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Ausgerechnet Mainz-Neuzugang Shinji Okazaki traf gegen seinen alten Verein
Ausgerechnet Mainz-Neuzugang Shinji Okazaki traf gegen seinen alten Verein

Okazaki und Müller: Mainzer Antreiber

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Mainz - Fredi Bobic, der Manager des VfB Stuttgart, hat den Gedanken dann doch schnell verworfen. Weil sein VfB am 1. Spieltag beim FSV Mainz spielte, hatte er noch kurz überlegt, eine Klausel in Shinji Okazakis Vertrag zu verankern, nach der der von den Neckar an den Rhein gewechselte Japaner zum Saisonstart nicht auflaufen solle. Bobic sagte am Sonntagabend nach Abpfiff der Partie: "So etwas gehört sich aber nicht."

"Unfassbar, was der gebrummt ist"

Da hatte der VfB das Spiel gerade mit und Shinji Okazaki hatte nicht nur gut gespielt und mit dem zweifachen Torschützen Nicolai Müller eine starke Flügelzange gebildet.

Der Nationalspieler erzielte auch gleich im ersten Einsatz sein erstes Tor für die Mainzer, das 2:1 (65.) war sehr wichtig, denn zu diesem war der VfB dem Führungstreffer näher. Okazaki feierte also einen Traumeinstand bei seinem Debüt und Fredi Bobic gab zu: "Shinji ist ein unermüdlicher Rackerer, der den Mainzern noch sehr helfen wird."



Das Laufpensum des 27-jährigen Offensivspielers war ja schon in Stuttgart immer vorbildlich, nur an der Effektivität hat es gemangelt. Dass er diese im ersten Spiel und ausgerechnet gegen seinen alten Arbeitgeber zeigte, ist eine jener Geschichten, die dem Akteur dann wundersam vorkommen. Der Mainzer Manager Christian Heidel staunte über die Leistung des Japaners und sagte: "Unfassbar, was der gebrummt ist."

Seine technischen Fähigkeiten bewies Okazaki, bei seinem Tor, als er den Ball nach einem Pass von Pospech elegant mit dem linken Fuß annahm, sich kurz drehte und dann durch die Beine von VfB-Abwehrspieler Röcker und unhaltbar für Stuttgarts Torwart Ulreich aus zwölf Metern ins kurze Eck schoss. "Da hat man gesehen, wie wendig und technisch beschlagen Shinji ist", stellte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel fest, der ja insgesamt mit dem Ergebnis und dem Spiel seiner Mannschaft "sehr, sehr gut" fühlte.

Nach einer enttäuschenden letzten Rückrunde war das tolle Hin- und Her mal wieder ein Ereignis im Mainzer Stadion. Manager Heidel hatte gar das "intensivste Spiel" gesehen, seit dem Umzug vom Bruchweg in die neue Spielstätte vor zwei Jahren.

Unbequemer Gegner



Auch Nicolai Müller fand das Spiel und die Atmosphäre "richtig geil". Gegen einen Gegner mit "offenem Visier" (Müller) wie dem VfB zu spielen, kommt dem schnellen Außen zugute. Erstaunlich wie sich der 25-Jährige nach seinen zwei Einsätzen für die Nationalmannschaft in den USA noch einmal gesteigert hat. Für seine Persönlichkeitsentwicklung bedeutet der Aufstieg in die Ländermannschaft noch einmal einen Schub, findet der Mainzer Trainer Tuchel.

Wie körperlich der eher schmächtige und nicht so große Profi mittlerweile spielt, bewies er beim Führungstor in der 14. Minute, als er zuerst Sakai den Ball abluchste und sich robust wie ein Rugby-Spieler auch gegen Röcker durchsetzte, war beeindruckend. Und souverän schob Müller nach einem Pass des gerade eingewechselten Eric Choupo-Moting den Ball zum zwischenzeitlichen 3:1 ein. Die Mainzer bewiesen gegen stark spielende, aber ineffiziente Stuttgarter, dass sie wieder ein unbequemer Gegner für alle Mannschaften der Liga werden können.

Müller verdrängt Wetklo



Neben den Zugang Okazaki überzeugte auch ein weiterer Zugang: Johannes Geis, erst 19 Jahre alt, agierte im Mittelfeldzentrum erstaunlich souverän. Auch wegen ihm spielten die Mainzer "phasenweise sehr gut", wie Nicolai Müller bemerkte. Und der Spieler des Spiels vergaß nicht, seinen Namensvetter zu erwähnen, der "uns ein paar Mal im Spiel gehalten hat".

Dieser Müller heißt Heinz und hat Konkurrent Christian Wetklo nach fast zwei Jahren wieder als Nummer eins im Tor der Mainzer abgelöst. Auch wenn er beim 2:3 durch Harnik (82.) einen Fehler beging, bestätigte Heinz Müller mit etlichen tollen Paraden seinen wiedergewonnenen Status.

Aus Mainz berichtet Tobias Schächter