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Frühstart: Die Mainzer gehen schon nach zwölf Minuten durch Nicolai Müller (v.) in Führung
Frühstart: Die Mainzer gehen schon nach zwölf Minuten durch Nicolai Müller (v.) in Führung

Richtig angeschoben

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Mainz - Andreas Ivanschitz war "sehr glücklich" an diesem Freitag. Das hat er so gesagt und man hat es ihm auch angesehen. Mit seinen Mitspielern vom FSV Mainz 05 gewann der Österreicher mit , mit nun 17 Punkten nach dem vierten Heimsieg in Serie sieht die Perspektive der Rheinhessen positiv aus. Aber das war nicht der einzige Grund, weshalb Ivanschitz so gute Laune hatte.

Ivanschitz nicht völlig zufrieden

Sein Tor zum 2:0 in der 21. Minute krönte die starke Anfangsphase seiner Mannschaft und war nach der Kritik an seiner Chancenverwertung in den letzten Wochen eine Erleichterung für den 29-Jährigen. Zuletzt hatte er ja in Bremen und bei Bayer Leverkusen insgesamt drei sehr gute Chancen nicht nutzen können.

Dies hatte auch sein Trainer Thomas Tuchel bemängelt. Vor dem Spiel gegen Nürnberg, die die Mainzer nun schon zum siebten Mal im Heimspiel in Serie besiegten, hatte Tuchel seinem Spielmacher ein altes Christoph-Daum-Zitat mit auf den Weg gegeben: "Wenn ein Staubsaugerverkäufer an neun Türen noch kein Gerät verkauft hat, muss er das Selbstvertrauen haben, dass es dann eben halt an der zehnten Tür klappt." Am Freitag klappte es bei Ivanschitz schon beim ersten Versuch mit einem Treffer.



"Ich habe mich mehr darüber geärgert, dass ich die Chancen nicht reingemacht habe als über die Kritik. Ich bin selbstkritisch. Aber es war natürlich schön, nach so einer Woche getroffen zu haben", sagte Ivanschitz nach seinem dritten Saisontreffer erleichtert. Insgesamt war in Mainz ja eine Diskussion entbrannt, ob die Mannschaft in der Chancenverwertung von ihrem Torjäger Adam Szalai abhängig sei. Seit Freitag hat diese Diskussion an Schärfe verloren. Denn auch Nicolai Müller traf gegen die Franken, in der zwölften Minute mit einem satten Schuss erzielte er sein erstes Saisontor, nachdem er sich zuvor gegen Nürnbergs Linksverteidiger Marvin Plattenhardt durchgesetzt hatte.

In Bremen war Müller noch von Tuchel vor der Pause ausgewechselt worden, gegen Nürnberg war er einer der besten Mainzer. "Ich bin froh, dass ich wieder die Chance bekommen habe. Nach dem Spiel in Bremen ist man schon erst mal enttäuscht", sagte Müller. Trainer Tuchel erklärte, er habe mit seiner Kritik nur die Ansprüche geäußert, die er an Müller und Ivanschitz habe. "Es geht nicht darum, ein Exempel zu statuieren oder mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, unsere Kritik ist immer konstruktiv und total inhaltlich", sagte Tuchel. Zu Ivanschitz erklärte Tuchel verschmitzt lächelnd. "Ich kenne ihn jetzt seit dreieinhalb Jahren, der Andi muss immer mal ab und zu angeschoben werden."

"Wir haben zwei Gesichter gezeigt"



Tuchel zeigte sich besonders mit der ersten halben Stunde "sehr zufrieden". Seine Spieler begannen wie fast immer in ihren Heimspielen:
Mit typisch aggressivem Balleroberungsfußball, der dem Gegner keinen Raum und keine Zeit gibt für den Spielaufbau lässt. Erst nach der 2:0-Führung kam Nürnberg besser ins Spiel und durch Per Nilsson noch vor dem Pausenpfiff zum verdienten Anschlusstreffer per Kopfball nach einer Flanke von Hiroshi Kiyotake (40.).

Vor den Augen des ehemaligen Bundestrainers und jetzigen Coaches des US-Teams, Jürgen Klinsmann, war die zweite Halbzeit nicht mehr ganz so rasant wie die erste. Die Mainzer ließen keine Torchance der Nürnberger mehr zu und Andreas Ivanschitz meinte zufrieden: "Wir haben zwei Gesichter gezeigt: In der ersten halben Stunde haben wir Druck gemacht und uns dafür mit Toren belohnt. Das zweite Gesicht war dann, wie wir effektiv den Vorsprung verteidigt haben." Andreas Ivanschitz war damit richtig zufrieden, man sah es ihm an.

Aus Mainz berichtet Tobias Schächter