"Daran, dass wir eine gute Mannschaft sind, hat sich nichts geändert", sagt Raffael - © © imago / Kraft
"Daran, dass wir eine gute Mannschaft sind, hat sich nichts geändert", sagt Raffael - © © imago / Kraft

"Arbeiten so seriös wie immer"

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Mönchengladbach - Der Saisonstart ist historisch misslungen. Mit drei Niederlagen startete Borussia Mönchengladbach noch nie in eine neue Saison. Im Exklusiv-Interview mit bundesliga.de spricht Borussias brasilianische Sturmspitze Raffael über mögliche Gründe für die Krise und seine Art der Frustbewältigung, über die bisherigen Topstars der Bundesliga und über die große Herausforderung Champions League.

"Weit entfernt von meiner Topform"

bundesliga.de: Raffael, Borussia ist historisch schlecht in die neue Saison gestartet. Welche Gründe sehen Sie dafür?

Raffael: Ganz ehrlich? Wenn ich das nur wüsste?! Es läuft bisher einfach nicht rund. In Dortmund haben wir sehr schlecht, gegen Mainz und in Bremen auch nicht besonders gut gespielt. Trotzdem hätten wir in diesen beiden Spielen punkten können, wenn wir unsere vielen Chancen besser genutzt hätten.

bundesliga.de: Ihr Team-Kollege André Hahn glaubt, dass man nach der großartigen vergangenen Saison vielleicht im Hinterkopf hatte, dass es nun "ein bisschen von allein" laufe...

Raffael: Das glaube ich nicht. Wir arbeiten im Training so seriös wie immer und sind sehr konzentriert. Von Leichtsinn oder gar Überheblichkeit kann bei uns ganz sicher nicht die Rede sein. Ich denke, dass wir in Ruhe weiter arbeiten sollten. Dann wird der Erfolg zurückkehren. Schließlich hat sich daran, dass wir eine gute Mannschaft sind, nichts geändert.

- © imago / Eisenhuth

"Solche Phasen kann es im Fußball immer geben"

bundesliga.de: Vor allem beim Auftakt in Dortmund wirkte Ihr Team von Beginn sehr ängstlich, wie kann das sein nach einer Saison, in der man vor Selbstvertrauen nur so strotzte?

Raffael: Sie haben Recht. Und ich verstehe das auch nicht. Dortmund ist eine tolle Mannschaft, die gegen uns ohne Frage ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Allerdings haben wir uns dort weit unter Wert verkauft. Granit (Xhaka; d. Red.) hat gesagt, dass es gewirkt habe, als wären wir gar nicht auf dem Platz gewesen. Und damit hatte er leider Recht.

bundesliga.de: Auch Sie persönlich können nicht an Ihre Glanzleistungen der vergangenen Saison anknüpfen...

Raffael: Auch das stimmt. Von meiner Topform bin ich noch ein ganzes Stück entfernt. Dabei fühle ich mich sehr gut, habe eine gute Vorbereitung absolviert, und auch im Training läuft es. Warum es dann aber am Wochenende nicht klappt - diese Frage müssen wir so schnell wie möglich beantworten. Am besten schon im kommenden Heimspiel gegen den HSV.

- © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA

"Costa? Einfach Unfassbar!"

bundesliga.de: Während andere Clubs bis zuletzt auf dem Transfermarkt aktiv waren, hat Borussia nichts mehr gemacht. Sportdirektor Max Eberl soll sich aber um Dante bemüht haben...

Raffael: Dante ist ein großer Spieler und zudem noch mein Landsmann (lacht). Das wäre großartig gewesen, wenn er gekommen wäre. Aber gegen Wolfsburgs Möglichkeiten hatten wir offensichtlich keine Chance. Das ist sehr schade.

bundesliga.de: Apropos großer Spieler: Das sind Sie auch. Hat einer, der selbst ein großer Spieler ist, noch Idole?

Raffael: Auf jeden Fall. Andrés Iniesta ist fantastisch, aber auch Marco Reus gefällt mir sehr, sehr gut. Und auch Henrikh Mkhitaryan ist großartig. Als ich bei Dinamo Kiew war, und Henrikh noch für Shakthar Donezk spielte, hat er gegen Dinamo häufig ganz groß aufgetrumpft. Ich freue mich sehr für ihn, dass er nach seinen beiden ersten Jahren bei Borussia Dortmund, in denen es für ihn nicht immer ganz rund lief, unter Thomas Tuchel wieder seine besten Leistungen abruft. Mkhitaryan ist wirklich ein außergewöhnlicher Spieler.

- © imago / Hübner
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