Christian Fuchs (l.) im Zweikampf mit Robert Lewandowski - das Hinspiel gewann der BVB mit 2:0
Christian Fuchs (l.) im Zweikampf mit Robert Lewandowski - das Hinspiel gewann der BVB mit 2:0

Ohne Subotic ins Derby

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Dortmund/Gelsenkirchen - Der "Kohlenpott" kocht - selten zuvor steckte so viel Brisanz im Emotions-Gipfel wie in der 140. Auflage (Samstag, ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Dabei stehen die angeschlagenen Schalker im Revierderby in mehrerlei Hinsicht unter Druck: Gefordert sind Punkte im Kampf um den direkten Sprung in die Champions League und ein Prestigesieg über Borussia Dortmund. Die Fans fordern sogar die Revanche für 2007.

"Es gibt angenehmere Aufgaben"

Damals schoss der BVB den Erzrivalen mit einem 2:0 am 33. Spieltag von der Tabellenspitze und ebnete damit dem VfB Stuttgart den Weg zum Titel. "Es ist alles angerichtet für ein richtig geiles Fußballspiel. Wir freuen uns darauf. Wir wollen alle Saisonziele erreichen, und dazu gehört natürlich auch ein Derbysieg", meinte BVB-Trainer Jürgen Klopp, der allerdings auf Neven Subotioc verzichten muss, der wegen einer Wadenprellung ausfällt. Klopps Kontrahent Huub Stevens stuft die Begegnung kurzum als "normal" ein und formuliert brav Komplimente in Richtung Dortmund. "Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Meister werden, liegt bei 80 Prozent."



Doch der aktuelle Spitzenreiter ist gewarnt und will am Samstag seinen Sechs-Punkte-Vorsprung seit dem Triumph über Verfolger Bayern München (1:0) am vergangenen Mittwoch verteidigen. Zur gleichen Zeit setzte es hingegen für Schalke eine ernüchternde 1:4-Pleite in Nürnberg. "Was die Aufgabe nicht leichter macht. Jetzt geht es darum, alles wieder gut zu machen gegen uns. Es gibt angenehmere Aufgaben", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Auch am Freitagabend war noch nicht klar, ob Nationalspieler Mario Götze in Schalke erstmals in der Rückrunde nach überstandener Schambein-Entzündung wieder im Kader stehen wird. "Lasst euch überraschen, ich weiß es derzeit wirklich noch nicht", so Klopp.

Heldt fordert volle Konzentration



Schalkes Sportdirektor Horst Heldt verlangt vor dem Derby "volle Konzentration", zumal der Vorsprung auf Mönchengladbach auf vier Zähler geschmolzen ist. "Wir wollen unseren Vorsprung halten und für unsere Fans gewinnen", meinte Goalgetter Klaas-Jan Huntelaar (24 Tore), und der Ex-Dortmunder Christoph Metzelder weiß nur zu genau: "Für viele ist der Derbysieg mehr wert als der Titel."

Derzeit jedoch können die Schalker allenfalls auf der Statistik aufbauen, denn die ist mit 58 Siegen gegen Dortmund noch immer positiv. Allerdings bedarf es einer gehörigen Leistungssteigerung im Vergleich zum desolaten Auftritt in Nürnberg. Eine Heim-Schlappe gegen den BVB wie das 1:3 im Vorjahr - das Horror-Szenario für Schalke wäre perfekt. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Benedikt Höwedes. Der Nationalspieler laborierte wie auch Christian Fuchs an den Folgen einer Grippe. Fuchs wird aber wohl gegen den BVB erstmals seit zwei Wochen wieder in der Anfangsformation stehen.

BVB: Nicht auf den Zufall verlassen



In Dortmund richten sie sich auf den nächsten heißen Tanz innerhalb von nur vier Tagen ein. "Das ist ohnehin ein Spiel, das aus der Saison ausgekoppelt ist. Aber wir werden es auf unsere Art angehen", versicherte Klopp. Um das Selbstvertrauen seiner Truppe muss er sich nicht sorgen, denn die ist seit 24 Spielen (letzte Niederlage am 18. September mit 1:2 in Hannover) unbesiegt und könnte auf Schalke einen Bundesliga-Rekord aufstellen.

Eine andere Statistik spricht für den BVB. Denn einen Vorsprung von sechs Zählern wurde nach dem 30. Spieltag seit Einführung der Drei-Punkte-Regel noch nie verspielt. Doch die Borussen wollen drei Wochen vor dem Saisonende nichts dem Zufall oder den Statistiken überlassen.



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