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Roberto Firmino (M.) feiert mit Trainer Markus Gisdol seinen Doppelpack im Hinspiel gegen den FCK
Roberto Firmino (M.) feiert mit Trainer Markus Gisdol seinen Doppelpack im Hinspiel gegen den FCK

"Raus aus dem Tunnel" - Gisdol lenkt sich mit Champions League ab

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Zuzenhausen - Mythos Betzenberg? "Mehr als schreien können die Leute nicht", sagt Markus Gisdol vor dem Relegationsrückspiel um den Bundesliga-Klassenerhalt am Montagabend im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion des 1. FC Kaiserslautern (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Der Trainer der TSG 1899 Hoffenheim sagt nach dem 3:1-Hinspielsieg: "Wir fokussieren uns nur auf unser Spiel."

Champions League als willkommene Abwechslung

Total auf die sportliche Aufgabe konzentriert zu sein, sei der Schlüssel zum Erfolg, sagt Gisdol. Aber er weiß auch, dass man im eindimensionalen Sportler-Tunnel auch verkrampfen kann: "Es ist auch wichtig, immer wieder Distanz zu finden. Du musst ab und zu aus dem Tunnel raus, sonst verlierst du Energie."



Auch aus diesem Grund findet es der Trainer "genial", dass dieses Relegationsduell im Schatten des Champions-League-Finales zwischen den beiden deutschen Spitzenteams aus München und Dortmund stattfindet. Zum einen sei das kontinentale Finale am Samstag für die eigenen Spieler eine willkommene Abwechslung vor ihrem eigenen Endspiel gewesen. Und zum anderen, so Gisdol, rücke der Hype um Europas Clubmeisterschaft die eigenen Spiele medial etwas in den Hintergrund.

"Es ist wichtig, dass wir locker bleiben und in der Vorbereitung nicht überziehen", sagt Gisdol. Mit der Leistung seiner Mannschaft im Hinspiel vor vier Tagen war der Trainer nicht zufrieden: "Wir haben noch Luft nach oben." Allerdings habe sich der Gegner auch "gut präsentiert". Das Lauterer Spiel - mit vielen langen Bällen auf den "Zielspieler Idrissou", den vielen Kopfballduellen und den vielen Kämpfen um den dann abgewehrten Ball - sei für seine Mannschaft eine große Umstellung gewesen. Doch vor allem David Abraham und Jannik Vestergaard im Abwehrzentrum, hätten stark gespielt, meint Gisdol.

Der Gegentreffer ärgert ihn natürlich. Einerseits. Andererseits sagt Gisdol, halte dieses Tor bei seiner Mannschaft die Sensibilität für die Schwere der Aufgabe am Leben. Wie die TSG die Partie angehen wird, lotet der kommunikative Trainer im Dialog mit der Mannschaft aus. "Ich werde die Spieler fragen, wie sie das Spiel erlebt haben. Ich bin ein Trainer, der viel auf die Mannschaft hört, man muss die Jungs mitnehmen und deren Erfahrung ins Spiel einfließen lassen", erklärt Gisdol.

Casteels und Vestergaard sind fit



Dass die TSG überhaupt noch einmal die Chance bekommen habe, den Klassenerhalt zu schaffen, sei vor allem der Bereitschaft der Mannschaft geschuldet, sich in kurzer Zeit als Team zu entwickeln. Als Gisdol vor acht Wochen als vierter Trainer in dieser Runde kam, übernahm er eine demoralisierte Truppe, die hilflos dem Abstieg entgegen zu taumeln schien. Gisdol konnte die Spieler mit seiner Geradlinigkeit überzeugen. "Erfahrene Spieler wie Beck und Salihovic haben als Vorreiter in der Kabine das Vertrauen in unsere Ideen gefördert", erzählt der 43-Jährige. Der neue Teamgeist soll die Mannschaft nun auch durch die letzten Minuten dieser Saison zum Ziel Klassenerhalt tragen. Und Gisdol verspricht: "Unabhängig vom Ausgang der Saison haben wir einen Weg eingeschlagen, den wir ganz konsequent weitergehen werden."

Die angeschlagenen Koen Casteels und Vestergaard sind einsatzfähig, ob dies auch für die lange verletzten Daniel Williams und Tobias Weis gilt, entscheide sich erst am Spieltag, so der Trainer. Seit ein paar Tagen hängt übrigens im Garten eines Einfamilienhauses kurz vor dem Trainingszentrum der TSG eine FCK-Fahne. Gisdol sagt, er müsse jedes Mal Schmunzeln, wenn er zum Training daran vorbeifährt. Bis heute kann er das.

Tobias Schächter