Hamburgs neuer Mittelfeldstratege Ouasim Bouy kam beim 4:2-Sieg gegen Basel zum ersten Mal zum Einsatz (© Imago)
Hamburgs neuer Mittelfeldstratege Ouasim Bouy kam beim 4:2-Sieg gegen Basel zum ersten Mal zum Einsatz (© Imago)

Hamburgs neue Allzweckwaffe

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München - Nach der enttäuschenden Hinrunde hat sich der Hamburger SV in der Winterpause neu aufgestellt. Während die Mitglieder für die Ausgliederung der Profifußball-Abteilung stimmten, kam auch in die Mannschaft von Trainer Bert van Marwijk neuer Schwung. Den Abgang von Artjoms Rudnevs nach Hannover fingen die Hanseaten mit einem niederländischen "Doppelpack" auf: Ola John (Porträt) kam von Benfica Lissabon, Ouasim Bouy von Juventus Turin - beide sind bis zum Saisonende ausgeliehen.

Doch während John bereits von sich Reden machte, ist Bouy hierzulande noch ein unbeschriebenes Blatt. bundesliga.de nimmt den zentralen Mittelfeldspieler einmal genauer unter die Lupe. 

Von der Ajax-Schule zu Juventus Turin

Bouy, der marokkanische Wurzeln hat, kommt aus der Ajax-Schule und wechselte Anfang 2012 zu Juventus Turin. Weil er sich - aufgrund seines blutjungen Alters von 17 Jahren - beim italienischen Rekordmeister nicht nachhaltig in Szene setzen konnte, wurde er in der vergangenen Spielzeit an Brescia Calcio in die Serie B ausgeliehen. Allerdings setzte ihn dort nach 17 Spielen ein Kreuzbandriss lange außer Gefecht, so dass Bouy weiter auf seinen Durchstart warten musste.

Auch nachdem er im vergangenen Sommer zurück nach Turin ging, blieb es ihm zunächst versagt, auf sich aufmerksam zu machen. Lediglich einen Pokaleinsatz (wurde beim 3:0-Sieg gegen Avellino eingewechselt) verzeichnete der heute 20-Jährige, in der Serie A blieb Bouy ganz außen vor. Dennoch beschreibt Bouy seine Zeit in Turin als wertvoll, hat er sich doch im Training einiges von den Juve-Stars abschauen können. "In meiner ersten Zeit in Turin habe ich viel von Andrea Pirlo, Claudio Marchisio oder Giorgio Chiellini gelernt und bin kompletter geworden",  sagt Bouy.  

Die italienische Presse schwämt

Italienische Medien beschreiben ihn trotz seiner kurzen Spieldauer als äußerst talentierten Mittelfeldspieler, der es in Brescia vor seiner schweren Verletzung auf Anhieb in die Stammelf schaffte.

"Im vergangenen Jahr zeigte Bouy seine ganze Klasse in Brescia und bezauberte alle Fans der zweiten Liga", heißt es in einem Fußballportal. Seine Fähigkeiten seien sowohl strategischer Art als auch im Abschluss zu sehen. Dies erhoffen sich auch die Hamburger von ihrem Neuzugang, der beim 4:2-Sieg im Testspiel gegen den FC Basel die letzten zehn Minuten zum Einsatz kam.

Bouy: "Ich bin flexibel einsetzbar" 

Und wie sieht sich der junge Hoffnungsträger selbst? "Ich bin im Mittelfeld sehr flexibel einsetzbar, fühle mich in der zentralen Rolle aber am wohlsten. Ich kann sowohl offensiv spielen als auch einen defensiven Part ausfüllen. Wo der Trainer mich braucht, werde ich sein und mein Bestes geben, um dem Team zu helfen", sagte Bouy nach seinem Wechsel zu den Hanseaten.

"Er war ein Supertalent bei Ajax. Ich habe ihn noch nicht live gesehen, aber kenne ihn natürlich. Er kann uns im Mittelfeld helfen", ist sich Bert van Marwijk sicher. Zeit genug, seinen neuen Schützling spielen zu sehen, hat der HSV-Trainer jetzt. Und Bouy kann den Worten nun Taten folgen lassen. 

Johannes Fischer 

Hier geht's zum Porträt von Ola John