DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (l., mit Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball) bleibt dem DFB bis 2016 treu
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (l., mit Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball) bleibt dem DFB bis 2016 treu

Niersbach bis 2016 wiedergewählt

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Nürnberg - Wolfgang Niersbach ist als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wiedergewählt worden. Auf dem 41. ordentlichen Bundestag des DFB in Nürnberg erhielt Niersbach die Stimmen aller 259 stimmberechtigten Delegierten. Die neue Amtszeit läuft bis zum nächsten ordentlichen Bundestag 2016.

"Stehe mit voller Überzeugung für die Einheit des Fußballs"

"Ich freue mich sehr über dieses klare Votum und das große Vertrauen, dass mir entgegen gebracht wird. Es ist schön, die absolute Unterstützung der Landes- und Regionalverbände und des Ligaverbandes zu spüren. Für mich ist es eine Bestätigung meiner Arbeit und Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen”, sagte Niersbach.



In seiner Grundsatzrede skizzierte Niersbach die Kerninhalte seiner Präsidentschaft. Dabei nahm er Bezug auf das Motto des Bundestags: Fußball ist Zukunft - Vereint. Innovativ. Leistungsstark. "Ich stehe mit voller Überzeugung für die Einheit des Fußballs. Ehrenamt, Profis, Basis, Spitze: Gemeinsam sind wir stark”, sagte der DFB-Präsident.

Dr. Reinhard Rauball, als Präsident des Ligaverbandes auch gleichzeitig 1. DFB-Vizepräsident, wurde in Nürnberg ebenso bestätigt wie die weiteren Liga-Vizepräsidenten Christian Seifert (Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung), Peter Peters und Harald Strutz.

Dr. Rauball äußert sich zum Thema Torlinientechnik



Rauball äußerte sich in Nürnberg auch zum Thema Torlinientechnik. Der Ligapräsident sieht das größte Hindernis auf dem Weg zur Einführung einer Torlinientechnik im deutschen Fußball durch eine Entscheidung der Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) aus dem Weg geräumt. Das IFAB beim Weltverband FIFA hatte die Fehlertoleranzgrenze für die Systeme am Donnerstag von 3 cm auf 1,5 cm halbiert - dies hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) zur Bedingung erhoben, um zu einem nicht benannten Zeitpunkt grünes Licht für die Torlinientechnik zu geben.

"Wir haben viel Kritik dafür einstecken müssen, dass wir uns noch gegen eine Torlinientechnik verwehrt haben, weil wir die Toleranzgrenze von drei Zentimetern als zu hoch erachtet haben. Das Board hat uns mit seiner Entscheidung bestärkt, denn das wäre auch unser Vorschlag gewesen", sagte Rauball: "Ich habe die FIFA schon oft kritisiert, aber in diesem Fall muss ich sie loben."

Allerdings werde die DFL an ihrer Vorgehensweise und dem zeitlichen Rahmen bis 2015 festhalten. "Wir lassen uns nicht treiben", sagte Rauball auf einer Pressekonferenz im Anschluss an den DFB-Bundestag: "Wir wollen auch die Ergebnisse der anderen europäischen Ligen abwarten." Davon hänge auch ab, ob die 2. Bundesliga ebenfalls mit einbezogen werde. Rauball: "Dem Eindruck, dass die Torlinientechnik in den nächsten Tagen kommt, muss ich entgegentreten."

Die DFL hatte zuletzt trotz des Phantomtors des Leverkuseners Stefan Kießling am vergangenen Freitag ihre Forderung nach genaueren Messtechniken erneuert. Wegen der aus Sicht des Liga-Verbandes unzureichenden Toleranz bei den schon von der FIFA oder auch der englischen Premier League eingesetzten Systemen hatte die DFL die Einführung der Torlinientechnik bislang frühestens für 2015 in Aussicht gestellt.

Grundlagenvertrag bestätigt



Außerdem ist in Nürnberg der bereits seit geraumer Zeit ausverhandelte Grundlagenvertrag zwischen dem DFB und dem Ligaverband bestätigt worden. Seit 2001 besteht der Grundlagenvertrag und wurde bis 30. Juni 2017 verlängert. "Der Grundlagenvertrag ist das Grundgesetz des deutschen Fußballs", sagte Ligapräsident Reinhard Rauball auf einer Pressekonferenz im Anschluss an den DFB-Bundestag: "Die Profis haben gezeigt, dass ihnen die Amateure nicht egal sind."

Die Generalversammlung der Liga hatte das Vertragswerk bereits abgesegnet. Der Grundlagenvertrag regelt das Verhältnis des Dachverbandes zum Profi-Fußball und auch die jeweiligen Geldflüsse.