Braunschweig verkürzt trotz des Unentschiedens gegen Gladbach den Abstand zum rettenden Ufer auf drei Punkte
Braunschweig verkürzt trotz des Unentschiedens gegen Gladbach den Abstand zum rettenden Ufer auf drei Punkte

Nur Remis, aber Abstand verkürzt

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Braunschweig - War es nun ein Punktgewinn oder waren es zwei verlorene Zähler? Die Meinungen der Braunschweiger Spieler gingen nach dem 1:1-Heimremis gegen Borussia Mönchengladbach auseinander.

Lieberknecht: "Werden langen Atem brauchen"

Nach der unglücklichen Niederlage aus der Vorwoche in Nürnberg wollten die Niedersachsen mit einem Dreier den Abstand auf die vor ihnen liegenden Mannschaften verkürzen, das schafften sie nun aber auch mit diesem Unentschieden. Zum Relegationsplatz, den der HSV derzeit belegt, sind es nur noch drei statt vier Punkte.

"Wir werden einen langen Atem brauchen, das habe ich von Anfang an gesagt", erklärte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht auf der Pressekonferenz, der sich keine Sorgen um seinen Job machen muss. Er hatte unter der Woche seinen laufenden Vertrag bei den Braunschweigern bis 2017 verlängert.

Diesen von Lieberknecht geforderten langen Atem zeigte die Eintracht vor allem in der Endphase des Spiels. In den letzten 30 Minuten lautete das Torschussverhältnis zehn zu zwei für Braunschweig. "In der zweiten Halbzeit haben wir uns gute Chancen erspielt, hätten aber mehr als dieses eine Tor machen müssen", fand Offensivmann Havard Nielsen. Der Norweger packte sich dabei an die eigene Nase. "Ich arbeite zwar viel für das Team, aber ich habe in sechs Spielen noch keinen Treffer erzielt, das ist nicht gut genug für mich."

Für Nielsen war dieses Unentschieden auf dem Weg zum Klassenerhalt etwas zu wenig. "Der Punkt hilft uns zwar ein bisschen, aber im nächsten Spiel in Stuttgart müssen wir mal wieder drei holen."

Zwei gute Keeper - trotz Patzer

"Was dieses Remis wert ist, wird man erst am Ende der Saison beurteilen können", erklärt Eintracht-Torwart Daniel Davari. Er war der Unglücksrabe bei den Braunschweigern. Der iranische Nationaltorwart sah beim 0:1 nach einem Eckball von Raffael schlecht aus. "Der Ball geht irgendwie durch. Alle waren irgendwie verwundert. Erst war der erste Spieler verwundert und dann der zweite und am Ende haue ich ihn mir selbst rein. Ich hatte gedacht, dass ihn jemand wegköpft. So sieht es es dann blöd aus", gab Davari zu. Sein Trainer bescheinigte ihm genauso wie seinem Gegenüber Marc-Andre ter Stegen, dem ebenfalls ein Eigentor unterlief,  aber eine starke Leistung. "Man hat heute wieder gesehen, was Deutschland für hervorragende Keeper hervorbringt, sowohl Daniel als auch ter Stegen haben sehr stark gehalten."

Die Braunschweiger machten es den Gladbachern vor allem in der ersten Halbzeit sehr schwer und ließen in der Defensive nicht viel zu. "Wir haben ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Die Tore sind heute sehr kurios gefallen, aber wir können mit dem Punkt leben. Unsere taktische Flexibilität ist eine unserer Stärken, das trainieren wir täglich und haben es heute gezeigt", erklärte Davari.

Vertragsverlängerung beflügelt Eintracht-Spieler

Auch die Vertragsverlängerung von Trainer Lieberknecht wirkte sich positiv auf die Leistung der Braunschweiger aus. "Das ist in der Mannschaft sehr positiv angekommen. Er ist ein sehr wichtiger Baustein im Team und im Verein. Er hat ein großes Zeichen gesetzt, dass er den Weg mit uns weitergehen will", freute sich Davari, der nach seinem Torwartfehler in Halbzeit eins mehrmals in brenzliger Situation im Eins gegen Eins einen Rückstand nach dem Ausgleich verhinderte. Für Teamkamerad Mirko Boland war das Ja von Lieberknecht "eine logische Konsequenz, weil er für den Verein super gearbeitet hat".

Der Mittelfeldspieler selbst kassierte seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit im wichtigen Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart. "Heute haben wir aus meiner Sicht zwei Punkte verloren. In unserer Lage helfen nur noch Siege. Schade, dass ich ausgerechnet in Stuttgart nicht dabei sein kann, aber die Jungs werden das auch ohne mich richten."

Aus Braunschweig berichtet Alexander Barklage