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Viel Luft nach oben: Bastian Schweinsteiger (l.) traf gegen Zürich per Kopf, aber noch längst nicht lief alles rund
Viel Luft nach oben: Bastian Schweinsteiger (l.) traf gegen Zürich per Kopf, aber noch längst nicht lief alles rund

Pflicht erfüllt - aber viel Luft nach oben

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München - "Wir können noch mehr zeigen." Kurz und knapp fasste Bayerns französischer Flügelflitzer Franck Ribery die Partie nach dem souveränen, aber glanzlosen Pflichtsieg über den Schweizer Vizemeister FC Zürich zusammen. Die Hausaufgaben hat der FC Bayern erledigt, aber die stargespickte Truppe von Trainer Jupp Heynckes hat sich erneut nicht mit Ruhm bekleckert.

Auch Torschütze Bastian Schweinsteiger sah einen "verdienten" Sieg, "aber er hätte noch höher ausfallen müssen." Was beim ersten Playoff-Spiel der Bayern das Manko war, lag auch für den Nationalspieler auf der Hand: "Leider haben wir das dritte oder vierte Tor nicht gemacht. Aber wichtig ist, dass wir zu Null gespielt haben", sagte der 27-Jährige.

Defensive steht

Und damit hielt er schon das einzig wirklich Positive beim ersten europäischen Auftritt des FCB in dieser Saison fest: Die Null steht. Die Abstimmung in der neu formierten Viererkette klappte reibungslos, auch wenn die Schweizer Offensive für Bayerns Hintermannschaft keine wirkliche Herausforderung war.

Neuzugang Jerome Boateng sprach dennoch von einer unangenehmen Partie für ihn und seine Nebenleute: "Natürlich ist so ein Spiel immer blöd für Abwehrspieler. Man muss trotz der Überlegenheit 90 Minuten lang konzentriert sein, aber ich denke, das waren wir heute auch", erklärte er gegenüber bundesliga.de.

In der Defensive funktionieren die Abläufe immer besser, der Offensive wollte Heynckes mit Toni Kroos mehr Kreativität verleihen. Kroos hatte vor allem in der Vorbereitung überzeugt, Müller lief zuletzt seiner Form hinterher.

Müller bringt frischen Wind

"Man muss auch sehen, wie Müller in den letzten zwei Spielen gespielt hat", erklärte Heynckes die Entscheidung für seinen ehemaligen Leverkusener Schützling und gegen den WM-Torschützenkönig. Doch Kroos fand gegen Zürich nicht richtig ins Spiel, Müller brachte nach seiner Einwechslung gleich frischen Wind. "Man hätte man bei dem Foul an Thomas Müller auch Elfmeter geben können", erinnerte sich auch Schweinsteiger an eine gute Szene von Müller.

Auch Luiz Gustavo sah die Bayern-Offensive nach dem Wechsel etwas stärker. "Toni und Thomas haben beide viel Qualität, der Konkurrenzkampf ist immer groß. Heute hat es bei Thomas etwas besser funktioniert", meinte der Mittelfeldspieler.

Das Stehen und Fallen der Offensive aber allein an Müller oder Kroos festzumachen, wäre eine zu einfache Erklärung. Wie schon gegen Gladbach und Wolfsburg es fiel dem Rekordmeister schwer, nach Ballgewinnen schnell umzuschalten und sich mit direkten Pässen Freiräume zu verschaffen. Auch Boateng weiß, dass das gesamte Team gefordert ist: "Das liegt nicht allein an Toni Kroos, da sind wir als Mannschaft gefragt, noch kreativer zu werden", sagte der gebürtige Berliner.

Stichwort Chancenverwertung

Und zumindest gegen die Schweizer haben es die Münchner geschafft, sich einige Male bis vors Tor zu kombinieren - wobei man wieder beim Stichwort Chancenverwertung landet. "Wir haben gut begonnen, gute Torchancen gehabt. Wenn man auch in der zweiten Halbzeit so überlegen spielt, dann muss man auch die Chancen verwerten", ärgerte sich Heynckes.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand dabei Bundesliga-Torschützenkönig Mario Gomez, der extrem unglücklich agierte und reihenweise guter Möglichkeiten ausließ. "Es gibt so Spiele. Bis jetzt läuft es in der Saison bei mir noch nicht so glücklich, was die Torausbeute anbelangt", gab Gomez zu, der in dieser Saison noch ohne Ligatreffer ist.

"Den muss ich machen"

Besonders die Szene in der 51. Minute, als Gomez aus sieben Metern völlig unbedrängt das Tor verfehlte, wurmte den Angreifer nach der Partie mächtig. "Den muss ich machen, klar. Aber die Tore werden kommen, da bin ich sehr zuversichtlich. Ob ich dann am dritten Spieltag oder am vierten das erste Mal treffe, ist nebensächlich", meinte Gomez.

Und dass trotz zahlreicher Fehlversuche ja die Hausaufgaben erledigt worden sind und die Ausgangssituation für das Rückspiel fast optimal darstellt, gibt weiteren Grund zur Zuversicht in München. Gomez hat seinen unglückseligen Auftritt jedenfalls schon abgehakt und denkt bereits voraus. "Wir werden uns jetzt auf Hamburg konzentrieren, gut vorbereitet in das Spiel gehen und es auch gewinnen", sagte der Stürmer gegenüber bundesliga.de.

Aus der Allianz Arena berichtet Christoph Gschoßmann