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Dem Sensationssieg gegen Dortmund folgte in Bremen die Ernüchterung: Lasse Sobiech, Jaques Zoua und Dennis Diekmeier (v.l.) vom HSV müssen weiter zittern
Dem Sensationssieg gegen Dortmund folgte in Bremen die Ernüchterung: Lasse Sobiech, Jaques Zoua und Dennis Diekmeier (v.l.) vom HSV müssen weiter zittern

"Purer Überlebenskampf" nach der Derby-Pleite

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Hamburg - Die Verantwortlichen, Fans und Spieler des Hamburger SV hatten sich alles so schön ausgemalt. Mit dem Schwung aus dem Dortmund-Spiel sollte im 100. Nordderby Geschichte geschrieben werden, um danach mit zwei Heimspielen gegen direkte Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg endgültig den große Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.

Rajkovic fehlt monatelang

Aber nach dem 0:1 bei Werder Bremen schrillen die Alarmglocken in Hamburg lauter als sonst. Nicht nur die sportliche Misere, sondern nun auch weitere Personalprobleme verschärfen die Situation beim Bundesliga-Dino, der seit der Gründung der höchsten deutschen Spielklasse angehört.

Slobodan Rajkovic, der sich gerade erst zum Stabilisator der vorher so löchrigen Abwehr entwickelt hat, erlitt an der Weser einen Kreuz- und Innenbandriss, Milan Badelj, der Stratege im Mittelfeld, einen Mittelhandbruch. Badelj kämpft genauso um einen Einsatz am kommenden Samstag gegen Frankfurt, wie Hakan Calhanoglu und Petr Jiracek, die sich beide mit einer Zerrung herumplagen. "Das trifft uns ganz hart", erklärte HSV-Sportchef Oliver Kreuzer.

Doch gejammert wird unter dem neuen Trainer Mirko Slomka nicht. Freie Tage sind, anders als unter seinem Vorgänger Bert van Marwijk, nach solchen Spielen nicht mehr vorgesehen. Denn: "Es stehen uns wichtige Wochen bevor. Die nächsten Spiele sind alle Endspiele. Da müssen wir auf jeden Fall punkten", sagte Dennis Diekmeier nach der Partie in Bremen zu bundesliga.de.

Kreuzers Rechnung: Elf Spiele, fünf Siege

Gegen die Eintracht und den 1. FC Nürnberg kann vor heimischem Publikum der Abwärtstrend korrigiert werden, danach geht es nach Stuttgart, ehe der SC Freiburg zu Gast ist. "Da geht es um den puren Überlebenskampf. In den nächsten zwei Heimspielen müssen wir wieder Aggressivität und Fußballspielen zusammenbringen", forderte Torhüter Rene Adler.

"Ich denke, insgesamt wird man 33 bis 35 Punkte benötigen. Augsburg hat sich letztes Jahr mit 33 Zählern gerettet. Meine Rechnung ist klar: Wir brauchen aus den letzten elf Spielen noch fünf Siege", malte Kreuzer in der "Bild" das optimale Szenario auf.

Auswärts läuft's bei Slomka nicht

Der erste Dreier soll gegen die Frankfurter geholt werden. Wie das gehen kann, verriet Marcel Jansen. "Wir hatten vor dem Derby in der Woche zwar gut trainiert und hart gearbeitet, aber wir hatten dann in der Offensive vielleicht zu wenig Überzeugung in unseren Aktionen. Das müssen wir gegen die Eintracht viel, viel besser machen", so Jansen.

Trainer Slomka, der nach acht Auswärtsniederlagen in Serie mit seinem Ex-Club Hannover nun Pleite Nummer neun mit den Hanseaten einstecken musste, analysierte die nächsten Aufgaben recht nüchtern: "Wir müssen uns in dieser Woche regenerieren, ordentlich Gas geben und dann werden die zwei Heimspiele auch hoffentlich von Erfolg gekrönt".

Mit zwei Siegen könnte die bislang eher tragische Geschichte des HSV in dieser Saison dann vielleicht doch noch ein Happy End finden.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis