage: Sie haben zahlreiche Angriffe der Bayern eingeleitet, dieses Mal über die linke Seite. Ihnen ist es wohl herzlich egal, auf welcher Position Sie auflaufen?

Robben: Ich liebe solche Spiele einfach! Was willst du als Fußballer noch mehr? Als kleiner Junge träumst du doch von solchen Spielen in so einem Stadion mit dieser Atmosphäre. Das geht nicht besser! Und dann noch gegen einen solchen super Gegner. Da musst du einfach Spaß haben. Das musst du genießen und dann deine Leistung zeigen.

Frage: Klingt fast so, als wünschten Sie sich öfter solche Spiele und solche Gegner.

Robben:(lacht) Von mir aus spielen wir jede Woche gegen Dortmund. Ich habe in den letzten vier Spielen gegen den BVB jetzt fünf Tore gemacht. Und ich genieße in diesen Spielen wirklich jede Minute. Wenn du solche Spiele nicht mehr genießen kannst und daran keinen Spaß mehr hast, dann musst du aufhören, Fußball zu spielen. Das ist das Beste, was es gibt!

Frage: Haben am Ende die Einwechslungen von Thiago und Götze den Unterschied in diesem Spiel ausgemacht?

Robben: Man muss allen ein Riesenkompliment machen, die noch eingewechselt worden sind. Mit Thiago und Götze haben wir ein bisschen mehr Ruhe in unser Spiel gebracht. Sie sind fußballerisch sehr stark, die kannst du immer anspielen. Das hat uns sicher Vorteile gebracht und am Ende hat es das Spiel auch mit entschieden.

Frage: Gerade für Mario Götze dürfte es eine Genugtuung sein, das Tor gemacht zu haben.

Robben: Ich habe großen Respekt vor Mario. Es ist nicht einfach, wenn du zu deinem alten Verein zurückkommst und so empfangen wirst. Er hat natürlich gewusst, was auf ihn zukommt. Aber schön ist es trotzdem nicht. Er ist aber nach seiner Einwechslung sehr gut in das Spiel hinein gekommen und macht dann auch noch das Tor. Er ist ein super Spieler.

Frage: Das 3:0 ist jetzt ein echtes Statement, was die Lage in der Liga betrifft.

Robben: Das hört sich sehr klar an, aber es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wir dürfen nicht vergessen, dass es bis zur 85. Minute immer noch nur 0:1 stand. Dortmund hatte auch gute Möglichkeiten, sowohl vor unserer Führung als auch nach dem ersten Tor. Es war ein Spitzenspiel, das durch kleine Details entschieden wird. Am Ende haben wir die Räume und die Lücken gut genutzt, als der BVB mehr Risiko eingehen musste. Unsere letzten beiden Treffer waren sehr schön herausgespielt.

Frage: Sie treten ein bisschen auf die Euphoriebremse, aber bei sieben Punkten Vorsprung könnte man den Rest der Saison doch ganz entspannt angehen.

Robben: Wir haben etwas gelernt, vor allem in der Zeit vor zwei, drei Jahren. Wir haben seitdem als Mannschaft eine sehr gute Entwicklung genommen, aber wir wollen uns auch immer noch weiter entwickeln und immer weiter verbessern. Dafür haben wir mit Pep Guardiola den richtigen Trainer. Mit ihm wollen wir noch ein Stück besser werden.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte