Mit 5:1 warf der BVB Hannover im Achtelfinale des DFB-Pokals aus dem Wettbewerb - in der Liga steigt die Neuauflage
Mit 5:1 warf der BVB Hannover im Achtelfinale des DFB-Pokals aus dem Wettbewerb - in der Liga steigt die Neuauflage

Pokal-Frust und -Lust im Ligaalltag

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München - Nach dem Pokal ist vor der Bundesliga. Doublesieger Borussia Dortmund will nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal bei den Bayern am Samstag gegen Hannover 96 wieder in die Spur finden. Mit dem SC Freiburg und dem VfL Wolfsburg sind zwei erfolgreiche Cupteilnehmer im Einsatz. Die Breisgauer gastieren beim 1. FC Nürnberg, die "Wölfe" empfangen den FC Schalke 04.

Europa-Ambitionen gegen Abstiegsangst heißt es in weiteren beiden Partien. Der SV Werder Bremen trifft auf den FC Augsburg und der Hamburger SV begrüßt die SpVgg Greuther Fürth (alle Spiele ab 15 Uhr, im Live-Ticker/Liga-Radio) - bundesliga.de liefert einen Überblick über die Samstagsspiele des 24. Spieltags.

Das Ausscheiden im DFB-Pokal will der BVB-Coach Jürgen Klopp "nur schnell abhaken", denn: "Vor uns liegt eine Woche, die an Brisanz kaum zu überbieten ist." In der Champions League steht am Dienstag das Rückspiel gegen Donetsk an, danach steigt das Revierderby gegen Schalke - doch am Samstag wartet zunächst die Aufgabe Hannover auf die "Schwarz-Gelben". Ziel ist es, den 2. Tabellenplatz zu sichern, während die 96er zum Angriff auf die Europapokalplätze ansetzen. "Ich hoffe, wir können den klar erkennbaren Aufwärtstrend der letzten Spiele beibehalten", sagt 96-Trainer Mirko Slomka.

Beim BVB hofft Klopp auf eine rechtzeitige Genesung seines Innenverteidigers Mats Hummels. Schon beim 0:1 im Pokalviertelfinale bei den Bayern fehlte Hummels aufgrund eines grippalen Infekts. "So ein Infekt kommt zügig, wir wissen aber nicht, ob er auch schnell wieder geht", sagt Klopp. Dafür ist Robert Lewandowski wieder einsatzbereit. Der DFB reduzierte am Freitag in einer Berufungsverhandlung die Rotsperre des Polen von drei auf zwei Spiele.

Auf Hannoveraner Seite bangte Slomka um den Einsatz seines Top-Torjägers Mame Diouf. Am Freitagabend hatter er dann Gewissheit: Diouf fällt aus. Sprunggelenksprobleme hinderten den Senegalesen in dieser Woche an einer Teilnahme am Training. Ohnehin ist die Ausfallliste bei den Niedersachsen lang. Szabolcs Huszti ist der jüngste Neuzugang im 96-Lazarett - er wird nach seiner Muskelverletzung aus dem Spiel gegen den Hamburger SV lange ausfallen. Konstantin Rausch wird in Dortmund voraussichtlich anstelle des Ungarn die linke Außenbahn der Niedersachsen besetzen. Ein Kandidat für Dioufs Platz wäre Didier Ya Konan, Jan Schlaudraff könnte dann im rechten Mittelfeld spielen.



Schiedsrichteransetzungen

Der VfL Wolfsburg will nach dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals auch in der Bundesliga wieder auftrumpfen. "Wir haben einen positiven Trend, jetzt wollen wir endlich wieder einen Dreier", sagt VfL-Trainer Dieter Hecking vor dem Spiel gegen Schalke. "Wir haben eine innere Unzufriedenheit mit der Punktesituation. Auf Tabellenplatz 15 fühlen wir uns nicht wohl." Auch sein Gegenüber auf der Schalker Bank, Jens Keller, schätzt den kommenden Gegner stärker ein, als es der Tabellenplatz vermuten lässt: "Die Wolfsburger stehen nicht da, wo sie von der Qualität her stehen müssten."

Sein Team sieht der Schalker Übungsleiter nach zuletzt drei Pflichtspielen ohne Niederlage "auf einem guten Weg". Erfreulich ist auch, dass Roman Neustädter nach auskurierter Grippe wieder zur Verfügung steht. Auch Marco Höger, der zuletzt wegen einer Erkältung mit dem Training aussetzen müsste, dürfte rechtzeitig zum Spiel wieder fit sein. Christian Fuchs hingegen fällt aufgrund von Rückenbeschwerden weiterhin aus.

Bei den "Wölfen" sorgt Coach Hecking in personeller Hinsicht bereits vor dem Anpfiff für eine Überraschung. Erstmals in dieser Saison wird der ehemalige griechische Nationalspieler Sotirios Kyrgiakos zum Kader der "Wölfe" gehören. "Er hat sehr gut trainiert. Es ist ein Zeichen, dass niemand außen vor ist", sagt Hecking.



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Der "Club" hält aktuell die längste Heimserie in der Bundesliga - seit acht Spielen haben die Franken vor eigenem Publikum nicht mehr verloren. "Diese Heimstärke gibt uns Selbstvertrauen", sagt FCN-Trainer Michael Wiesinger. "Wir wollen auch gegen Freiburg zeigen, dass wir zuhause eine Macht sind und gegen einen so starken Gegner bestehen können."

Die Freiburger reisen allerdings mit Rückenwind an - schließlich gelang dem SC am Dienstag dank eines 3:2-Siegs beim 1. FSV Mainz 05 erstmals der Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals. "Halbfinale - ich weiß gar nicht, wie das geschrieben wird", sagte Präsident Fritz Keller nach den 120 dramatischen Pokalminuten. Bei aller Euphorie gilt nun wieder die volle Konzentration der Bundesliga. "Ganz wegstecken kann man das nicht, aber es sieht ganz gut aus. Die Spieler sind jung und Extremsituationen gewöhnt", sagt SC-Trainer Christian Streich. Einzig bei Pavel Krmas hat der Pokalabend Spuren hinterlassen, der Innenverteidiger fällt aufgrund muskulärer Probleme aus. Für ihn dürfte Fallou Diagne ins Team rücken, der am Dienstag nicht zum Einsatz kam. Weiterhin fehlen Sebastian Freis (Schulter-OP), Hendrick Zuck (Fersenprobleme) und Ezequiel Calvente (Adduktorenprobleme).

Der FCN muss nach wie vor auf Adam Hlousek, Marcos Antonio und Timo Gebhart verzichten, die nach ihren Verletzungen noch nicht wieder bei 100 Prozent sind. Ebenfalls fehlen wird Timothy Chandler, der sich vergangene Woche in Stuttgart seine fünfte Gelbe Karte einhandelte.



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HSV-Trainer Thorsten Fink fordert vor dem Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth eine Reaktion seiner Spieler auf die 1:5-Niederlage in Hannover. "Wir müssen Gas geben, uns Chancen erspielen und anders als gegen Hannover mehr Konzentration und Disziplin zeigen", sagt Fink. Der 45-Jährige warnt davor, die Partie gegen den Tabellenletzten auf die leichte Schulter zu nehmen. "Natürlich sind wir der Favorit, aber der Gegner hat nichts zu verlieren, er wird sehr motiviert sein", sagte er.

Zumindest im Training überzeugten die HSV-Profis in dieser Woche mit der korrekten Einstellung. "Es war richtig Feuer im Training, die Mannschaft hat etwas mitgenommen aus dem Spiel in Hannover", sagt Fink. Mit einem Sieg gegen den Abstiegskandidaten können die Hamburger einen weiteren Schritt in Richtung Europa-League-Qualifikation machen.

Bei den Fürthern sitzt weiterhin Interimstrainer Ludwig Preis auf der Bank. Nach dem Punktgewinn gegen Leverkusen wollen die Kleeblätter nun in der Hansestadt nachlegen. "Wir wollen Hamburg ärgern und wahrgenommen werden", sagt Preis. Auf Edgar Prib muss Preis dabei allerdings verzichten, der Mittelfeldspieler fällt wegen eines Muskelfaserrisses aus. Hinter dem Einsatz von Sercan Sararer (Hämatom) steht noch ein Fragezeichen.



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Mit dem FC Augsburg wartet auf den SV Werder am Samstag eine unangenehme Aufgabe. Zum einen reisen die Augsburger nach dem 2:1-Erfolg im Kellerduell gegen Hoffenheim mit Selbstvertrauen an die Weser, zum anderen hat Bremen in der Bundesliga gegen den FCA noch nicht gewinnen können. "Wir wissen, dass Augsburg hier mit Schaum vorm Mund antreten wird. Jeder in der Mannschaft ist darauf eingestellt", sagt Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin.

Trainer Thomas Schaaf kann gegen Augsburg wieder mit Innenverteider Sokratis planen. Ohne den 24 Jahre alten Griechen hatte Werder in den vergangenen beiden Spielen neun Gegentore bekommen. Die Partien gegen Freiburg (2:3) und bei Bayern München (1:6) hatte Sokratis aufgrund einer Grippe verpasst. Er kehrte am Dienstag ins Training zurück. Werder-Kapitän Clemens Fritz plagt sich noch immer mit einer Erkältung herum. "Nach derzeitigem Stand wird er leider ausfallen", sagt Schaaf. Ebenfalls verzichen muss der Trainer auf Verteidiger Sebastian Prödl, der seine Rotsperre aus dem Bayern-Spiel absitzt.

Bei Augsburg ist dank Stürmer Sascha Mölders die Hoffnung im Abstiegskampf zurückgekehrt. In den vergangenen drei Spielen traf der 27-Jährige jeweils und steht aktuell bei neun Saisontoren - dazu benötigte er gerademal 13 Saisoneinsätze. Zuletzt gegen Hoffenheim traf er trotz blutiger Nase. Auch Teamkollege Dong-Won Ji trug sich in die Torschützenliste ein, aufgrund einer Knöchelblessur konnte der Koreaner jedoch nur eingeschränkt trainieren. "Bei ihm wird es sich wohl erst am Spieltag entscheiden", sagt Trainer Markus Weinzierl. Ja-Cheol Koo wird trotz Kniebeschwerden wohl auflaufen können. Ob Michael Parkhurst (Grippe) und Jan Moravek (Muskelquetschung) mitwirken können, entscheidet sich kurzfristig.



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