Am Samstag müssen der Mittelfeldspieler und die Borussen bei Hertha BSC ran - © © imago
Am Samstag müssen der Mittelfeldspieler und die Borussen bei Hertha BSC ran - © © imago

Sahin: "Endlich wieder Fußball mit meinen Jungs!"

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Dortmund - Man sah Nuri Sahin an, wie geschafft er nach den 90 Minuten gegen Anderlecht war - und wie zufrieden. Bei seinem Comeback nach siebenmonatiger Verletzungspause machte der BVB mit einem 1:1-Remis den Gruppensieg in der Champions League perfekt. Und Sahin lieferte gleich die Vorarbeit zum Dortmunder Tor.

Nach der Partie sprach der 26-Jährige über seinen Weg zurück auf den Platz, den Zweikampf im Dortmunder Tor, mögliche Wunschgegner im Achtelfinale und die nächste Aufgabe in Berlin.

Frage: Nuri Sahin, mit dem 1:1 gegen Anderlecht hat sich der BVB wie erhofft den Gruppensieg gesichert. Sind Sie erleichtert?

Nuri Sahin: Das war das Ziel! Wer die Champions League verfolgt, der weiß, dass man sich als Gruppenerster schon eine bessere Ausgangslage für das Achtelfinale verschaffen kann. Es ist vielleicht nur ein kleiner Vorteil im Vergleich zum Zweitplatzierten, aber es ist einer. Das haben die letzten Jahre gezeigt. Umso schöner, dass es uns gelungen ist. Und die Freude über den Gruppensieg ist im Moment auch größer als der Ärger über das Gegentor.

Frage: Sie selbst haben nach rund sieben Monaten Ihr Comeback gefeiert. Wie war’s?

Sahin: Ich bin einfach nur glücklich, dass ich endlich wieder mit dabei bin. Die Verletzung zog sich ja immer länger hin. Ich wusste nie, wann es wieder los geht. Aber jetzt war endlich der Tag da. Es ist ein superschönes Gefühl, endlich wieder Fußball zu spielen mit meinen Jungs. Dann noch Champions League, das Ganze in unserem Stadion - das war ein schöner Tag.

Frage: Was klappt schon gut bei Ihnen, wo hakt es nach der langen Pause noch?

Sahin: Ich habe mich ganz gut gefühlt. Natürlich musste ich am Ende kämpfen mit den Krämpfen, ganz klar. Mir wird bestimmt auch alles weh tun. Aber es war für mich wichtig, direkt mal über die volle Distanz von 90 Minuten zu gehen und so auch zu sehen, wie weit ich körperlich bin. Das Fußballerische wird mit jedem Spiel mehr und mehr hinzukommen. Aber ich denke, ich habe schon ein ganz ordentliches Spiel gemacht.

Frage: Wie ungewohnt war es für Sie, in einer Elf ohne Roman Weidenfeller zu stehen, der im Tor erneut Mitch Langerak den Vortritt lassen musste?

Sahin: Das ist ein Thema, das uns sicher auch in den nächsten Tagen noch in den Medien begleiten wird. Man wird immer wieder darauf angesprochen. Das Einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass wir zwei sehr gute Torhüter haben, die sich über Jahre hinweg immer wieder pushen. Die Entscheidung trifft der Trainer. Und ich bin froh, dass ich keine Entscheidung treffen muss.

Frage: Apropos Trainer: Jürgen Klopp hatte personell ordentlich durchgewechselt für diesen Abend.

Sahin: Wir haben drei wichtige Bundesligaspiele vor der Brust. Da war diese englische Woche ein guter Zeitpunkt, ein bisschen zu rotieren. Wir haben einige Spieler, die aufgrund von Verletzungen körperlich noch ein bisschen hinten dran sind. Sowohl mir als auch Olli Kirch und Kuba hat es sicher sehr gut getan, gegen Anderlecht Minuten zu bekommen.

Frage: Gibt es jetzt einen Wunschgegner für das Achtelfinale?

Sahin: Wir haben unseren Part erfüllt und sind Erster geworden. Den Rest können wir jetzt nicht mehr beeinflussen. Ich würde mir eine Partie in einem schönen Stadion wünschen. Und es muss nicht unbedingt eines sein, in dem wir schon tausend Mal gespielt haben.

Frage: Am Samstag muss der BVB in der Bundesliga bei Hertha BSC antreten (Duell-Vorschau). Was kann die Mannschaft mitnehmen nach Berlin?

Sahin: Berlin wird ein komplett anderes Spiel. Die Voraussetzungen sind ganz anders - ehrlich gesagt geht es dort um viel mehr als jetzt in der Champions League. Was wir mitnehmen können? Dass wir besonders in der zweiten Halbzeit die Fantasie hatten, zwischen die Ketten zu gehen, Torchancen herauszuspielen. Man kann sicher positive, aber auch negative Schlüsse aus diesem Spiel ziehen. Und das werden wir tun.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte