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Paco Alcacer freut sich auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz - © © imago / Joachim Sielski
Paco Alcacer freut sich auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz - © © imago / Joachim Sielski

Paco Alcacer: Das letzte Puzzlestück in Favres System beim BVB

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Köln - Kurz vor Transferschluss hat Borussia Dortmund mit Paco Alcacer noch einmal einen großen Namen verpflichtet. Am Freitag steht der Spanier gegen Eintracht Frankfurt endlich vor seinem Bundesliga-Debüt für die Schwarz-Gelben. Coach Lucien Favre ist schon vollkommen begeistert von ihm.

Favre: "Er versteht Fußball"

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"Wichtig ist, dass er die Dinger reinmacht", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor wenigen Wochen, als es um die Charakteristika des gewünschten Stürmers ging. Dass er Tore schießen kann, hat Alcacer in Spanien bereits zur Genüge bewiesen. Der 25 Jahre alte Stürmer kommt mit der Empfehlung von 43 Toren in 151 Spielen in der Primera Division nach Dortmund. Besonders in seiner Zeit in Valencia avancierte er zum absoluten Goalgetter.

Auch in Dortmund soll er für die Tore sorgen. Favre lobte den Stürmer nach den ersten Trainingswochen und einem Testspiel gegen Osnabrück in höchsten Tönen - obwohl Alcacer beim 6:0 gegen den VfL an keinem Tor beteiligt war. "Er versteht Fußball. Er bewegt sich nach vorne, er bewegt sich zurück. Wir können mit ihm kombinieren", sagte sein neuer Trainer und fügte an: "Es funktioniert mit ihm."

Video: Runderneuerter BVB will wieder angreifen

Bester Spanier auf dem Weg zur EM 2016

Schon in der Jugend war Alcacer bei "Los Che" aktiv, traf insgesamt 29 Mal für die Junioren des spanischen Erstligisten, gewann mit Spanien außerdem U19-Europameisterschaft 2011 und 2012, sicherte sich schon bei der U17-EM in Liechtenstein 2010 mit sechs Treffern den Titel des Torschützenkönigs. Als einer der hochgelobtesten Junioren seines Landes packte der Torjäger während seiner einjährigen Leihe zu Getafe 2012/13 den Sprung zu den Profis.

Nach seiner Rückkehr nach Valencia hatte er mit elf Treffern und fünf Vorlagen 2014/15 entscheidenden Anteil daran, dass sich seine Mannschaft für die Champions League qualifizierte und bewahrte diese im Jahr darauf mit 13 Toren und sieben Assists vor dem drohenden Abstieg. Auch in der spanischen Nationalmannschaft schlug er auf Anhieb ein, in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 war er mit fünf Treffern der beste Torschütze von La Roja, lag damit sogar vor Chelsea-Superstar Alvaro Morata.

Video: Das System Favre

Leihe zum BVB konsequent

Dass der damalige spanische Nationaltrainer Vicente del Bosque Alcacer dennoch nicht mit zur EM-Endrunde in Frankreich nahm, bereute er spätestens nach dem vorzeitigen Ausscheiden im Achtelfinale. Der Wechsel des 1,75 Meter großen Offensivmanns zum FC Barcelona war dennoch folgerichtig und keine Überraschung, auch wenn Alcacer sich mit Lionel Messi, Luis Suarez und damals auch noch Neymar der im europäischen Fußball wohl größtmöglichen Konkurrenz stellen musste. Er tat dies mit dem Wissen, ob der Konkurrenzsituation öfters auf der Bank Platz nehmen zu müssen, aber auch mit dem Ehrgeiz, sich durchsetzen zu wollen.

20 Einsätze in La Liga, vier in der Copa del Rey und drei in der Champions League standen nach seinem ersten Jahr in Katalonien zu Buche. Mit insgesamt acht Toren und vier Vorlagen war seine Ausbeute passabel, aber ausbaufähig. Erinnern wird sich auch Borussia Mönchengladbach an den quirligen Stürmer, der beim 4:0-Sieg des FC Barcelona in der Champions-League-Gruppenphase 2016 von Anfang an stürmte und das vierte Tor durch Arda Turan vorbereitete.

Er soll in große Fußstapfen treten

In seinem zweiten Barcelona-Jahr tat sich Paco Alcacer dann unter Trainer Ernesto Valverde schwerer, kam nur noch zu 23 Pflichtspieleinsätzen (7 Tore, 4 Vorlagen), lediglich vier davon durfte er über die komplette Distanz gehen. Der neue Barca-Trainer setzt in der Offensive auf andere Spielertypen, braucht einen klassischen "Neuner", wie Alcacer es ist, nur selten. Die Leihe zum BVB ist daher ebenso konsequent wie folgerichtig und dürfte für beide Seiten ein Gewinn werden.

Denn auch wenn Paco Alcacer mit seinen 1,75m nicht der typische Stoßstürmer ist und sich in seinem Spielstil deutlich von seinen Vorgängern Aubameyang und Batshuayi unterscheidet, ist er genau der Typ, der Borussia Dortmund auf Anhieb helfen könnte. Alcacer ist ein klassischer Strafraumstürmer, agiert vor dem Tor wachsam, instinktiv und präzise. Er kann mit rechts wie links abschließen, ist trotz seiner Größe auch mit dem Kopf gefährlich, verfügt über eine außergewöhnliche Schnelligkeit, lebt aber auch von den Vorlagen seiner Mitspieler. Mit Spielern wie Marco Reus, Christian Pulisic oder Mario Götze ist in Dortmund sicherlich genügend Kreativität vorhanden, um diese zu liefern.

Lucien Favre hat mit Pablo Alcacer wohl das letzte Puzzlestück in seinem System gefunden. Ob der Stürmer die großen Fußstapfen seiner Vorgänger Batshuayi, Aubameyang und auch Robert Lewandowski ausfüllen kann, wird sich erst noch zeigen müssen. Die Voraussetzungen dafür scheint er auf jeden Fall mitzubringen.

Dennis-Julian Gottschlich

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In Barcelona spielte Paco Alcacer mit Superstar Lionel Messi - © gettyimages / Gonzalo Arroyo Moreno