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Marcel Reif (l.) im Gespräch mit Bayerns Cheftrainer Jupp Heynckes
Marcel Reif (l.) im Gespräch mit Bayerns Cheftrainer Jupp Heynckes

Reif zum Bundesliga-Triumph: "Der König wackelt"

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München - Nach den beiden Halbfinal-Hinspielen in der Champions League, bei denen sich der FC Bayern und Borussia Dortmund mit zwei fulminanten Siegen in die Favoritenrolle fürs Endspiel brachten, fragt sich ganz Fußball-Deutschland, ob dies die Wachablösung im europäischen Vereinsfußball war.

Marcel Reif, Chef-Kommentator bei "Sky", will noch nicht so weit gehen, sieht aber zumindest für den FC Barcelona die Gefahr, dass die Ära der Katalanen enden könnte: "Der König wackelt."

bundesliga.de: Herr Reif, haben wir zwei Halbfinals gesehen, in denen zwei deutsche Mannschaften eine sehr gute und zwei spanische eine schwache Tagesform hatten - oder erkennen Sie schon eine Art Wachablösung?

Marcel Reif: Wachablösung geht mir noch zu weit. Aber ich sehe keinen Abstand mehr vom FC Bayern zum FC Barcelona. Dieses Spiel der Bayern gegen Barcelona muss man wegen Messi etwas ausklammern, denn Barcelona steht und fällt mit Messi. Das sage ich sonst ungern über einen einzigen Spieler. Aber mit Messi in Top-Form ist Barca schwer zu schlagen. Und trotzdem: Der König wackelt und der FC Bayern ist jetzt absoluter Top-Favorit.

bundesliga.de: Sehen Sie für Bayern noch Gefahren für das Rückspiel?

Reif: Auf keinen Fall. Bayern ist durch, da nehme ich jede Wette an.

bundesliga.de: Wie ordnen Sie das Dortmunder Spiel gegen Real ein?

Reif: Die Dortmunder haben Real genau mit den drei Toren Unterschied besiegt, die sie auch besser waren. Szenen, in denen Reus, Götze und Lewandowski kombiniert haben, hatte Madrid nicht und hatte auch Barcelona nicht. Der BVB ist zwar noch nicht durch, aber ich erwarte ein deutsches Finale.

bundesliga.de: Denken Sie, dass die Spanier ihre deutschen Gegner derart spiel- und laufstark erwartet haben?

Reif: Wenn nicht, dann haben Real und Barca die letzten zwei Jahre auf dem Mars verbracht. Dieser neuen spielerischen Qualität der deutschen Mannschaften gepaart mit den typischen Eigenschaften wie laufen und kämpfen hatten sie nichts entgegenzusetzen. Fußball ist nicht so zufällig, wie viele meinen. Bayern und Dortmund haben in den Halbfinals das auf den Platz gebracht, was sie jederzeit abrufen können. Neben den Bayern gehört auch der BVB ganz klar dahin, wo er jetzt steht.

bundesliga.de: Auch wenn Sie nicht von einer Wachablösung sprechen: Trauen Sie beiden Clubs im nächsten Jahr Ähnliches zu?

Reif: Bei Dortmund muss man die Spielerwechsel abwarten. Bayern verstärkt sich ja gerade, deswegen ist das für mich keine Frage. Sie sind jetzt schon auf gleicher Höhe wie Barcelona, das als Maß der Dinge gilt. Die Bayern sind an der europäischen Spitze und werden so schnell nicht abstürzen.

Das Gespräch führte Stefan Kusche