Die Goalgetter im Vergleich: Mario Gomez liegt nach 9 Spieltagen auf Rekordkurs
Die Goalgetter im Vergleich: Mario Gomez liegt nach 9 Spieltagen auf Rekordkurs

Rekordjagd: Gomez auf den Fersen von Gerd Müller

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München - "Bomber" Gerd Müller muss um seinen historischen Rekord bangen, denn Mario Gomez ist ihm auf den Fersen. Mit 40 Toren stellte FCB-Idol Müller in der Saison 1971/72 eine Bestmarke für die Ewigkeit auf - scheinbar! Denn Gomez ist mit zehn Toren nach neun Spieltagen auf gutem Weg, den Fabelwert aus den 70ern zu toppen.

Der 26-Jährige stand in dieser Saison in acht Spielen auf dem Rasen - im Schnitt erzielte er also 1,25 Tore pro Spiel. Behält er diese Quote bei, dann käme er am Saisonende auf 41 Saisontreffer. Rechnet man seine bisherige Torfrequenz nach Minuten hoch, läge der Wert sogar noch höher: Gomez erzielte im Schnitt alle 61 Minuten ein Tor. Stünde er in den verbleibenden 25 Partien über 90 Minuten auf dem Feld, läge er am Saisonende bei 47 Treffern.

"Man sollte nicht so viel in meine Person hineininterpretieren"

Der Sohn einer deutschen Mutter und eines spanischen Vaters ist derzeit "Mr. Zuverlässig" beim FC Bayern, auch wenn er davon nichts wissen will. "Man sollte nicht so viel in meine Person hineininterpretieren", sagt der gebürtige Riedlinger. "Man sollte das Gesamte sehen, da sind wir auf einem guten Weg. Und ich trage meinen Teil dazu dabei."

Und wie: Seit seinem Dreierpack im Oktober 2010 gegen Hannover hat Gomez in 34 Bundesliga-Spielen 38 Tore erzielt. Neun Mal traf er in dieser Zeit mindestens doppelt, darunter sogar sieben Mal drei- oder vierfach. Gerade in der laufenden Saison bestach er dabei auch durch Effizienz: Im Schnitt nicht einmal drei Torschüsse hat Gomez in dieser Saison für einen Treffer gebraucht. Im Vorjahr hatte er noch 26 von 49 Großchancen vergeben.

"Die öffentliche Meinung werde ich nicht ändern können"

Trotz 28 Saisontreffern haftete ihm selbst in der Vorsaison in der Öffentlichkeit noch das Image des Chancentods an, das er seit seinem eklatanten Fehlschuss im EM-Spiel gegen Österreich 2008 mühsam abzustreifen versucht. Freistehend vergab der Angreifer damals eine Großchance am Fünfmeterraum und avancierte zum Prügelknaben der Nation.

"Die öffentliche Meinung werde ich nicht ändern können", sagte der Stürmer noch im Frühjahr. "Die ist auch nicht wichtig. Ich kann nur meine Leistung auf dem Platz bringen. Wichtig ist, was Trainer und Mitspieler von mir denken. Und da bin ich auf einem guten Weg." Und das nicht nur beim FC Bayern, sondern auch in der Nationalmannschaft. Seit der WM erzielte er in elf Länderspielen neun Tore.

Als "Tormaschine" adelte ihn Bundestrainer Joachim Löw kürzlich. Platzhirsch Miroslav Klose, der die Partien gegen die Türkei und Belgien verletzungsbedingt verpasste, darf sich im Hinblick auf die EM gewarnt wissen.

Müllers magere Ausbeute nach neun Spieltagen

Knipst Gomez weiter wie bisher, führt wohl kein Weg an ihm vorbei. Und sollte er tatsächlich Müllers Rekord knacken: Eine bessere Empfehlung für einen Stammplatz bei der EM in der Ukraine und Polen gäbe es wohl kaum.

Der "Bomber" hatte in seiner 40-Tore-Spielzeit 1971/72 übrigens nach neun Spieltagen nur drei Treffer auf dem Konto.



Spieler mit zehn Toren nach neun Spieltagen: