Manuel Neuer kehrt erstmals nach seinem Wechsel zurück an seine alte Wirkungsstätte
Manuel Neuer kehrt erstmals nach seinem Wechsel zurück an seine alte Wirkungsstätte

Reisestrapazen und Neuer-Rückkehr

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München - Auf die Länderspielwoche folgte unmittelbar eine englische Woche. Einige Bundesligaspieler verbrachten zuletzt mehr Zeit im Ausland und im Flieger als auf dem heimischen Trainingsgelände. Diese zusätzliche Belastung betrifft vor allem den FC Bayern sowie Schalke 04.

Am Dienstag noch waren die Bayern beim FC Villarreal zu Gast und entschieden das Champions-League-Gruppenspiel mit 2:0 für sich. Zwei Tage später standen die "Knappen" in Rumänien Steaua Bukarest gegenüber und kämpften bis zur letzten Spielminute vergeblich um einen Sieg. Am Freitagmorgen erst kehrten die "Königsblauen" zurück nach Deutschland.

Mut, Energie, Konzentration

Beiden Mannschaften dürften die Anstrengungen der vergangenen Woche noch in den Knochen stecken, wenn sie sich am 6. Bundesliga-Spieltag zum direkten Duell in Gelsenkirchen treffen. Schalkes Chefcoach Ralf Rangnick weiß genau, worauf es am Sonntag (ab 17 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) ankommen wird: "Mut und Energie". Nach dem kräftezehrenden Spiel im nächtlichen Rumänien lässt der 53-Jährige keine Schwächeleien zu: "Wir müssen unsere volle Konzentration auf den FC Bayern richten. Das wird ein ganz anderes Spiel."

Letzterem kann wohl vor allem Manuel Neuer zustimmen. Der Bayern-Keeper war in der Sommerpause von Gelsenkirchen nach München gewechselt. Der Transfer hatte hohe Wellen geschlagen, besonders bei den Schalker Fans. Inzwischen haben sich zwar die Wogen geglättet, aber die Rückkehr in die alte Heimat dürfte dem Nationaltorwart dennoch nicht ganz so leicht fallen.

"Nicht das erste Pfeifkonzert"

Neuer hat auch schon eine Vorahnung: "Die Stimmung wird aufgeheizt sein, weil es gegen den FC Bayern und gegen mich geht. Das ist mir schon klar. Aber es ist ja nicht das erste Pfeifkonzert, das ich erlebe." Stattdessen will er seine Konzentration darauf richten, "dass wir nicht aufhören, hungrig bleiben. Und für mich ist es wichtig, bei der Sache zu bleiben, den Fokus auf den Ball und nicht auf die Ränge zu richten."

Sein Nachfolger im Kasten der "Königsblauen", Ralf Fährmann, hofft darauf, dass Pfiffe für Manuel Neuer ausbleiben: "Ich würde mir das wünschen. Ich bin froh, mal gegen ihn zu spielen. Manuel hat so viel für den Verein getan." Er kennt seinen Vorgänger schon seit Jugendzeiten und profitierte persönlich vom Einfluss des drei Jahre älteren Neuer: "Ich habe Manuel sehr viel zu verdanken, er hat mich immer in der Öffentlichkeit geschützt. Außerdem konnte ich mir viel von ihm abschauen. Er ist schließlich der beste Torhüter der Welt."

Huntelaar lässt sich nicht einschüchtern

Die Schalker wollen sich von diesem Prädikat allerdings nicht zu sehr beeindrucken lassen. "Du kannst gegen jeden Torwart treffen. Kein Torwart ist ein Supermann", sagte der niederländische Vize-Weltmeister Klaas-Jan Huntelaar. Einen Supermann haben die Bayern momentan auch gar nicht nötig. Nur sieben Schüsse kamen in der Bundesliga bisher auf das Tor des Tabellenersten, lediglich einer landete auch im Netz. Seit insgesamt 658 Minuten sind die Bayern mittlerweile ohne Gegentor.

Gomez fällt aus

Manuel Neuer meint dazu verschmitzt: "Ich habe schon gedacht, dass es bei Bayern weniger zu tun gibt als auf Schalke. Aber dass es so wenig wird..." Doch nicht nur die Abwehrarbeit klappt wie am Schnürchen, bislang stehen für den Rekordmeister schon 16 Saisontore zu Buche, damit hat der FCB die beste Offensive der Liga.

Die zweitbeste mit elf Treffern hat Gegner Schalke. Bayerns Angriffsmaschinerie muss allerdings auf seinen besten Torschützen verzichten: Bundesliga-Torschützenkönig Mario Gomez fällt wegen Aduktorenproblemen aus.

Schalkes angeschlagener Keeper Ralf Fährmann, bei dem am Dienstag noch ein Bänderriss im Knöchel festgestellt wurde, stand dagegen gegen Bukarest bereits wieder über die volle Spielzeit auf dem Platz. Schade für Teemu Pukki: Der jüngste Schalker Neuzugang wird den Anpfiff aller Voraussicht nach wieder von der Bank aus verfolgen. Der finnische Angreifer wartet damit weiter noch auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz.