Der Herthaner Ondrej Duda setzt sich gegen Wolfsburgs William durch - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Boris Streubel
Der Herthaner Ondrej Duda setzt sich gegen Wolfsburgs William durch - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Boris Streubel

Ondrej Duda entwickelt sich bei Hertha BSC zum Topspieler

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Berlin - Ondrej Duda startet bei Hertha BSC durch. Im dritten Jahr in Berlin spielt der Slowake groß auf. Da gelingen selbst Aktionen, die man sonst nur von Ronaldinho oder Cristiano Ronaldo kennt. Der Mittelfeldspieler selbst hat eine einfache Erklärung für seinen Aufschwung.

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Was haben Ronaldinho, Cristiano Ronaldo und Ondrej Duda gemeinsam? Ganz einfach: Alle drei haben es geschafft, ein Freistoßtor zu erzielen, indem sie den Ball unter der hochspringenden Mauer hinweg ins Netz beförderten. Keine einfach auszuführende Variante, aber wenn sie funktioniert, ist sie besonders sehenswert. Bei Hertha BSC gelang dieses Kunststück dem Slowaken Duda im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg.

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Niemand ist häufiger am Ball

Umkämpftes Remis zwischen Wolfsburg und Hertha

Duda scheint derzeit so ziemlich alles zu gelingen, was er sich vornimmt. Der 23-Jährige präsentiert sich in herausragender Form. Bereits am 2. Spieltag war er der Matchwinner auf Schalke. Er erzielte beide Tore beim 2:0-Sieg - eines davon ebenfalls per Freistoß - war sehr zweikampfstark, engagiert und lauffreudig und nahm zudem noch den Schalker Sebastian Rudy als "Manndecker" aus dem Spiel.

In Wolfsburg legte Duda nun noch einmal nach. Inzwischen ist er der zentrale Spieler der Mannschaft. Von allen Herthanern war er in dieser Saison am häufigsten am Ball (insgesamt 176 mal), gemeinsam mit Salomon Kalou gab der Rechtsfuß die meisten Torschüsse ab (je fünf). Von Pal Dardai erhielt er jüngst ein Sonderlob: "Ondrej hat sich sehr gesteigert in diesem Jahr", sagte der Hertha-Trainer über seinen Schützling, der im dritten Jahr in Berlin endlich angekommen scheint.

Clever: Ondrej Duda trifft unter der Mauer hindurch zum 2:1 gegen Wolfsburg - © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Boris Streubel

"Ich bin jetzt endlich glücklich in Berlin." Ondrej Duda

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Im Sommer 2016 wechselte Duda von Legia Warschau zur Hertha. Gleich zu Beginn warfen ihn Patellasehnenprobleme aus der Bahn. In seiner ersten Saison kam Herthas Nummer 10 nur auf drei Bundesliga-Einsätze, jeweils nach Einwechslung. Im zweiten Jahr stand er bereits in 17 Partien auf dem Platz, überzeugte aber nur selten.

Es scheint, als könnte die Saison 2018/19 nun Dudas Saison werden. Er selbst verriet der "Bild"-Zeitung, warum es bei ihm inzwischen so gut läuft: "Ich bin jetzt endlich glücklich in Berlin. Es war anfangs nicht leicht hier. Ich war sehr jung, konnte die Sprache nicht und war oft verletzt. Heute habe ich hier viele Freunde, habe mich auch an die deutsche Kultur besser gewöhnt."

Im kommenden Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr/live in unserem Ticker), hat Duda nun die Chance, Historisches zu schaffen. Seit Einführung der Bundesliga-Datenbank im Jahr 1992 konnte nur ein Spieler an drei Spieltagen in Folge einen Freistoß verwandeln: Christian Fuchs im Dezember 2009 für den VfL Bochum. Duda kann am 4. Spieltag der zweite werden. Sollte es zu einer Freistoß-Chance kommen, stehen die Gladbacher Spieler in der Mauer vor einer schweren Entscheidung: Hochspringen, oder doch stehen bleiben? Duda hat gezeigt, dass er auf beides vorbereitet ist.

Tim Müller