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Augsburgs Daniel Baier (l.) leistet als einer der wenigen Fuggerstädter Widerstand gegen die Bayern-Dominanz (© Imago)
Augsburgs Daniel Baier (l.) leistet als einer der wenigen Fuggerstädter Widerstand gegen die Bayern-Dominanz (© Imago)

Nur Baier fordert die Bayern-Stars

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München - "Augsburg träumt", hatte die "Augsburger Allgemeine" im Sportteil ihrer Samstagsausgabe getitelt. Von einer Sensation des FCA in München, war gemeint. "Leider haben wir gegen die Bayern noch nie einen Punkt geholt. Das sollte sich ändern", wurde Linksaußen Tobias Werner zitiert. Hat es sich aber nicht. Und noch schlimmer: Die Truppe von Markus Weinzierl deutete nicht einmal ansatzweise Stolpersteinqualität an.

Baier mit starker Entwicklung

Wo waren sie geblieben, die Unbekümmertheit, die Courage, der Vorwärtsdrang - Tugenden, mit denen sich der FCA im bisherigen Saisonverlauf Respekt verschafft hatte, selbst bei den Niederlagen gegen die haushohen Favoriten Borussia Dortmund (0:4), Schalke 04 (1:4) und Bayer Leverkusen (1:2). "Wir haben etwas mutlos gespielt", legte denn auch Daniel Baier nach der den Finger in die Wunde.



Der 29 Jahre alte Sechser war der einzige Feldspieler, der an das Niveau der gegnerischen Superstars wenigstens in etwa heranreichte. Kampfstark, immer in Bewegung und passsicher, bemühte sich der Edeltechniker um konstruktiven Aufbau - ein Unterfangen allerdings, das angesichts der Harmlosigkeit seiner Mitstreiter zwangsläufig zum Scheitern verurteilt sein musste.

Die Entwicklung, die der in Köln geborene und in Aschaffenburg aufgewachsene Sohn des früheren Profis Jürgen Baier genommen hat, ist erstaunlich. 2010/11, in der Aufstiegssaison des FC Augsburg, stand er nur 17 Mal im Kader, spielte - meist als Rechtsaußen aufgeboten - eine Nebenrolle. Doch dann stellte der seinerzeitige Trainer Jos Luhukay sein System um: von 4-4-2 auf 4-2-3-1. Der im Talentschuppen der Münchner Löwen ausgebildete Daniel Baier rückte in die Zentrale - und schaffte auf dieser Position den Durchbruch.

Keine Ausreden



Von den bislang 80 Bundesligaauftritten des FCA verpasste der am 30. Januar 2010 zum zweiten Mal vom VfL Wolfsburg nach Augsburg gewechselte Mittelfeldspieler nur zwei. Auch darin dokumentiert sich der Wandel vom Mitläufer zum Führungsspieler, der nicht nur eine feste Größe ist, sondern gar als unverzichtbar gilt.

Für seinen Realitätssinn spricht, dass er nicht nach Ausreden sucht. "Wir hätten auch hier in München besser spielen können" - mit dieser Aussage verdeutlichte er, dass die Mannschaft die Ursachen für die Niederlage allein bei sich selbst suchen müsse.

Chance zur Revanche im DFB-Pokal



Mit der unstrittigen Klasse des Gegners zu argumentieren, sei zu einfach. Daniel Baier: "Deshalb bin ich über das Ergebnis sehr enttäuscht. Auch wenn es beim FC Bayern zustande gekommen ist."

Die Gelegenheit zur Korrektur bietet sich schon bald: Am 4. Dezember erwartet der FCA den Deutschen Rekordmeister im Achtelfinale des DFB-Pokals. Dann darf Augsburg wieder träumen. Von einer Sensation.

Aus Augsburg berichtet Reinhart Kruse