Pual Verhaegh (l.), Pierre-Emile Höjbjerg, Halil Altintop und Tobias Werner bejubeln das 1:0 gegen die TSG
Pual Verhaegh (l.), Pierre-Emile Höjbjerg, Halil Altintop und Tobias Werner bejubeln das 1:0 gegen die TSG

Höjbjerg: Vom dänischen Talent zum Hoffnungsträger

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Köln - Jüngster Bundesligadebütant beim FC Bayern München und mit 18 dänischer Nationalspieler. Pierre-Emile Höjbjerg, dessen Nachname ganz einfach "Heuber" ausgesprochen wird, hat in seinen jungen Jahren bereits viel erreicht - und ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt.

Vom Rekordmeister gescoutet

Schon bei seinem ersten Bundesligaeinsatz für seinen aktuellen Club FC Augsburg zeigte der 19-Jährige, der von sich selbst sagt er sei "ein neuer Spieler-Typ", sein ganzes Können, als er mit einer überragenden Vorlage den 1:0-Führungstreffer der Fuggerstädter beim 3:1-Sieg über die TSG Hoffenheim einleitete.

Schritt zur Verbesserung

Nur wenige Wochen nach seinem 18. Geburtstag erhielt Pierre-Emile Höjbjerg die Schocknachricht. Sein Vater war an Krebs erkrankt, die Ärzte hatten ihn schon aufgegeben. Was folgte, war eine beispiellose Aktion des FC Bayern München, der Christian Höjbjerg nach München holte und ihm eine Chemo-Therapie ermöglichte. Für Pierre-Emile Höjbjerg, der mit Außenbandproblemen ohnehin schon angeschlagen war, eine schwere Zeit, in der er jedoch voll auf die Unterstützung und den Beistand von Club und Trainer Pep Guardiola zählen konnte.

Obwohl es zunächst wieder Hoffnung für den Vater des Spielers gab, verlor er im April 2014 schließlich den Kampf gegen die Krankheit. Pierre-Emile Höjbjerg ließ sich jedoch nicht unterkriegen, es folgten die Nominierung für die Nationalmannschaft und das Pokalfinale. "Als ich heute nach dem Spiel auf dem Rasen stand, war das für mich sehr emotional. Der Moment war sehr befreiend", sagte er nach dem Pokalsieg.

Der Wechsel zum FC Augsburg war die eigene Entscheidung von Höjbjerg, der bis zum Saisonende verliehen ist, "um den nächsten Schritt zu machen und in der Rückrunde Spielpraxis in der Bundesliga zu sammeln". Er sei sich "sicher, dass der FCA genau der richtige Club ist, weil der Verein eine tolle Entwicklung genommen hat und hier die Mannschaft und das Umfeld passen. Ich möchte mich nun so schnell wie möglich ins Team integrieren und der Mannschaft auf dem Platz helfen".

Trotz Interesse zahlreicher anderer Clubs, kam für Höjbjerg nur der FCA in Frage. Nach eigener Aussage habe er mit "anderen Vereinen gar nicht erst gesprochen". Und: Bei dem Club, der eine überragende Saison spielt, ist Höjbjerg gut aufgehoben - wie er schon am ersten Spieltag der Rückrunde unter Beweis stellte.

Helge Winter