Der FC Bayern gewinnt zum 16. Mal den DFB-Pokal und macht gegen den VfB Stuttgart der erste Triple einer deutschen Mannschaft perfekt
Der FC Bayern gewinnt zum 16. Mal den DFB-Pokal und macht gegen den VfB Stuttgart der erste Triple einer deutschen Mannschaft perfekt

Pokalsieg gegen Stuttgart! Bayern machen historisches Triple perfekt

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Berlin - Wieder jubeln die Bayern: Der FC Bayern München hat mit einem 3:2 (1:0)-Erfolg in einem packenden DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart Geschichte geschrieben. Als erster Verein in Deutschland machten die Münchner am Samstagabend in Berlin das Triple aus Meisterschaft, Champions-League-Sieg und Pokaltriumph perfekt. Für Bayern-Trainer Jupp Heynckes war es das perfekte Abschiedsspiel.

Nüchterne Bayern drücken aufs Tempo

Thomas Müller erzielte in der 37. Minute das 1:0 per Foulelfmeter. Der ehemalige Stuttgarter Mario Gomez schoss nach der Pause per Doppelpack einen deutlichen Vorsprung heraus (48., 61.). Martin Harnik verkürzte ebenfalls per Doppelpack für den VfB (71., 80.). Ibrahima Traore hatte Philipp Lahm vor dem Münchner Führungstreffer im Strafraum gefoult.

"Jetzt haben wir endlich erreicht, was es im deutschen Fußball noch nie gab", freute sich FCB-Kapitän Lahm nach Spielende. Und sein sichtlich gerührter Trainer Jupp Heynckes sagte: "Die Mannschaft hat mir heute das allerschönste Geschenk gemacht." Für ihn war es der erste Pokalerfolg als Coach. Am Dienstag will sich der 68-Jährige auf einer Pressekonferenz zu seiner Zukunft äußern.



Heynckes' Team drückte im ausverkauften Olympiastadion von Beginn an aufs Tempo, von Nachwirkungen der Feierlichkeiten in Wembley am vergangenen Wochenende war zunächst nichts zu sehen. Für den ersten Aufreger vor 75.420 Zuschauern sorgte in der dritten Minute Arjen Robben, der mit einer scharfen Hereingabe von rechts nur knapp an Sven Ulreich scheiterte.

In den Anfangsminuten wirkten die Schwaben gehemmt gegen die flink kombinierenden Münchner. Erst Alexandru Maxim gab nach neun Minute den ersten Warnschuss ab, der Rumäne feuerte knapp links am Tor vorbei. Der VfB fand nun besser in die Zweikämpfe und damit ins Spiel.

Das Team von Bruno Labbadia setzte immer wieder Nadelstiche über die Außenbahnen und erspielte sich gute Chancen. Die größte vergab Martin Harnik in der 22. Minute. Aus kurzer Distanz prüfte er per Kopf Bayern-Keeper Manuel Neuer, der bravourös parierte. Auch den Nachschuss von Georg Niedermeier kratzte der Nationalkeeper von der Linie. Die Teams lieferten sich nun einen temporeichen Schlagabtausch auf Augenhöhe.

Müller verwandelt cool vom Punkt



Auf der Gegenseite wurde es fast immer brenzlig, wenn die Bayern schnell über die Außenbahnen spielten. Mario Gomez, den Bayern-Trainer Jupp Heynckes überraschend statt Mario Mandzukic aufgeboten hatte, verfehlte das Tor in der 14. Minute nur haarscharf. David Alaba scheiterte am stark aufgelegten Ulreich (27.). Acht Minuten vor der Halbzeit brandete dann Jubel in der Bayern-Kurve auf: Ibrahima Traore rannte Philipp Lahm im Strafraum ungestüm von hinten in die Beine. Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigte auf den Punkt, Müller verwandelte cool.

Mit einem Paukenschlag ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Lahm rückte auf der rechten Seite mit auf und bediente Gomez, der drückte den Ball im Fünfer über die Linie. Für Gomez war es der fünfte Pokaltreffer in diesem Jahr - kein anderer traf so oft.

Die Stuttgarter wirkten geschockt, leisteten sich nun viele Fehler im Spielaufbau. Vom Offensivelan der ersten Hälfte war wenig übrig. In der 61. Minute reagierte Gomez erneut gedankenschneller als die VfB-Abwehr. Müller wirbelte sich am rechten Flügel frei und passte zur Mitte, Gomez schob aus zehn Metern zum 3:0 ein. Die Münchner nahmen mit der sicheren Führung im Rücken Tempo aus der Partie - zu früh wie sich wenig später zeigte.

Harnik verkürzt



Harnik sorgte in der 71. Minute noch einmal für Hoffnung beim VfB Anhang, als er Neuer mit einem herrlichen Kopfball überwand, neun Minuten später traf der Österreicher im zweiten Nachschuss zum Anschluss. Stuttgart warf nun alles nach vorne, Okazaki hatte in der Nachspielzeit sogar die Chance zum Ausgleich. Doch die Münchner retteten den Vorsprung schließlich mit Ach und Krach über die Zeit.

Nach dem Schlusspfiff feierten die Münchner also zum dritten Mal in dieser Saison im Konfettiregen. Anschließend ging es für sie weiter zum Bankett in der Hauptstadt-Repräsentanz der Telekom. Am Sonntagnachmittag steigt dann die nächste Party auf dem Münchner Rathausbalkon.

Aus Berlin berichtet Andreas Messmer

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