In der 89. Minute steht Naby Keita goldrichtig und wuchtet die Kugel unhaltbar in die Maschen - © © gettyimages / Alexander Hassenstein
In der 89. Minute steht Naby Keita goldrichtig und wuchtet die Kugel unhaltbar in die Maschen - © © gettyimages / Alexander Hassenstein

Naby Keita: "Ich habe den Unterschied gemacht"

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Leipzig – Erst nur auf der Bank, dann der Matchwinner: Für RB Leipzigs Neuzugang Naby Keita war der 1:0-Sieg gegen Borussia Dortmund ein Wechselbad der Gefühle.

Eigentlich spricht Naby Keita nach zwei Jahren in Österreich schon ganz passabel deutsch, aber mit den Medien wollte er dann doch lieber mit Hilfe einer Dolmetscherin sprechen. In der Alpenrepublik hatte der erst 21-jährige Guiner schon alles abgeräumt: Meisterschaften und Pokalsiege, 2015 wählte man ihn zu Guineas Fußballer des Jahres, 2016 avancierte er zum Spieler der Saison in der österreichischen Bundesliga. Im Sommer dann der Wechsel nach Leipzig.

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Nun kann sich der 17-fache Nationalspieler einen weiteren Meilenstein in seine Vita schreiben: Er ist der erste Siegtorschütze von RB Leipzig in der Bundesliga. Nach seiner im DFB-Pokal erlittenen Mittelfußprellung hatte Keita zum Auftakt in Hoffenheim noch passen müssen. Und auch gegen Dortmund kam der Mittelfeldspieler erst sieben Minuten vor Schluss auf den Platz. Doch in der 89. Minute wurde Keita von seinem ebenfalls eingewechselten Mit-Neuling Oliver Burke so gekonnt in Szene gesetzt, dass er aus fünf Metern den Ball unhaltbar für Gästekeeper Roman Bürki unter die Latte wuchten konnte. Und damit zum Spieler des Spiels avancierte.

Im Interview spricht der Mittelfeld-Taktgeber über das Tor, das Zusammenspiel mit seinem schottischen Teamkollegen Burke und die Kommunikation mit Trainer Ralph Hasenhüttl. 

Frage: Herr Keita, Glückwunsch zum Sieg und zu ihrem Tor, widmen Sie den Treffer jemand Bestimmtem? 

Naby Keita: Ich widme das Tor den Fans von RB Leipzig. 

Frage: Wie war das Spiel für Sie, nachdem Sie lange auf der Bank gesessen hatten, dann reingekommen sind und das Siegtor erzielt haben? 

Keita: Es ist wichtig, dass man immer hellwach ist, wenn man reinkommt. Das hat sich ja gezeigt. Deswegen habe ich diesmal den Unterschied gemacht. Nun bin ich froh, dass wir alle zusammen gewonnen haben. 

Frage: Die Vorlage zum Tor kam ja von einem anderen Neuzugang, dem Schotten Oliver Burke, der erst seit Montag in Leipzig ist. Wie oft konnten Sie überhaupt schon miteinander trainieren, wie klappt die Verständigung? 

Keita: Ach, das geht schon. Wir sind ja alle Profis und trainieren vier Mal die Woche. Er spricht Englisch, ich spreche Französisch. Aber auf dem Platz geht es um Fußball. Dass Oliver den Assist gegeben hat, freut mich für ihn. Das wird ihm noch mehr Mut und mehr Auftrieb geben.

- © gettyimages / Alexander Hassenstein

"Ich bin noch nicht bei 100 Prozent"

Frage: Wie haben Sie die letzten beiden Wochen erlebt? Nach dem Pokalspiel in Dresden haben Sie verletzt gefehlt und konnten dann den Bundesligaauftakt nicht mitmachen. 

Keita: Der Trainer hat mir vor dem Spiel erklärt, dass ich wegen der Verletzungszeit nicht von Beginn an spiele, aber das er mich vermutlich in der Schlussphase einwechslen würde. Er hat gesagt, dass ich dann alles geben soll. Das habe ich auch getan und das hat den Unterschied gemacht. Aber ich bin noch nicht bei 100 Prozent. 

Frage: War denn von Ihrer Familie jemand im Stadion? 

Keita: Ein paar Freunde von mir waren hier. Sie sind lustigerweise aus Dortmund. Die haben das Spiel gesehen und ich habe sie auch kurz begrüßt. 

Aufgezeichnet von André Anchuelo