Frankfurt trifft im DFB-Pokal-Viertelfinale auf Borussia Dortmund - natürlich ist die Eintracht Außenseiter. Trainer Armin Veh (r.) muss um seinen Kapitän Pirmin Schwegler (l.)...
Frankfurt trifft im DFB-Pokal-Viertelfinale auf Borussia Dortmund - natürlich ist die Eintracht Außenseiter. Trainer Armin Veh (r.) muss um seinen Kapitän Pirmin Schwegler (l.)...

"Riesenchance" für Frankfurt - Bangen um Duo

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Frankfurt am Main - Wer eine Rippenprellung hat, ringt bei jedem Atemzug unter großer Anstrengung um Luft, ein Witz, der zum Lachen verführt, schmerzt so sehr wie jede Bewegung des Oberkörpers. Pirmin Schwegler ist Kapitän von Eintracht Frankfurt, er leidet gerade an einer "schweren Rippenprellung", nachdem er am Samstag beim Bundeligaspiel gegen Eintracht Braunschweig (3:0) nach einem Foul des Braunschweigers Hochscheidt unglücklich auf die Rippen gestürzt war.

Pirmin Schwegler musste ausgewechselt werden, die Schmerzen waren zu groß. Aber der Schweizer ist als Profi bekannt, der hart im Nehmen ist. Wenn die Eintracht am Dienstagabend im DFB-Pokal vor ausverkauften Rängen in der Frankfurter Arena gegen Borussia Dortmund um den Einzug ins Halbfinale spielt (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker), will der Kapitän unbedingt dabei sein. "Wenn es irgendwie geht, will ich spielen", sagt er.

So ganz sicher aber ist sich Trainer Armin Veh nicht bei dem Einsatz seines besten Aufbauspielers, genauso wenig wie bei Johannes Flum, der gegen Braunschweig wegen einer Verletzung in der Gesäßmuskulatur ebenfalls vorzeitig den Rasen verlassen musste. Veh sagte am Montag, es stehe noch nicht fest, ob die beiden Mittelfeldspieler zum Einsatz kommen: "Wenn ich unbedingt aber eine Einschätzung abgeben muss, dann sieht es bei Flum besser aus."

Veh: "Natürlich haben wir Respekt"

Sollte Schwegler tatsächlich ausfallen, könnte Tranquillo Barnetta von Anfang an zum Einsatz kommen. Wie auch immer: Die Eintracht geht als Außenseiter in die Begegnung gegen die Dortmunder. Aber rechtzeitig vor dem K.o.-Spiel verschafften sich die Frankfurter Profis mit einer spielerisch guten Leistung beim wichtigen Erfolg in der Liga gegen den Tabellenletzten mehr Abstand zum Tabellenkeller und neues Selbstvertrauen. Für ganz chancenlos halten sich die Hessen aber ohnehin nicht im Spiel gegen den Champions-League-Finalisten, Trainer Armin Veh sagt: "Natürlich haben wir Respekt, aber wir wollen dieses Spiel gewinnen."

Noch tanzen die Frankfurter in der Liga, DFB-Pokal und in der Europa League auf drei Hochzeiten, wie Fußballer die gleichzeitige Teilnahme an drei Wettbewerben so gerne nennen. In der Vorrunde wurde die große Belastung irgendwann zu groß für die Eintracht, nun sind die Spieler nach einer guten Vorbereitung und zwei Siegen in drei Spielen zum Rückrundenauftakt noch frisch und mutig.

Zwei Siege bis Berlin

In der Europa League droht gegen den portugiesischen Topclub FC Porto das Aus, in der Liga wird die Eintracht vermutlich nicht mehr in die Europapokalplätze vorstoßen. Im DFB-Pokal fehlen nur noch zwei Siege bis zum Endspiel in Berlin und vielleicht der Weg wieder ins internationale Geschäft. Kein Wunder, dass Veh diese Möglichkeit, die Saison doch noch zu einem sehr guten Ende führen zu können, nutzen will: "Das ist eine riesige Chance für uns. Wir gehen mit sehr viel Freude in das Spiel. Wir wollen die Chance, die wir uns erarbeitet haben, auch nutzen. Es sind noch zwei Spiele, dann steht man im Finale - und dafür werden wir alles daran setzen, zu gewinnen."

Dass die Eintracht eine gute Mannschaft sei, habe sie ja schon oft gezeigt, sagt Veh. Der Frankfurter Trainer wird nun abwägen müssen, ob er mit seinen zwei angeschlagenen Mittelfeldspielern Schwegler und Flum versucht, den Favoriten zu schlagen, oder ohne sie. Leicht ist diese Entscheidung nicht. Vehs Kollege Jürgen Klopp hat ähnliche Probleme beim Aufstellungskniffel: Marco Reus (Faserriß) und Sven Bender (Zerrung) fallen neben den Langzeitverletzten aus.

Tobias Schächter