Vor dem Spiel bei Tottenham Hotspur durften die Werder-Profis schon mal an der White Hart Lane trainieren
Vor dem Spiel bei Tottenham Hotspur durften die Werder-Profis schon mal an der White Hart Lane trainieren

Notelf soll es richten

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London - Naldo, Claudio Pizarro, Sebastian Boenisch, Wesley, Tim Borowski, Mikael Silvestre, Marko Arnautovic, Christian Vander, Petri Pasanen und Torsten Frings - nur ein Spieler fehlt noch auf der Liste der verletzten oder gesperrten Werder-Profis, und man hätte eine schlagkräftige Elf zusammen.

Ohne diese zehn Spieler wollen die Bremer in der Champions-League-Partie bei Tottenham Hotspur (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) bestehen. Nur mit einem Sieg können die "Grün-Weißen" das kleine Fünkchen Hoffnung auf den Einzug ins Achtelfinale am Leben erhalten.

"Werden enger zusammenrücken"

Trainer Thomas Schaaf hat dieses Maß an Ausfällen zwar noch nicht erlebt, die Flinte wirft er deshalb aber noch lange nicht ins Korn. "Es wird schwer, aber wir werden unsere Chance suchen und mit dieser Einstellung in das Spiel gehen", erklärte er auf der Pressekonferenz am Dienstag.

Dass es nicht einfach werden wird, das weiß auch Clemens Fritz: "Aber wir müssen wieder Schritt für Schritt nach vorne kommen. Es ist natürlich nicht ideal mit den vielen Ausfällen, aber wir werden die Situation annehmen und werden noch enger zusammenrücken."

Seinen Worten mag man kaum Glauben schenken, wirft man einen Blick auf den vorläufigen Kader der Norddeutschen. Oder kennen Sie Clemens Schoppenhauer? Der 18-Jährige ist einer von sieben mitgereisten U-23-Spielern. Er wäre sogar noch für die U 19 von Werder spielberechtigt, trainierte am Montag erstmals mit den Profis und steht womöglich vor seinem Debüt in der "Königsklasse".

Dominik Schmidt vor Champions-League-Debüt

Der Innenverteidiger nahm seine Nominierung mit viel Humor: "Ich weiß nicht, ob mich die Spieler vorher kannten. Natürlich bin ich etwas aufgeregt gewesen, aber die richtige Nervosität kommt erst morgen, wenn wir zum Stadion fahren."

Als sicherer Kandidat für die Startelf gilt Dominik Schmidt. Der Defensiv-Allrounder wird wohl auf der linken Seite der Viererkette zum Einsatz kommen. Champions-League-Luft schnupperte er schon beim 0:4 in Mailand, als er zumindest auf der Bank Platz nehmen durfte.

Schmidt kann den Anpfiff im Stadion an der White Hart Lane kaum erwarten. "Was gibt es Schöneres, als in England in einem Stadion mit so einer Atmosphäre aufzulaufen? Davon träumt doch jedes Kind", so Schmidt.

Tottenham bangt um van der Vaart

Felix Kroos dürfte beim nächsten Familienabend eine Menge zu erzählen haben. Seinen Bruder Toni konnte der 19-Jährige noch am Vorabend beim Champions-League-Spiel der Bayern in Rom im TV bewundern. Nun kann Felix Kroos wahrscheinlich schon bald mitreden, wenn es um das ganz große europäische Geschäft geht. Seine Premiere als Spielgestalter hinter den Spitzen ist auch fast fix. "Ich habe viel Respekt vor Tottenham. Aber wenn wir als Einheit auftreten, dann können wir auch da was holen", gab Kroos auf jeden Fall schon einmal eine mutige Marschroute vor.

Mit einem Blick auf den Gegner darf den Werder-Fans angesichts der prekären Personalsituation aber zu Recht bange werden. Denn Tottenham hat momentan einen Lauf und zuletzt in der Liga nach einem 0:2 noch mit 3:2 im Derby bei Arsenal gewonnen.

Und Trainer Harry Redknapp kann zudem personell aus dem Vollen schöpfen. Zumindest fast. Denn mit Rafael van der Vaart ist der überragende Akteur der vergangenen Wochen wegen einer Sprunggelenksverletzung fraglich.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Tottenham: Gomez - Hutton, Gallas, Kaboul, Assou-Ekotto - Lennon, Jenas, Modric, Bale - van der Vaart - Crouch

Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Prödl, Schmidt - Bargfrede, Jensen - Kroos, Hunt, Marin - Almeida

Schiedsrichter: Olegario Benquerenca (Portugal)

Michael Reis