Hängende Köpfe: Mit dem 1:3 bei Fortuna Düsseldorf kassierte der VfB Stuttgart bereits die vierte Niederlage in Folge
Hängende Köpfe: Mit dem 1:3 bei Fortuna Düsseldorf kassierte der VfB Stuttgart bereits die vierte Niederlage in Folge

"Noch ist es nicht zu spät"

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Düsseldorf - Es wurde wieder nichts. Viel hatte sich der VfB Stuttgart für die Partie bei Fortuna Düsseldorf vorgenommen. Doch trotz aller guten Vorsätze und einiger Umstellungen in der Mannschaft kassierten die Schwaben mit dem ihre vierte Niederlage in Folge.

"Das ist unfassbar"

Langsam macht sich Verunsicherung breit. Nach dem schweren Patzer von Cristian Molinaro bei der 0:2-Pleite gegen den FC Bayern München in der Vorwoche leisteten sich erneut gestandene Spieler eklatante Fehler. Diesmal waren es Serdar Tasci, William Kvist und Sven Ulreich, die bei allen drei Gegentoren nicht gut aussahen.



"Es zieht sich durch die Rückrunde, dass wir Geschenke verteilen, das ist unfassbar", ärgerte sich Christian Gentner, der nicht nur wegen seines Tore noch zu den wenigen besseren VfB-Spielern an diesem Samstag in Düsseldorf zählte. "Das müssen wir schleunigst abstellen, um den Abstand nach unten nicht kleiner werden zu lassen. Alles andere ist im Moment Tagträumerei."

Es ziehen dunkle Wolken über Stuttgart auf. Die aktuelle Verfassung ist nach vier Pleiten mit jeweils zwei Treffern Differenz eher besorgniserregend. Obwohl der VfB drei neue Spieler verpflichtet und Trainer Bruno Labbadia seinen Vertrag verlängert hat und die Stimmung dementsprechend positiv war, konnte die Mannschaft nicht überzeugen. In dieser Verfassung muss der Blick eher nach unten gerichtet werden. Auch wenn Sportdirektor Fredi Bobic bemüht war, Gelassenheit zu demonstrieren.

Umstellungen greifen nicht



"Bleiben Sie locker", beschied Bobic einem Journalisten auf die Frage, ob man sich Sorgen machen müsse, wenn jetzt schon den Leistungsträgern spielentscheidende Fehler unterliefen. "Es ist nicht so einfach, wie ein Schreiber sich das vorstellt, etwas Zählbares aus viel Ballbesitz zu machen. Düsseldorf steht hinten drin und macht das sehr gut. Das sind ihre Tugenden. Unser Manko waren die fehlende Kreativität und der Torabschluss."

Fünf Umstellungen hatte Labbadia gegenüber dem Bayern-Spiel vorgenommen und etwas überraschend unter anderem auf Shinj Okazaki und Ibrahima Traore verzichtet. Die erhoffte Wirkung blieb aus. "Man kann nach dem Spiel immer über die Aufstellung diskutieren", meinte Bobic. "Aber es standen immer noch elf Spieler auf dem Platz, die qualitativ besser sind als die von Düsseldorf. Und sie haben es nicht hinbekommen, das Spiel zu gewinnen, weil sie zu viele einfache Fehler gemacht haben."

"Wissen, wo wir ansetzen müssen"



So steht der VfB vor dem Spiel gegen Werder Bremen am kommenden Samstag mächtig unter Druck. In der Vergangenheit hielten die Schwaben dem meistens Stand. Gerade in der traditionell besseren Rückrunde. "Wir können uns aber nicht darauf verlassen, dass wir wieder eine gute Rückrunde spielen wie in den vergangenen Jahren", warnte Gentner. "Es wird gegen Bremen ein schweres Spiel. Da zählen nur drei Punkte. Noch ist es nicht zu spät. Wir dürfen jetzt auch nicht alles nur schwarz sehen. Aber wir werden an den Ergebnissen gemessen." Und die stimmen derzeit nicht.

"Die Tabelle ist nicht wichtig", sagte Bobic, der darauf setzt, dass die Mannschaft wie auch in der Hinrunde nach einem ähnlich schlechtem Start wieder die Kurve kriegt. "Es ist nicht das erste Mal, dass wir eine solche Phase haben in den vergangenen Jahren. Wir sind immer wieder erstarkt daraus hervorgegangen. Wir wissen, wo wir ansetzen müssen."

Aus Düsseldorf berichtet Tobias Gonscherowski