Hiroshi Kiyotake erwischte in Hoffenheim nicht seinen besten Tag und konnte dem Spiel der Franken keine Impluse verleihen
Hiroshi Kiyotake erwischte in Hoffenheim nicht seinen besten Tag und konnte dem Spiel der Franken keine Impluse verleihen

Nürnberg am Limit angelangt

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Nürnberg - Michael Wiesinger ist kein Mann lauter Worte, er spricht leise und immer sachlich. Trotzdem war der Trainer des 1. FC Nürnberg "enttäuscht" vor allem über die erste Halbzeit bei der bei der TSG 1899 Hoffenheim. Die erhoffte Rehabilitation ist den Franken nach der bitteren Derby-Pleite gegen Absteiger SpVgg Greuther Fürth in Baden nicht gelungen.

Nürnberg am Limit

Schmeichelhaft war der 0:2 Rückstand nach den ersten 45 Minuten gegen klar überlegene Hoffenheimer. Und auch nach dem 1:2 durch den verwandelten Foulelfmeter von Timmy Simons (58.) blieben die Nürnberger in der Offensive zu harmlos, um das Ergebnis zu verbessern. Ohne die etatmäßigen Innenverteidiger Klose (verletzt) und Nilsson (gesperrt) war die zentrale Defensive der Nürnberger nie stabil. Routinier Simons und Startelf-Debütant Berkay Dabanli litten in der Innenverteidigung unter dem laschen Spiel des Nürnberger Mittelfelds.



Nach drei Niederlagen in Serie geht es für den FCN nun vor allem darum, in den letzten drei Saisonspielen, die Runde professionell zu beenden. Zumal es nach dem Heimspiel am kommenden Wochenende gegen Leverkusen noch gegen die abstiegsbedrohten Teams aus Düsseldorf und Bremen geht. Wiesinger sagt: "Wir werden Sorge tragen, dass wir die Saison vernünftig zu Ende spielen."

Im Prinzip steht der FCN dort, wo ihn die meisten Experten erwartet haben vor der Runde. Mit respektablen 38 Punkten auf Rang 13. Doch besonders die Derby-Niederlage gegen Fürth hat zuletzt für schlechte Stimmung bei vielen Fans gesorgt. Außerdem kommt die Mannschaft nun schon seit sechs Spielen in Serie nicht gut in die jeweiligen Partien hinein. Und Wiesinger ergänzt: "Die Phasen, in denen wir zeigen, zu was wir in der Lage sind, sind in den letzten Spielen zu kurz."

Vielleicht ist die gute Phase mit den vielen guten Ergebnissen zu Beginn der Rückrunde, in denen die Mannschaft immer am Leistungslimit spielte, nicht spurlos an den Profis vorbeigegangen. Kapitän Raphael Schäfer meint: "Die Mannschaft pfeift aus den letzten Löchern" - meint: Körperlich ist bei einigen Akteuren ein Verschleiß am Ende dieser Saison festzustellen.

Zu hohe Erwartungen in Franken



Im Vorgriff auf die neue Runde testet Wiesinger nun auch einige Akteure, so bekam auf der linken Verteidigerposition Marvin Plattenhardt den Vorzug vor Routinier Javier Pinola. Und nach der Pause spielte auch Talent Niklas Stark für den enttäuschenden Markus Feulner im Mittelfeld. Das Eigengewächs machte ein ordentliches, aber kein starkes Spiel. Nicht nachhaltig empfehlen konnte sich Winterzugang Mu Kanazaki, der in der 65. Minute für Mike Frantz gekommen war. Besonders Anspannung vermissen ließen aber Mittelstürmer Sebastian Polter, Außenstürmer Alexander Esswein und Rechtsverteidiger Timothy Chandler.

Kapitän Schäfer meint, die Erwartungen seien nach den guten Ergebnissen vielleicht zu hoch gewesen. "Das ist ja keine Mannschaft, die für die oberen Plätze zusammengestellt worden ist", sagt er. Und dass nach Erreichen eines Zwischenziels Spieler auch mal durchatmen, sei normal. Aber jetzt gelte es, die letzten drei Spiele noch einmal alles zu geben und die Saison gut zu Ende zu spielen. Da spricht er seinem Trainer aus dem Herzen.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter