"Poldi" will offensiver spielen

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Mainz - Nach dem Achtungserfolg beim 0:0 in München verlor der 1. FC Köln drei Tage später beim Spitzenreiter Mainz 05 mit 0:2 und steht vor dem nächsten Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim am Freitag (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio)unter Druck.

Vier Punkte aus fünf Spielen sind eine magere Ausbeute für den 1. FC Köln. Doch gegen eine leidenschaftliche Mainzer Mannschaft fehlte den Rheinländern am Dienstagabend die Kraft, dem Spiel nach dem späten 0:1 durch Lewis Holtby (72.) noch einmal eine Wende zu geben, und ihr Punktekonto aufzubessern.

Bis zur Führung hatten die offensiven Mainzer die defensiven Kölner mürbe gespielt. "Sie sind orkanartig über uns gekommen", sagte der Kölner Manager Michael Meier über den starken Auftritt der Mainzer, die seit 1962 nicht mehr gegen den 1. FC Köln im Stadion am Bruchweg verloren haben.

Podolski: "Müssen offensiver spielen"

Nur auf einer Position hatte Trainer Zvonimir Soldo seine Mannschaft gegenüber dem Achtungserfolg in München geändert (Mohamad verteidigte für Pezzoni), dennoch schien eine völlig andere Mannschaft auf dem Platz zu stehen. "Wir hatten das Spiel in keiner Phase im Griff", sagte Nationalspieler Lukas Podolski, der als einziger Angreifer aufgeboten war. Podolski kam überhaupt nicht ins Spiel und monierte weiter: "Wir stehen hinten gut und bekommen doch zwei Tore. Wir müssen in Zukunft offensiver spielen."

Auch Trainer Soldo war unzufrieden: "Wir haben die erste Halbzeit glücklich ohne Gegentor überstanden. Aber wir hatten nie eine Antwort auf das Mainzer Spiel." Besonders ärgerte sich Soldo über das 0:1 nach einer Standardsituation, als der kleine Holtby (1,76 Meter) im Strafraum frei zum Kopfball kam. "Wir sind nach der Pause zwar besser ins Spiel gekommen. Aber dieses Gegentor war zu billig", sagte der Trainer, der den Mainzer Sieg als "klar verdient" bezeichnete.

Gegen Hoffenheim müssen drei Punkte her

Als Soldo zwölf Minuten vor dem Ende in Milivoje Novakovic Podolski einen Sturmpartner an die Seite stellte, war es zu spät: Die Kölner mussten nach einem Konter noch das 0:2 wieder durch Holtby hinnehmen.

Will der FC nicht im unteren Drittel der Tabelle hängen bleiben, muss er gegen die Hoffenheimer im kommenden Heimspiel drei Punkte holen. Die Aufgabe wird schwierig gegen Hoffenheimer, die trotz der Niederlage gegen Bayern München wieder erstarkt scheinen. Umso schmerzlicher ist es, dass aller Voraussicht nach eine der wichtigsten Kölner Spieler für die Partie gegen die Badener ausfallen wird. Soldo musste Pedro Geromel in Mainz wegen einer Muskelverletzung vom Platz holen. Doch gerade Geromel war einer der wenigen Kölner, die in Mainz eine starke Leistung gezeigt haben.

Tobias Schächter