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Schulterschluss für eine positive Fankultur. Christian Nill, Präsident des Polizeipräsidiums Ulm, Günter Braun, Referat Prävention PP Ulm, Prof. Dr. Peter K. Warndorf, wissenschaftliche Leitung des Projekts, Volker Erlewein, Polizeidirektor PP Einsatz (Göppingen), Fabian Strauß, Fanbeauftragter 1. FC Heidenheim und Hubertus Högerle, Führungszentrum PP Ulm (v.l.n.r.)
Schulterschluss für eine positive Fankultur. Christian Nill, Präsident des Polizeipräsidiums Ulm, Günter Braun, Referat Prävention PP Ulm, Prof. Dr. Peter K. Warndorf, wissenschaftliche Leitung des Projekts, Volker Erlewein, Polizeidirektor PP Einsatz (Göppingen), Fabian Strauß, Fanbeauftragter 1. FC Heidenheim und Hubertus Högerle, Führungszentrum PP Ulm (v.l.n.r.)

Heidenheimer PFiFF-Projekt fördert Kommunikation zwischen Polizei und Fans

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Köln - Miteinander statt übereinander Reden – dieses Ziel verfolgte das Projekt "Dialogförderung Polizei und Fußballfans" (DiPoFu), das der 1. FC Heidenheim 1846 zusammen mit der in Heidenheim ansässigen Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) und in Kooperation mit dem Polizeipräsidium Ulm durchgeführt hat. Gefördert wurde die Initiative mit 50.000 Euro aus dem "Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur" (PFiFF) der DFL Deutsche Fußball Liga.

Über 700 Studienteilnehmer

Ziel des Projektes war es, Kommunikationsprobleme zwischen Polizei und Fans zu identifizieren und möglichst zu überwinden. "Oft wollen Polizei und Fans dasselbe, verstehen sich aber nicht", erklärt Ulrich Auer, Soziologe und Kriminologe. Gemeinsam mit Prof. Dr. Peter K. Warndorf von der DHBW begleitete Auer das Projekt wissenschaftlich.

Zunächst wurde eine Befragung von Polizisten aller Dienstgrade und Fans durchgeführt. Insgesamt 463 Polizisten und 242 Fans beteiligten sich an der Online-Aktion. Dadurch wurde das "interne" Wissen im Bereich der Stadionsicherheit ermittelt und Bereiche identifiziert, die aus Sicht der jeweiligen Gruppen Verbesserungspotenzial bergen.

Ein Ergebnis der Befragungen war, dass die Gruppen in sich deutlich heterogener sind, als sie zumeist wahrgenommen werden. Auer und Warndorf ziehen daraus den Schluss, dass zunächst die Kommunikation innerhalb der Gruppen verbessert werden muss, bevor ein tragfähiger Dialog zwischen verschiedenen Akteuren im Stadion möglich wird.

Informationsfluss der entscheidende Faktor

Im Anschluss an die Befragung führte das Projekt einen moderierten Dialog mit Polizeibeamten durch. Dadurch wurden Lösungspunkte für Themen entwickelt, die als Problemfelder erkannt wurden. So wird die Polizei von Fans – mehr sogar noch als von den Polizisten selbst – als ein wichtiger Partner bei den Spielen gesehen. Andererseits möchten die meisten Fans aber so wenig Polizeikontakt wie möglich haben.

Dieses Dilemma soll durch einen verstärkten Informationsfluss zwischen Polizei und Fans überwunden werden. Das Bewusstsein für die Wichtigkeit von offener Kommunikation gegenüber den Fans wurde während des moderierten Dialogs der Polizei geschärft. Die ersten Praxiserfahrungen sind durchweg positiv – ein wichtiges Ergebnis des Projektes. Derzeit arbeiten Auer und Warndorf an der Publikation "Handreichung für den moderierten Dialog", in der die Ergebnisse detailliert analysiert werden und die den Abschluss des Projektes "Dialogförderung Polizei und Fußballfans" bildet.

Florian Reinecke