Die 36 Profi-Clubs haben auf der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes ein umfassendes Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit verabschiedet. Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball nahm dazu anschließend Stellung
Die 36 Profi-Clubs haben auf der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes ein umfassendes Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit verabschiedet. Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball nahm dazu anschließend Stellung

Profi-Clubs beschließen Sicherheitsmaßnahmen mit großer Geschlossenheit

xwhatsappmailcopy-link

Frankfurt/Main - Mit großer Geschlossenheit haben die 36 Profi-Clubs heute im Rahmen der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes ein umfangreiches Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit im Fußball verabschiedet. Nach intensiver Analyse und Diskussion wurden alle 16 vom Vorstand des Ligaverbandes vorgeschlagenen Anträge inklusive einiger Modifikationen mit jeweils deutlich größeren Mehrheiten als erforderlich angenommen. Ziel ist es, die existierenden Sicherheitsmaßnahmen zu optimieren, bei Verstößen gegen geltendes Recht täterorientiert vorzugehen und so Kollektiv-Strafen zu vermeiden.

"Egal, ob Sitzplatz oder Stehplatz, schweigend oder nicht schweigend, Teilnehmer einer Fan-Demonstration oder Besucher des Familienblocks: Wir können allen Fans versichern, dass die heutigen Beschlüsse die Fußball-Kultur in Deutschland nicht gefährden. Im Gegenteil: Diese Beschlüsse werden dabei helfen, die Fußball-Kultur zu schützen. Die angedrohten Eingriffe, die bis zur Abschaffung der Stehplätze reichten, sind damit vom Tisch", erklärt Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball: "Klar ist aber auch, dass wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen dürfen. Die beschlossenen Maßnahmen müssen nun unter Einbindung aller Beteiligten inklusive der Vertreter von Fan-Organisationen umgesetzt werden. Liga und Clubs werden weiter auf Dialog und Prävention setzen. Hier ist die Liga auch bereit, zusätzliche Mittel zu investieren - unter der Voraussetzung, dass sich der Staat nicht aus der Finanzierung von Fan-Projekten zurückzieht."

Zu den beschlossen Maßnahmen gehören unter anderem die Qualifizierung und Zertifizierung von Ordnungsdiensten, ein verbesserter Austausch von Heim- und Gastverein sowie die verstärkte Einbeziehung der Fan-Beauftragten. Das Bemühen um einen verbindlichen Dialog mit den organisierten Fan-Gruppen wird festgeschrieben, wobei der Verzicht auf Gewalt, Rassismus und politischen Extremismus nicht zur Disposition steht. Für den Einsatz von Pyro-Technik gibt es auch künftig keinen Spielraum. Darüber hinaus kann nun bei infrastrukturellen Defiziten individuell und auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnitten nachgebessert werden. Ab der Saison 2013/2014 sollen die statuarischen Änderungen greifen. Nach drei Jahren werden die beschlossenen Maßnahmen mit Blick auf ihre Wirksamkeit überprüft.

Das am Mittwoch verabschiedete Konzept wurde in zwei Phasen unter Einbeziehung zahlreicher Rückmeldungen weiterentwickelt, ehe daraus schließlich die heute zur Abstimmung gestellten Anträge geformt wurden.