Immer unter Hochspannung: Gladbachs Trainer Hans Meyer
Immer unter Hochspannung: Gladbachs Trainer Hans Meyer

Nichts für schwache Nerven

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Alfred Hitchcock gilt als einer der Meister des Thrillers. Seine Filme standen und stehen für nervenaufreibende Spannung und Gänsehautfeeling - für den Zuschauer kaum zum Aushalten.

Aber was Hitchcock konnte, kann die Bundesliga auch. Spannung, Gänsehautfeeling und nervliche Höchstbelastung bietet die deutsche Eliteklasse den Fans Spieltag für Spieltag. Aber am Mittwoch heißt es in Cottbus: Achtung, Hochspannung! Dieses Spiel ist nichts für schwache Nerven! (ab 19:30 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio)

"Wir müssen drei Punkte holen!"

Wenn sich ab 20 Uhr der FC Energie Cottbus und Borussia Mönchengladbach gegenüber stehen, ist Nervenstärke gefragt. Für beide Mannschaften geht es um enorm wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Die Gastgeber stehen nach dem 31. Spieltag mit 27 Punkten auf dem 17. Rang, die Borussia rangiert ebenfalls mit 27 Punkten auf dem 15. Platz. Der Gewinner dieser Partie macht einen riesigen Schritt in Richtung rettendes Ufer, der Verlierer steckt bis zum Hals im Abstiegssumpf.

Das Spiel steht ganz unter dem Motte: Ein "Dreier" muss her, egal wie! "Wir müssen auf Sieg spielen", gibt denn auch Energie-Trainer Bojan Prasnikar die Marschroute vor. "Das ist ein unglaublich wichtiges Spiel", so Prasnikar weiter. "Wir haben noch zwei Heimspiele und brauchen diese zwei Siege." Manager Steffen Heidrich stößt ins gleiche Horn: "Wir müssen drei Punkte holen!"

Die 1:3-Niederlage gegen die Bayern am vergangenen Wochenende ist vergessen, der Blick nach vorne gerichtet. Prasnikar fordert von seinen Mannen vor allem Konzentration und Aggressivität und warnt vor den Gästen: "Gladbach ist in der Lage, sehr gefährliche Konter zu fahren."

Bitterer Ausfall

Aber nicht nur die Defensive ist gefragt. Denn: Wer gewinnen will, muss auch Tore schießen. Ein Garant dafür war zuletzt Dimitar Rangelov. Doch ausgerechnet der Bulgare, der in dieser Saison bereits neun Tore erzielte, fällt gegen die "Fohlen" aus. Der Stürmer hatte sich im Spiel gegen die Bayern eine schwere Bänderdehnung im Sprunggelenk zugezogen. Helfen würde da wohl nur noch ein medizinisches Wunder.

Für Rangelov wird aller Voraussicht nach Branko Jelic in die Bresche springen. "Er wird seine Chance bekommen. Ich glaube, er wird uns helfen", gibt sich Prasnikar optimistisch. Auch Ivica Iliev ist nicht mit von der Partie. Der Serbe laboriert noch an einer Leistenverletzung. Zudem ist Cagdas Atan ganz sicher nicht dabei. Der Türke ist wegen der zehnten Gelben Karte gesperrt.

Gladbach mit Erfolgserlebnis im Rücken

Die Gäste vom Niederrhein reisen mit einer breiten Brust in die Lausitz. Am vergangenen Spieltag feierte die Mannschaft von Trainerfuchs Hans Meyer einen 1:0-Last-Minute-Sieg gegen den FC Schalke 04 und verließ damit die Abstiegsränge.

Das war aber nur der erste Schritt. Denn nur mit einem erneuten Sieg kann man sich etwas Luft nach unten verschaffen. Bei einer Pleite wird's ganz eng. "Der Verlierer des Spiels ist zwar noch nicht abgestiegen, aber der Gewinner hat einen echten Schritt zum Klassenerhalt getan", prophezeit Meyer.

"Ich würde beim Blick auf die Tabelle kein Geld wetten, wer drin bleibt. Aber wer auf Gladbach setzt, macht alles richtig", schickt der 66-Jährige mit seinem gewohnten Witz noch hinterher.


Vier "Fohlen" nicht dabei

Verzichten muss der Borussen-Coach auf ein Quartett. Mittelfeldspieler Gal Alberman (Knochenhautreizung am Fersenbein), Stürmer Rob Friend (nach Operation an der Ferse im Rehatraining) sowie die Abwehrspieler Steve Gohouri (Außenbandriss im Sprunggelenk) und Jean-Sébastien Jaurès (nach Einriss des Außenmeniskus im Rehatraining) fallen aus.

Mit welchen Personal auch immer, Mittelfeldspieler Michael Bradley bringt die Brisanz der Begegnung auf den Punkt: "Wir wissen, wie wichtig diese Partie ist, wer die Situation nicht richtig einzuschätzen weiß, sollte gar nicht mit aufs Feld gehen!"

Alfred Hitchcock hätte wohl auch seine wahre Freude an diesem Spiel...

Sven Becker


Das Restprogramm der Abstiegskandidaten