Am Ende passte alles: Simon Rolfes (r.) freut sich mit den Kollegen über Stefan Reinartz' (l.) Tor, das den 5:0-Endstand gegen Hoffenheim bedeutet
Am Ende passte alles: Simon Rolfes (r.) freut sich mit den Kollegen über Stefan Reinartz' (l.) Tor, das den 5:0-Endstand gegen Hoffenheim bedeutet

"Richtiger Befreiungsschlag"

xwhatsappmailcopy-link

Leverkusen - Bayer Leverkusen hat mit "Lieblingsgegner" 1899 Hoffenheim kurzen Prozess gemacht und Platz 3 gefestigt. Stefan Kießling (2), Andre Schürrle (2) und Stefan Reinartz sorgten in der BayArena für eine . Nach der Partie sprach bundesliga.de mit Bayer-Kapitän Simon Rolfes, dem ein Eintrag in die Liste der Torschützen verwehrt blieb.

bundesliga.de: Herr Rolfes, Glückwunsch zum souveränen 5:0 gegen Hoffenheim. Hat der Sieg aus Ihrer Sicht vielleicht doch einen kleinen Makel?

Simon Rolfes: Sie sprechen wohl den Elfmeter an (lacht). Der war einfach schlecht geschossen. Zum Glück hatte dies heute keine Auswirkungen.

bundesliga.de: Müssen Sie dafür nun einen ausgeben?

Rolfes: Nein, das ist schon abgehakt (lacht). Der Fehlschuss ärgert mich selbst natürlich am meisten, aber dadurch, dass wir am Ende 5:0 gewonnen haben, kann ich trotzdem gut schlafen.

bundesliga.de: Ansonsten lief es ja nahezu perfekt.

Rolfes: Wichtig war, dass wir auch mal in dieser Höhe ein Spiel gewonnen haben, nachdem wir schon gegen Wolfsburg und auch auf Schalke sehr gut gespielt haben und jeweils nur einen Punkt geholt haben. Das war sehr ärgerlich, weil wir schon gegen Schalke einen richtigen Schritt nach vorne hätten machen können. Den haben wir nun heute gemacht und das tut allen gut.

bundesliga.de: Manche Teams tun sich gegen in Unterzahl spielende Gegner schwer. Warum hatte Ihre Mannschaft keine Probleme?

Rolfes: Nach dem Platzverweis standen die Hoffenheimer natürlich sehr tief, weil sie vorne eine Position auflösen mussten. Dadurch hat man zwar hinten mehr Ballbesitz, aber die Anzahl der Gegner bleibt bei unseren Angriffen praktisch gleich. Da ist es wichtig, gut zu kombinieren. Das haben wir sehr gut gemacht, wie zuletzt schon gegen Schalke. Heute war es ein richtiger Befreiungsschlag, weil wir unsere Dominanz auch in viele Tore umgemünzt haben.

bundesliga.de: Vor allem das Spiel über die Flügel hat sehr gut funktioniert. Welchen Anteil hatten die Außenverteidiger Daniel Carvajal und Michal Kadlec daran?

Rolfes: Wir versuchen immer, auch über die Außenverteidiger nach vorne gefährlich zu sein. In unserem System können sie sehr offensiv agieren, weil sie durch die Mittelfeldspieler abgesichert werden. Das haben sie heute super gemacht. "Dani" mit einer wunderbaren Flanke zum 3:0, "Katsche" mit der Vorlage zum 4:0. Solche Erfolgserlebnisse sind für die Abwehrspieler wichtig, weil sie sehen, dass unser Mut und unsere offensive Spielweise belohnt werden.

bundesliga.de: Ist Ihnen die direkte Qualifikation für die Champions League nun praktisch sicher?

Rolfes: Nein, noch nicht. Es war ein sehr wichtiger Sieg und ein Schritt nach vorne, aber Schalke und auch Freiburg sind noch dran. Wir haben uns schon sehr geärgert, dass wir gegen Schalke letzte Woche unnötig 2:2 gespielt haben. Es war wichtig, heute diesen großen Schritt zu machen. Nun müssen wir gegen Bremen nachlegen.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie die Bremer ein?

Rolfes: Bremen spielt sehr wechselhaft, hat aber bestimmt keine schlechte Mannschaft. Sie haben Spieler mit guten fußballerischen Qualitäten. Sie stehen unten drin, weil sie sehr unkonstant spielen. Das heißt aber, dass sie auch mal gute Tage haben. Es wird nicht einfach für uns.

bundesliga.de: Andre Schürrle hat sich heute erneut in großer Form präsentiert. Wie wichtig ist er für Bayer Leverkusen und wie bedauerlich wäre sein Abgang?

Rolfes: Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, der in den letzen Wochen immer besser in Form gekommen ist. Seine Schnelligkeit und seine Torgefahr sind überragend. Wir sind froh, dass er im Moment so gut drauf ist und bis zum Saisonende für uns spielt. Aber im Fußball gibt es immer wieder Veränderungen. Das gehört dazu. Natürlich wäre es super, wenn er bei uns bleiben würde, aber das Leben geht weiter im Fußball.

bundesliga.de: Bayer hat Verhandlungen mit dem FC Chelsea bestätigt. Trauen Sie ihm diesen Schritt zu?

Rolfes: Ich traue es ihm auf jeden Fall zu, denn er hat die Qualitäten, die in England gefragt sind. Auf den Außen haben die Mannschaften oft sehr schnelle und sprintstarke Spieler. Er würde deshalb in das englische System passen. Nicht umsonst hat Chelsea schon im letzten Jahr Interesse an ihm gehabt.

Aus Leverkusen berichtet Markus Hoffmann