Ralf Fährmann konnte sich nach dem Schlusspfiff in Wolfsburg vor Gratulanten kaum retten - © © imago
Ralf Fährmann konnte sich nach dem Schlusspfiff in Wolfsburg vor Gratulanten kaum retten - © © imago

Schalkes Torhüter Ralf Fährmann ist der Elfmeter-Killer

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Wolfsburg - Der FC Schalke 04 untermauerte am Samstagabend beim 1:0 in Wolfsburg den zweiten Tabellenplatz. Es war der fünfte Sieg in Folge für die Königsblauen, die bislang unter Trainer Domenico Tedesco eine überragende Saison spielen. Besonderen Anteil am Schalker Höhenflug hat sicherlich auch Kapitän Fährmann. Der Schlussmann spielt seit Monaten richtig stark und war in Wolfsburg nicht nur Elfmeter-Killer sondern auch der Matchwinner.

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Die größte Prüfung musste Ralf Fährmann erst nach dem Schlusspiff bestehen. Im Sprint rannte sein Trainer Domenico Tedesco auf ihn zu und sprang ihm in die Arme. "Es war gar nicht so einfach, ihn zu stemmen. Bei dem Dynamit, das der Trainer mitbringt", sagte Fährmann mit einem Schmunzeln über den emotionalen Ausbruch des Trainers.

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Der Torhüter hatte sich die "Sonderbehandlung" redlich verdient. Beim Stand von 0:0 war der 29-Jährige seinem Ruf als Elfmetertöter gerecht geworden. Er entschärfte einen schwachen Versuch von Wolfsburgs Paul Verhaegh (76.) und rückte mit seinem elften vereitelten Strafstoß (neun davon gehalten) in die Top 20 der ewigen Bundesliga-Rangliste vor. "Da kann man schon mal danke sagen", meinte Tedesco, der aber schnell zur Nüchternheit zurückkehrte.

Gegen Verhaegh hatte Fährmann schon einmal einen Strafstoß gehalten. Am 12. März 2017 entschärfte der 29-Jährige beim Schalker 3:0 gegen den FC Augsburg einen Elfmeter von Verhaegh, der damals noch beim FCA spielte. Es war damals das erste Mal überhaupt, dass der Holländer in der Bundesliga einen Strafstoß verschoss.

"Da kann man schon mal danke sagen." Domenico Tedesco über seinen Keeper

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Aber nicht nur gegen Verhaegh hat der Schalker Schlussmann eine starke Bilanz: In der vergangenen Spielzeit war Fährmann der erste S04-Kepper, der vier Strafstöße in einer Saison parierte. Das schaffte nicht einmal Schalkes Jahrhunderttorwart Norbert Nigbur, der bekanntermaßen ein ausgesprochener Elferkiller war.

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Seine größte Sternstunde als Elfer-Killer hatte der 29-Jährige am 34. Spieltag 2010/11 gegen Borussia Dortmund: Damals noch als Frankfurter parierte Fährmann in Dortmund gleich zwei Strafstöße ab - gegen Barrios und Dede.

Zwei gehaltene Strafstöße in einem Spiel schafften außer Fährmann in diesem Jahrtausend nur Frank Rost (2004 für Schalke gegen den BVB) und Nürnbergs Raphael Schäfer 2014 gegen Braunschweig.

Bei Schalkes letztem Titelgewinn war Fährmann übrigens der Held: Im Supercup 2011 gegen den Rivalen Dortmund wehrte der Keeper im Elfmeterschießen gegen Kevin Großkreutz und Ivan Perisic ab. In der Meisterschaft wird es dieses Jahr wohl nicht mehr nach ganz oben reichen, aber im Pokal stehen Fährmann und seine Knappen schon im Halbfinale...