Norbert Meier (r.) und sein Assistent Frank Heinemann - das neue Darmstädter Trainerduo - © © gettyimages / Alexander Scheuber
Norbert Meier (r.) und sein Assistent Frank Heinemann - das neue Darmstädter Trainerduo - © © gettyimages / Alexander Scheuber

Norbert Meier ist "heiß" auf den Start mit Darmstadt 98

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Darmstadt - Der SV Darmstadt 98 hat am Mittwoch seinen neuen Trainer offiziell vorgestellt. Norbert Meier präsentierte sich voller Vorfreude und verriet, wie er die Lilien ein weiteres Jahr in der Bundesliga halten möchte.

Meier: "Eine richtige Herausforderung"

Kaum hatte Norbert Meier den Konferenzraum 207 im Darmstadtium betreten, startete das Blitzlichtgewitter der anwesenden Fotografen. Fast ein Dutzend TV-Kameras verfolgten zusätzlich den Weg des neuen Lilien-Cheftrainers auf seinen Platz. Ein medialer Ansturm, den Präsident Rüdiger Fritsch augenzwinkernd mit den Worten kommentierte: "Leute, es ist doch nur Fußball".

So stark das öffentliche Interesse an der offziellen Trainer-Vorstellung war, so sehr spürte man auch die Begeisterung des neuen Trainerteams für die neue Aufgabe beim SV 98.

"Ich freue mich, dass wir ab sofort gemeinsame Wege gehen. Wir werden nichts anderes im Kopf haben als Darmstadt 98", lauteten die ersten Worte Meiers an die Medienvertreter.

Trotz der geballten Erfahrung von 331 Bundesliga-Spielen als Spieler und mehr als 500 Partien als Coach ließ der neue Cheftrainer der Lilien keinen Zweifel aufkommen, dass die neue Station nochmal einen besonderen Reiz versprüht: "Das hier ist Bundesliga und damit eine richtige Herausforderung. Ich bin heiß darauf, diese Aufgabe anzunehmen."

Die starke Saison der Aufsteiger im Video:

Um überhaupt die Chance zu haben, den anstehenden Weg zu meistern, setzt Meier auf bereits vorhandene Tugenden: "Die Mannschaft lebt vom Teamgeist und dem Zusammenhalt. Wir müssen alles mit der nötigen Ruhe und Konzentration angehen, fokussiert und als ein Team, das auf den Platz geht und Fußball-Deutschland zeigen will, dass es wieder für Überraschungen gut ist."

Denn: Eine Überraschung wäre ein erneuter Klassenerhalt der Lilien in jedem Fall. Die Außenseiterrolle sieht Meier dabei auch als Chance für seine neue Mannschaft:  "Wir werden bei 99,9 Prozent aller Leute als erster Abstiegskandidat gehandelt. Das muss uns stark machen. Es gibt hier die Mentalität 'Theo gegen den Rest der Welt' und genauso müssen wir auch dieses Jahr wieder angehen."

Dabei zur Seite stehen wird Meier mit Frank Heinemann ein ebenfalls sehr erfahrener Mann, der seinem "Vorgesetzten" in Sachen Vorfreude in keiner Weise nachsteht: "Es ist toll, an dieser Entwicklung teilhaben zu dürfen. Wir stehen noch am Anfang und können viele Sachen bewegen. Es wäre schön, nach Saisonende wieder zusammenzusitzen und zu sagen 'Wir haben es geschafft'."

Meier: "Es ist vieles gut hier"

Bereits zu Beginn der offiziellen Vorstellung hatte Präsident Rüdiger Fritsch erklärt, dass es für den SV 98 auch in der Spielzeit 2016/17 nur um den Verbleib in der Bundesliga gehen kann: "Der minimale Erfolg der anderen, nämlich der Klassenerhalt, wäre für uns der maximale Erfolg", so Fritsch, der neben der inhaltlichen Fachkenntnisse des neuen Trainerteams auch auf die Punkte "Sachverstand, Ruhe und Souveränität" verwies, die bei der Trainerauswahl schlussendlich "im Vordergrund" gestanden hatten.

Eben diese Ruhe strahlte Meier auch aus, als er auf die Besonderheiten seines neuen Standortes angesprochen wurde: "Es wird nicht alles von heute auf morgen gehen, aber alle wollen das Bestmögliche für den Verein erreichen. Auch auf meinen bisherigen Stationen wurde nicht der rote Teppich ausgerollt", so der Fußball-Lehrer, bevor er mit einem Grinsen ergänzte: "Bislang wurde der beheizbare Trainingsplatz oftmals kurz nach meinem Abschied fertiggestellt. Hier fange ich erst an und der Platz ist schon da."

Auf eben jenen Trainingsplätzen wird Meier ab dem 25. Juni mit den Lilien auf das große Ziel hinarbeiten. Und dabei nicht alles auf den Kopf stellen: "Jeder Trainer hat seine eigenen Vorstellungen. Das ist ganz normal. Es kommen neue Dinge, es werden aber genauso Dinge beibehalten. Es ist vieles gut hier."

Auch eine totale Abkehr vom bisherigen Spielstil schwebt dem 57-Jährigen nicht vor: "Wir werden kein Tiki-Taka spielen. Ich hätte auch gerne 80 Prozent Ballbesitz, aber das wird wahrscheinlich nicht stattfinden", blickte Meier voraus, um seine Aussagen dann mit einer einfachen Weisheit zu beenden: "Im Endeffekt ist der Fußball schön, der erfolgreich ist."