"Platz 16 ist noch machbar"
München - Die Lage ist ernst für 1899 Hoffenheim. Ursprünglich war der Verein mit Europapokalambitionen in die Saison gestartet. Die Realität heißt Abstiegskampf. Besonders brenzlig ist die Lage seit der Niederlage beim FC Augsburg am 23. Spieltag, durch die die Schwaben an der TSG vorbeigezogen sind. Mittlerweile beträgt der Rückstand auf den FCA bereits fünf Punkte und das nächste Spiel mit vorentscheidendem Charakter steht an: Am Samstag geht es zum Tabellenletzten Greuther Fürth.
Im Interview mit bundesliga.de spricht Hoffenheim-Stürmer Kevin Volland über die anstehende Partie bei der SpVgg, verrät, was seiner Mannschaft zuletzt gefehlt hat und erklärt, wie die TSG doch noch den Abstieg verhindern kann.
bundesliga.de: Herr Volland, am Samstag steht das Spiel beim Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth auf dem Programm. Friedhelm Funkel bezeichnet es als Schlüsselspiel (zum Interview). Welche Bedeutung messen Sie dieser Partie bei?
Kevin Volland: Es ist ein sehr wichtiges Spiel. Fürth ist ein direkter Konkurrent von uns, den wir schlagen müssen. Wir wollen unbedingt den Relegationsplatz erreichen und so den direkten Abstieg verhindern. Das ist unser Ziel. Daher müssen wir in Fürth alles geben, Leidenschaft zeigen und am besten gewinnen.
bundesliga.de: Nach der Niederlage beim FC Augsburg vor zwei Wochen hatte Manager Andreas Müller der Mannschaft fehlende Einstellung vorgeworfen. Hat er damit ins Schwarze getroffen?
Volland: Woran es im Spiel in Augsburg gelegen hat, weiß ich auch nicht. Wir wollten dort unbedingt gewinnen, sind dann aber nicht mit der nötigen Einstellung in das Spiel gegangen. Wir haben nicht die Leidenschaft gezeigt, die man braucht. Das war zuletzt gegen die Bayern viel besser. Da haben wir gekämpft und gut gespielt. Aber leider doch knapp verloren.
bundesliga.de: Der Auftritt gegen Bayern München hat gezeigt, dass Ihre Mannschaft ordentlichen Fußball spielen kann. Also kann man nicht davon reden, dass das Team nach der Pleite in Augsburg einen Knacks bekommen hat?
Volland: In Augsburg zu verlieren, war schon bitter. Aber gegen Bayern haben wir gut gespielt, auch Einsatz und Willen gezeigt. Aber Augsburg müssen wir abhaken. Es bringt nichts, nach hinten zu schauen. Wir müssen uns auf die nächsten Spiele konzentrieren.
bundesliga.de: Also war die Niederlage in Augsburg weniger ein Nackenschlag, sondern eher ein Weckruf für die Mannschaft?
Volland: Wir wissen jetzt, worauf es im Abstiegskampf ankommt und sind entschlossen, das auch in den restlichen Spielen zu zeigen.
bundesliga.de: Tut es besonders weh, wenn man, wie Hoffenheim gegen Bayern, knapp verliert und der direkte Konkurrent Augsburg am selben Spieltag 1:0 in Bremen gewinnt?
Volland: Auf die anderen dürfen wir nicht schauen. Wir müssen uns auf unsere Leistung konzentrieren und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Wenn wir unsere Spiele gewinnen, dann haben wir unsere Aufgabe erfüllt. Und dann können wir schauen, was die anderen Mannschaften machen.
bundesliga.de: Was lässt Sie denn noch an den Klassenerhalt glauben?
Volland: Gegen Bayern haben wir wieder besser gespielt und hätten einen Punkt holen können. Das war eine gute Leistung von uns. Die Mannschaft hat gekämpft und die Leidenschaft gezeigt, die gegen Augsburg gefehlt hat. Wenn wir das auch in den nächsten Spielen abrufen, dann werden wir sicherlich noch einige Punkte holen.
bundesliga.de: Für wie realistisch halten Sie den Klassenerhalt denn?
Volland: Aktuell sind noch zehn Spiele zu spielen, also noch 30 Punkte zu vergeben. Der Rückstand auf Augsburg beträgt fünf Punkte. Das ist noch machbar. Die werden auch nicht jedes Spiel gewinnen und irgendwann mal straucheln. Platz 16 ist noch möglich.
Das Gespräch führte Gregor Nentwig