Angstgegner Gladbach: Seit fünf Spielen konnten Podolskis Kölner nicht mehr gegen den rheinischen Rivalen gewinnen
Angstgegner Gladbach: Seit fünf Spielen konnten Podolskis Kölner nicht mehr gegen den rheinischen Rivalen gewinnen

"Prinz" Poldi oder "Riese" Reus?

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München - Alle Augen ruhen auf Lukas Podolski und Marco Reus. Die beiden Stars stehen beim 79. Bundesligaduell der rheinischen Rivalen 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) im Rampenlicht.

Das rheinische Derby sucht seinen Helden. Noch mehr als Borussia Mönchengladbachs Shootingstar Marco Reus ist dabei Lukas Podolski die große Führungsfigur, mit der das Schicksal des 1. FC Köln steht und fällt. Am Freitagabend werden die Spotlights im Kölner RheinEnergie-Stadion wieder auf die beiden Nationalspieler gerichtet werden. Und am Ende kann es nur einen geben.

Poldi zuhause bärenstark

"Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass Lukas stärker ist. Er hat diese Boxer-Physis, die er einsetzen kann", sagte Kölns Coach Stale Solbakken. Doch der Norweger, der sich seit seiner erfolgreichen Zeit beim FC Kopenhagen als "Derby-Spezialist" bezeichnet, weiß: "Er kann auch nicht allein gewinnen."

Trotzdem sind die Zahlen des 95-maligen Nationalspielers in dieser Saison eindrucksvoll: Neun Tore in elf Bundesligaspielen, dazu fünf Vorlagen. Vor allem im heimischen Stadion fühlt sich der 26-Jährige pudelwohl. Bei den letzten drei Heimsiegen des FC erzielte Podolski fünf von sieben Toren.

Reus in Top-Form - Gladbach obenauf

Sogar noch einen Tick besser drauf ist derzeit der 22 Jahre alte Reus: Sieben seiner zehn Saisontore erzielte der blonde Tempodribbler in den letzten drei Spielen und sicherte der Borussia damit quasi im Alleingang neun Punkte. Trotzdem sieht sich Reus nicht als Alleinunterhalter: "Da spielen noch zehn andere in meiner Mannschaft."

Wie große Reus' Anteil am Erfolg auch ist, fest steht, dass die Borussia ihre beste Phase seit Jahrzehnten erlebt. Als derzeitiger Tabellendritter ist das Team nach der Rettung in der Relegation im Vorjahr die Überraschung der Spielzeit. Trainer Lucien Favre hat speziell nach der 5:0-Gala gegen Werder Bremen am Samstag alle Mühe, die Euphorie rund um den fünfmaligen Deutschen Meister im Zaum zu halten.

Deshalb warnt der Schweizer auch vor dem brisanten Duell der Traditionsvereine. "Das Spiel gegen Köln wird sehr hart. Köln ist eine sehr, sehr gute Mannschaft. Gut organisiert, defensiv kompakt, gutes Pressing, gefährlich nach Balleroberung. Das haben wir im Spiel gegen Leverkusen gesehen", sagte Favre.

Die Bilanz spricht allerdings ebenso wie die Tagesform für die Borussia. Gegen keinen anderen Verein hat Mönchengladbach in der Bundesliga so oft gewonnen (42 Mal) und so viele Tore geschossen (160). In der vergangenen Saison demütigten die Fohlen die "Geißböcke" gleich zwei Mal (4:0, 5:1).

"Zusätzliche Energie durch das Adrenalin

Für Solbakken kommt das Derby nach dem Ausfall des Heimspiels gegen Mainz am vergangenen Samstag trotzdem zur richtigen Zeit. "Alle wissen, dass es ein Derby ist. Wir haben seit drei Wochen nicht mehr gespielt, dann ist es gut, dass nun so ein Spiel kommt", sagte Solbakken und hofft auf einen zusätzlichen Schub für seine Mannschaft: "Wenn man am Ende ein bisschen müde ist, bekommt man zusätzliche Energie durch das Adrenalin."

Während sein Gegenüber Favre nicht auf den Derby-Hype aufspringen will ("Für mich und die Mannschaft ist es ein Meisterschaftsspiel, wir wollen punkten"), weiß Gladbachs Sportdirektor Max Eberl sehr wohl um die Bedeutung der Begegnung: "Bei den Fans gibt es unglaubliche Emotionen, die aber auf dem Platz bleiben sollen. Hoffentlich wird es ein emotionales Derby. Das Spiel soll dabei im Vordergrund stehen." Ein Spiel, in dem alle Augen auf "Prinz" Poldi und "Riese" Reus gerichtet sein werden.