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Sergej Barbarez (r.) spielte zwischen 2000 und 2006 in Hamburg und von 2006 bis 2008 in Leverkusen
Sergej Barbarez (r.) spielte zwischen 2000 und 2006 in Hamburg und von 2006 bis 2008 in Leverkusen

Nord-Derby als Schachspiel?

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Was für den neutralen Beobachter im schlimmsten Fall sogar Langeweile hervorrufen könnte, ist ein Fest für die eingefleischten Fans - und natürlich für gewiefte Taktiker. Soll ein Trainer in den verschiedenen Wettbewerben etwas ausprobieren, den Gegner verwirren?

Diese Fragen werden sich auch Martin Jol und Thomas Schaaf stellen, wenn sich der Hamburger SV und Werder Bremen zwischen dem 22. April und dem 10. Mai in vier direkten Duellen gegenüber stehen.

Barbarez mit Bayer drei Mal gegen den HSV

"Ich hätte als Spieler nichts dagegen gehabt, vier Mal in so kurzer Zeit gegeneinander antreten zu müssen", sagte Sergej Barbarez in der "Welt am Sonntag".

Der jetzige Hamburger Aufsichtsrat muss es wissen, in der vergangenen Saison duellierte sich Barbarez immerhin drei Mal innerhalb eines Monats als Spieler von Bayer Leverkusen mit "seinem" HSV.

Nach einem 1:1-Unentschieden in der Bundesliga trafen beide Clubs im UEFA-Cup-Viertelfinale aufeinander. Die Norddeutschen werden sich allerdings weniger gern an diese Serie erinnern. Die "Werkself" zog im März 2008 nämlich durch ein 2:3 in Hamburg und einen 1:0-Heimsieg aufgrund der mehr geschossenen Auswärtstore - das erste davon erzielte übrigens der Bosnier - in die nächste Runde ein.

Trainer im Fokus

Bremens Ehrenspielführer Marco Bode sieht das vierfache Nord-Derby kritischer - besonders die zwei Europapokal-Spiele. "Nationale Duelle haben nun mal nicht den Charakter von UEFA-Pokal-Partien. Die Spieler kennen sich in- und auswendig, es fehlt der Reiz des Neuen", vermutet Bode.

Aber auch er freut sich auf die Serie und schaut besonders auf die Trainer: "Das Ganze hat etwas von einem Schachspiel, wo sich die Trainer den nächsten taktischen Zug überlegen und darüber nachdenken kann, was der andere tun wird. Das ist der besondere Reiz, in so kurzer Zeit vier Spiele zu haben."

Auf die Reaktionen von Jol und Schaaf ist auch Barbarez gespannt. Der 37-Jährige sieht den Niederländer des HSV im Vorteil: "Er scheut auch nicht das Risiko, mal etwas zu verändern oder anders spielen zu lassen. Unser Trainer ist enorm mutig, deswegen sind wir nicht leicht auszurechnen."

Spezialisten für Mehrfach-Duelle

Das viermalige Aufeinandertraffen zwischen Hamburg und Bremen ist ein Novum, neben der genannten Paarung HSV gegen Bayer gab es aber auch schon ein weiteres Dreifach-Duell deutscher Clubs innerhalb kurzer Zeit.

Der FC Bayern München maß 1999 drei Mal seine Kräfte mit dem 1. FC Kaiserslautern. In der Champions League gewann der FCB beide Partien gegen die "Roten Teufel" zu Null (2:0, 4:0). Doch in der Bundesliga revanchierten sich die Pfälzer mit einem 2:1-Heimerfolg.

Der Rekordmeister ist übrigens deutschlandweit der Spezialist für Duelle innerhalb weniger Tage gegen denselben Gegner. Bis auf die eine Niederlage in Lautern 1999 stehen in den vergangenen zehn Jahren zwölf Bayern-Siege bei 13 Anläufen zu Buche.