Die Formkurve bei Bremens Marko Marin (r.) zeigt wieder deutlich nach oben
Die Formkurve bei Bremens Marko Marin (r.) zeigt wieder deutlich nach oben

Nur nicht nachlassen

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München - Wenn am Samstagabend der SV Werder Bremen und der 1. FC Nürnberg aufeinandertreffen (ab 18 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio), gibt es für beide Clubs nur eine Devise: Den Sieg vom vorherigen Spieltag vergolden und eine Siegesserie starten.

Die Gastgeber festigten am 22. Spieltag durch einen 3:1-Auswärtssieg im Nordderby beim Hamburger SV den 5. Platz und damit einen Europa-League-Rang, der "Club" sicherte sich beim 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg.

Schaaf erwartet anderes Spiel als gegen HSV

Der erste Sieg der Rückrunde hinterließ bei den Bremern Erkenntnisse, die optimistisch stimmen. "Solche Erfolge geben zusätzliches Selbstvertrauen. Dem Fußball, den wir zeigen wollen, nähern wir uns an. Wir haben viele gute Kombinationen gesetzt, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive miteinander agiert und viel weniger Fehler im Ballbesitz gemacht. Das hat dem Gegner wehgetan", analysiert Werder-Cheftrainer Thomas Schaaf - und soll möglichst auch dem nächsten Kontrahenten schmerzen.

Von alleine jedoch gelingt das nicht. Schaaf nennt die Maßgaben: "Es sind kleine Schritte bemerkbar und wir können noch mehr davon abrufen. Aber wichtig ist, dass man auch für den nächsten Schritt bereit ist und sich nicht darauf ausruht. Es geht nicht von alleine in die richtige Richtung weiter." Eine andere Mannschaft wartet, mit anderen Ausrichtungen, taktischen Gepflogenheiten und Stärken. "Nürnberg wird uns nicht so viel Raum geben wie der HSV, sondern wie so oft agieren. Sie werden sehr kompakt auftreten, uns so wenige Räume wie möglich geben und vor allem versuchen, sehr schnell umzuschalten", ahnt der 50-Jährige.

Seine Mannschaft sollte es daher vermeiden, die Konzentration leichtfertigt zu verlieren - etwa im Duell mit den robusten Balleroberern Timmy Simons oder Hanno Balitsch. Denn dann kann man eiskalt erwischt werden. Wenn Mittelfeldspieler Jens Hegeler genaue lange Bälle verteilt, die flinken Außenspieler Timothy Chandler oder Alexander Esswein dadurch im Konter in Szene gesetzt werden und im Angriffszentrum in Tomas Pekhardt ein Spieler mit einigem Potential lauert. Vor solchen Situationen warnt Thomas Schaaf.

Gäste durchaus selbstbewusst

"Unsere Siege zeigen, dass wir im Abstiegskampf gestählt sind", bezeugt FCN-Trainer Dieter Hecking und blickt entschlossen der Hürde Werder entgegen. "Bremen hat nach wie vor eine Mannschaft, die einem weh tun kann, die aber auch Schwächen in der Rückwärtsbewegung gezeigt hat. Ich erwarte, dass meine Mannschaft das erkennt, Geschlossenheit gegen den Ball an den Tag legt, aber auch den Mut hat, in der Offensive Akzente zu setzen. Warum soll uns das nicht gelingen?"

Der "Club" reist mit Zuversicht nach Bremen, wo die heimischen "Grün-Weißen" bislang nur eine Niederlage in zehn Heimspielen einstecken mussten. Geht es nach dem Willen der Gastgeber, soll auch am Samstag die optimale Ausbeute eingefahren werden, um die eigene Position noch weiter zu festigen. "Da, wo wir stehen, gehören wir momentan hin. Zu den ersten Vier zählen wir nicht, aber wir wollen die große Möglichkeit nutzen, um uns für die Europa League zu qualifizieren. Dafür sind wir gefordert, weiter zu gewinnen", verdeutlicht Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs. Denn Leverkusen und Hannover sind Werder unmittelbar auf den Fersen.

Ausfälle auf beiden Seiten

Die Bremer müssen weiterhin auf die beiden etatmäßigen Innenverteidiger Naldo (Außenbandanriss) und Sebastian Prödl (Kieferbruch) verzichten. Zudem fallen Sebastian Boenisch, Tim Borowski und Aaron Hunt verletzungsbedingt aus.

Auf "Club"-Seite werden mit Mike Frantz, Javier Pinola, Alex Stephan und Per Nilsson vier Akteure nicht zur Verfügung stehen. Frantz und Stephan haben sich einen Muskelfaserriss zugezogen, Nilsson und Pinola sind nach ihren Verletzungen noch nicht so weit, um schon im Spiel gegen Werder wieder eine Alternative zu sein. Für Alexander Stephan wird Patrick Rakovsky im Aufgebot stehen.



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